Eisbachwelle: München plant große Maßnahmen für Surferlebnis!
München lädt zur Diskussion über die Eisbachwelle ein: Experten und Surf-Community arbeiten an Lösungen für optimale Bedingungen.

Eisbachwelle: München plant große Maßnahmen für Surferlebnis!
In München wird derzeit an der Zukunft der Eisbachwelle gearbeitet, einem beliebten Ort für Surfer und Sportbegeisterte. Am 13. November 2025 lud das Baureferat der Stadt München zu einem Austausch über die Eisbachwelle ein. Ziel der Gespräche ist die Wiederherstellung der Bedingungen im Bachbett durch die Ablagerung von grobkörnigem Kies, um die Welle dauerhaft surfbar zu machen. Oberbürgermeister Dieter Reiter betonte dabei die Bedeutung der Zusammenarbeit mit externen Experten sowie mit der Münchner Surf-Community, bestehend aus der Interessengemeinschaft Surfen München e.V. (IGSM e.V.) und dem Surf Club München e.V.
Die Thematik ist nicht neu, denn bereits Anpassungen der Wasserparameter konnten nicht die gewünschten Effekte erzielen. In einem konstruktiven Austausch wurde über sowohl kurzfristige als auch dauerhafte Lösungsansätze diskutiert. Die nächsten Schritte sehen eine temporäre Maßnahme zur Sediment-Ablagerung vor, die unter der Leitung von Prof. Robert Meier-Staude von der Hochschule München durchgeführt werden soll. Doch bevor es zu baulichen Eingriffen kommen kann, sind verschiedene Genehmigungen erforderlich.
Technische Herausforderungen und Lösungen
Wasserrechtliche Genehmigungen sowie die Unterstützung relevanter Behörden, unter anderem durch Prof. Markus Aufleger von der Universität Innsbruck, sind Voraussetzung für die Umsetzung der Pläne. Eine handnahe Überprüfung des Baureferats führte bereits zur Entfernung von abgelagertem Sediment, was den nächsten Schritt vorbereitet. Darüber hinaus wurde Prof. Mario Oertel von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg beauftragt, Modellversuche und 3D-Simulationen durchzuführen, um die Bedingungen für eine dauerhaft surfbare Welle zu erarbeiten.
Die Ergebnisse dieser Forschungen werden entscheidend sein, um die beste Lösung zu finden. Der Versuchsaufbau im Maßstab 1:5 soll schon in der kommenden Woche in Betrieb gehen und wichtige Erkenntnisse liefern. Zudem appelliert die Stadt München eindringlich daran, auf nicht genehmigte Einbauten am Eisbach zu verzichten, vor allem aus Sicherheitsgründen.
Ein Stück Münchener Kultur
Für viele Münchner und Touristen ist die Eisbachwelle weit mehr als ein Ort zum Surfen. Der im 18. Jahrhundert angelegte Eisbach ist ein Teil des Englischen Gartens und wurde in den 1970er Jahren von Surfern entdeckt. Trotz anfänglicher Verbote und Skepsis hat sich die Welle zu einem international anerkannten Surfspot entwickelt. Seit der Legalisierung des Surfens in 2010 pilgern zahlreiche Surfer, vor allem an sonnigen Tagen, zur immer wieder wechselnden Welle, die je nach Wasserstand auch gefährlich sein kann.
Die Eisbachwelle ist etwa einen halben Meter hoch und bietet eine konstant starke Welle, perfekt für erfahrene Surfer. Allerdings ist das Wasser ganzjährig sehr kalt, weshalb viele Surfer in Neoprenanzügen unterwegs sind. Das enge Bachbett und die starke Strömung erfordern zudem viel Geschick und Verantwortung, vor allem bei dem großen Andrang an Besuchern.
Die Gespräche zur Zukunft der Eisbachwelle zeigen, dass die Stadt München bereit ist, zusammen mit Experten und der Surf-Community an tragfähigen Lösungen zu arbeiten, um diesen einzigartigen Ort für alle zu bewahren und weiterzuentwickeln. Die wachsende Begeisterung für das Surfen in Münchens Herzen ist ein Indiz dafür, wie wichtig es ist, diese Tradition zu pflegen und gleichzeitig innovativ zu gestalten.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Stadt München und der Münchner Eisbachwelle.