Fünf Wochen Bahnchaos: Mühldorf-München ab August gesperrt!

Fünf Wochen Bahnchaos: Mühldorf-München ab August gesperrt!
Mühldorf am Inn, Deutschland - Die Südostbayernbahn (SOB) sorgt in den kommenden Monaten für Turbulenzen im Zugverkehr zwischen Mühldorf und München. Ab dem 12. August bis zum 15. September 2025 bleibt die Strecke für fünf Wochen gesperrt. Diese Maßnahme ist notwendig, um vier neue elektronische Stellwerke (ESTW) zu installieren, die dringend erforderlich sind, um die Pünktlichkeit und den Betrieb auf dieser stark frequentierten Verbindung zu verbessern. Im Jahr 2023 lag die Pünktlichkeit auf der Strecke nach München bei 87,28%, während der Rest des Netzwerks über 90% erzielt hat. Dies zeigt, dass die alte Technik, die etwa 30% der Verspätungen verursacht, dringend ersetzt werden muss. Das Projekt „4 ESTW München – Mühldorf“ wird bis 2027 abgeschlossen sein und umfasst neben den Stellwerken auch die Erneuerung von Bahnübergängen und Signalen.
Um die Auswirkungen auf die Reisenden zu minimieren, wurden die Baumaßnahmen während der Sommerferien terminiert. Während der Sperrung werden anstelle von Zügen Busse eingesetzt. Der Direktbus von Mühldorf zur Messestadt München benötigt 70 Minuten, während die Busse nach München Ost über zwei Stunden für die Strecke benötigen. SOB-Chef Matthias Krause befürchtet, dass die Sperrung zu massiven Einschränkungen im Betriebsablauf führen wird.
Umstellung auf Stundentakt
Ein Lichtblick gibt es jedoch bereits ab Dezember 2018: Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat einen neuen Stundentakt auf der Strecke zwischen Mühldorf und Salzburg eingeführt. Die Regionalzüge fahren nun stündlich von früh bis spät, was das Pendeln für Berufstätige erheblich erleichtert und den Tourismus in der Region Inn-Salzach stärken soll. Vor der Einführung des Stundentaktes war die Strecke nur alle zwei Stunden bedient worden. Der letzte Abendzug von Salzburg nach Mühldorf verkehrt nun zwei Stunden später als bisher, während an Sonn- und Feiertagen der Stundentakt etwa eine Stunde später beginnt.
Die Grundlage für diesen neuen Fahrplan wurde durch den Umbau und die Entlastung stark ausgelasteter Streckenabschnitte wie Mühldorf–Tüßling und Freilassing–Salzburg geschaffen. Dank des dauerhaften Ausbaus der Infrastruktur sind technische Einschränkungen, die früher die Pünktlichkeit beeinträchtigt haben, nun Geschichte. Die SOB und BEG rechnen mit einem Anstieg des Fahrgastaufkommens, was sich positiv auf die gesamte Region auswirken dürfte.
Langfristige Perspektiven und Herausforderungen
Während die aktuellen Baumaßnahmen im Mühldorf-München-Bereich vorangetrieben werden, blickt die SOB bereits auf zukünftige Herausforderungen. Ab Februar 2026 wird die Strecke zur Ausweichstrecke während der Generalsanierung zwischen Regensburg und Nürnberg. Auch ab 2027 wird die Strecke nach Salzburg von Umleitungen und zusätzlichen Zügen betroffen sein. Diese Maßnahmen sind Teil der Initiative „SB²“, die darauf abzielt, den Schienenverkehr zu stabilisieren und die Pünktlichkeit durch Investitionen in die Infrastruktur zu erhöhen.
Die Deutsche Bahn verfolgt mit verschiedenen Programmen, wie dem Projekt „Starkes Qualitätsmanagement für die DB“, einen Ansatz, um die Qualität der Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Ziel ist es, Schwachstellen in den Abläufen zu identifizieren und durch koordinierte Investitionen die Betriebsstabilität zu erhöhen. Wer denkt, die Eisenbahn sei immer der Zeit voraus, der muss in den kommenden Monaten umso aufmerksamer sein, denn die Entwicklungen werden sowohl Fahrgäste als auch Pendler betreffen.
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Ort | Mühldorf am Inn, Deutschland |
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