Kirchdorf tritt dem Landkreiswerk Mühldorf bei: Energiewende für alle!

Der Landkreis Mühldorf am Inn gründet ein Kommunalunternehmen für erneuerbare Energien, um lokale Projekte effizient umzusetzen.

Der Landkreis Mühldorf am Inn gründet ein Kommunalunternehmen für erneuerbare Energien, um lokale Projekte effizient umzusetzen.
Der Landkreis Mühldorf am Inn gründet ein Kommunalunternehmen für erneuerbare Energien, um lokale Projekte effizient umzusetzen.

Kirchdorf tritt dem Landkreiswerk Mühldorf bei: Energiewende für alle!

Bei einem entscheidenden Treffen hat der Gemeinderat Kirchdorf am Donnerstag, den 13. August 2025, die Weichen für die Zukunft gestellt. In einer Sitzung, die von Landrat Max Heimerl geleitet wurde, diskutierte das Gremium über den Beitritt zum neuen „Landkreiswerk Mühldorf a. Inn“. Ursprünglich hatte Kirchdorf Bedenken wegen möglicher hoher Kosten und entschied sich gegen einen Beitritt. Heimerl legte jedoch überzeugende Argumente auf den Tisch: Durch die Mitgliedschaft könne man bezahlbare erneuerbare Energien sichern und die Unabhängigkeit von Drittanbietern erhöhen. Schließlich gab der Gemeinderat nach Heimerls Präsentation grünes Licht für den Beitritt, was auf ein umdenken der Lokalpolitiker hindeutet.

Wie die Innsalzach24 berichtet, liegt Kirchdorf im wachsenden Landkreis Mühldorf, was sich auch auf die Wohnbaupreise auswirkt. In dieser Situation betonte Heimerl die Dringlichkeit, in Projekte zur Energiewende zu investieren. Es ist wichtig, die Bürger aktiv in das Vorhaben einzubinden und nur dann zu handeln, wenn es vor Ort gewollt ist. Gemeinderat Josef Schneider äußerte jedoch auch Bedenken zur Finanzierung, doch Heimerl versicherte, dass alle Projekte im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten gewinnbringend umgesetzt werden.

Die Gründung des Landkreiswerks

Das neue Landkreiswerk wird als Kommunalunternehmen gegründet und wird nach Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern in Betrieb genommen. Bereits am 29. Juli 2025 unterzeichneten 23 Bürgermeister sowie der Landrat die Verträge für das Landkreiswerk – Kirchdorf war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekanntlich ein Teil davon. Doch mit der Zustimmung zur Mitgliedschaft rückt auch die Idee näher, durch koordinierte Anstrengungen und den Austausch von Ressourcen effizientere und nachhaltigere Energielösungen zu entwickeln, wie die Landratsamt Mühldorf hervorhebt.

Die offizielle Gründungsveranstaltung wurde im Sitzungssaal des Landratsamts Mühldorf abgehalten. Dort versammelten sich die Bürgermeister und unterzeichneten den Konsortialvertrag sowie die Satzung des neu gegründeten Unternehmens. Symbolisch schalteten die Bürgermeister eine große Tafel mit Lichtschaltern an – ein Zeichen, dass „Strom läuft – Licht an“. Diese Tafel bietet Platz für weitere Schalter und signalisiert, dass auch andere Kommunen in Zukunft dem Landkreiswerk beitreten können.

Ein Blick in die Zukunft

Die Hauptziele des Landkreiswerks sind die Entwicklung und Umsetzung von Projekten im Bereich erneuerbare Energien in den Gemeinden. Bürgerinnen und Bürger sowie regionale Unternehmen sollen aktiv an diesen Projekten teilnehmen können. Die Initiative wird in einer Zeit großflächiger Energiewende in Bayern immer relevanter, da sie nicht nur die regionalen Ressourcen birgt, sondern auch die lokale Wertschöpfung unterstützt.

Die Dynamik in der Energiewende ist bereits in anderen deutschen Kommunen spürbar, wie ein Blick in die Digitale Datenbank zur kommunalen Energiewende zeigt. Hier sind mehr als 200 Praxisbeispiele dokumentiert, die anderen Kommunen als Inspiration dienen, um Klimaschutzmaßnahmen und erneuerbare Energien effizient umzusetzen. Das Huckepack-Prinzip erweist sich jedoch als Herausforderung für viele Gemeinden, die oft finanziell und personell überlastet sind.

Der Schritt von Kirchdorf in die Gemeinschaft des Landkreiswerks ist also nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein symbolisches Zeichen für den Engagement in die nachhaltige Zukunft. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Projekte entwickeln und welche neuen Möglichkeiten für die Behörden und Bürgerschaft dadurch entstehen.