Kampf um faire Löhne: Ampfingers Schörghuber-Mitarbeiter fordern Tarifvertrag!

Kampf um faire Löhne: Ampfingers Schörghuber-Mitarbeiter fordern Tarifvertrag!
Ampfing, Deutschland - In Ampfing brodelt es. Die Belegschaft des Unternehmens Schörghuber, das auf die Herstellung von Spezialtüren spezialisiert ist und rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, hat sich unter der Führung von Betriebsräten wie Ingo Sczodruch und Martin Sterz zusammengeschlossen, um für einen neuen Tarifvertrag zu kämpfen. Laut Innsalzach24 zeigt sich Unmut unter den Mitarbeitern, da die Löhne nur knapp über dem Mindestlohn liegen, was bei vielen zu Unzufriedenheit führt.
Die Betriebsräte betonen, dass die Mitarbeiter für ihre Arbeit nicht ausreichend entlohnt werden und das Unternehmen schon seit Jahren die Löhne nicht an die steigenden Lebenshaltungskosten anpasst. Ein ausgelernter Industriekaufmann verdient beispielsweise laut Sterz lediglich 12 Cent über dem Mindestlohn. Darüber hinaus arbeiten viele Beschäftigte unentgeltlich drei Stunden pro Woche mehr, was die Situation nur verschärft. Schörghuber produziert unter anderem Brandschutztüren, die bis hin zum Kanzleramt in Berlin geliefert werden.
Der Weg zu gerechten Bedingungen
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Vergabe von Zulagen, die nicht nach klar definierten Kriterien erfolgt. „Es ist frustrierend für die Mitarbeiter, wenn unklar ist, nach welchen Maßstäben hier entschieden wird“, erklärt Betriebsrat Sczodruch. Ein Umstand, der dazu führt, dass jährlich jeder zehnte Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, da umliegende Firmen attraktivere Arbeitsbedingungen bieten. Das betrifft insbesondere die Tarifverträge der Region, die für vergleichbare Arbeiten häufig deutlich höhere Löhne festlegen.
„Wir brauchen einen Tarifvertrag, der klare Regelungen für Bezahlung, Zulagen, Fortbildungen und Kündigungsschutz bietet“, so die Forderung der Betriebsräte. Unterstützung bekommen sie von der IG Metall, die sich bereits auf die Bildung einer Tarifkommission vorbereitet. Die Unternehmensleitung von Schörghuber hat dagegen bislang abgelehnt, Auskünfte über innerbetriebliche Abläufe zu geben.
Tarifentwicklung in Bayern
Diese tariflichen Rahmenbedingungen haben auch für Schörghuber Bedeutung, da sie im Wettbewerbsumfeld eine solide Dokumentation der Beschäftigungsbedingungen und Löhne darstellen. Die Entwicklung der Gehälter ist für viele Arbeitnehmer entscheidend, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu bewältigen. Statistisches Bundesamt zeigt, dass die tariflichen Monatsgehälter in der Metall- und Elektroindustrie seit 2016 um 23,9% gestiegen sind, während die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum sogar um 25,6% angezogen haben.
Die Situation bei Schörghuber verdeutlicht damit nicht nur die Notwendigkeit von Tarifverträgen, sondern auch die Herausforderungen, mit denen die Mitarbeiter konfrontiert sind. Der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen könnte für das Unternehmen und dessen Mitarbeiter richtungsweisend sein, insbesondere in einem Markt, der immer umkämpfter wird.
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Ort | Ampfing, Deutschland |
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