Mit Kurzfilmen gegen Gewalt: Aktionstag für Frauen in Memmingen
Am 25. November 2025 zeigt Memmingen Kurzfilme zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, veranstaltet von lokalen Organisationen.

Mit Kurzfilmen gegen Gewalt: Aktionstag für Frauen in Memmingen
Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, findet in Memmingen eine spannende Veranstaltung statt, die das Bewusstsein für dieses drängende Thema schärfen möchte. Unter dem Motto „Ein starkes Netz gegen Partnerschaftsgewalt – #WegAusDerGewalt“ laden das Frauenhaus Memmingen, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt sowie das Frauennetzwerk Memmingen e.V. und Donum Vitae zu einer Filmvorführung im Kreuzherrnsaal ein. Von 10:00 bis 12:00 Uhr werden fünf bemerkenswerte Kurzfilme zu sehen sein, die von Studentinnen der Kunsthochschule für Medien aus Köln eigens für den Weltfrauentag 2018 produziert wurden. Jeder dieser Filme behandelt wichtige Themen wie Scham, Solidarität und Täterreaktionen.
Die Kurzfilme, deren Gesamtdauer rund 7 Minuten beträgt, bieten auf eindringliche Weise Einblicke in die komplexe Problematik der sexualisierten Gewalt. Betrachtet man die alarmierenden Statistiken, wird klar, warum solche Initiativen dringend notwendig sind. Laut Sybille Fezer von medica mondiale hat jede vierte Frau in Deutschland mindestens einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt erfahren. Dieses besorgniserregende Faktum fordert uns alle heraus, aktiv gegen diese Missstände zu kämpfen.
Informationen und Unterstützung vor Ort
Während der Veranstaltung stehen Informationsflyer, Memminger Notfallkarten sowie die Telefonnummern des bundesweiten Hilfetelefons bereit, die auf orangefarbenen Tischen ausgelegt sind. Die Farbe Orange symbolisiert eine gewaltfreie Zukunft. Zudem wird die Fahne „frei leben – ohne Gewalt“, entwickelt von TERRE DES Femmes, zu sehen sein – ein Symbol, das seit 2001 in vielen Städten präsent ist und für ein Leben ohne Gewalt steht.
Die Veranstaltung zielt darauf ab, nicht nur zu informieren, sondern auch um Unterstützung für Organisationen wie medica mondiale zu mobilisieren. Diese hat sich seit 1993 für die Rechte von Frauen eingesetzt und leistet nicht nur Hilfe hier in Deutschland, sondern auch in 13 anderen Ländern, einschließlich Krisengebieten wie Afghanistan und dem Kongo. Medica mondiale fordert einen entschlosseneren Kampf gegen sexualisierte Kriegsgewalt, die in vielen Konflikten als strategisches Mittel eingesetzt wird, um Frauen zu erniedrigen und Gemeinschaften zu terrorisieren. Die strukturellen Ursachen dieser Gewalt müssen angegangen werden, um nachhaltige Veränderungen zu erreichen.
Die Realität der Gewalt gegen Frauen
Die Zahlen über Gewalt gegen Frauen sind erschreckend und können nicht ignoriert werden. In Deutschland erlebten etwa 40% der Frauen seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. Dabei gibt es verschiedene Erscheinungsformen, die von körperlicher und sexualisierter Gewalt bis hin zu psychischer Gewalt und strukturellen Benachteiligungen reichen. Die Dunkelziffer ist hoch, denn viele Frauen sprechen mit niemandem über erlebte Gewalt.
In der Fahndung nach Lösungen ist es entscheidend, das Bewusstsein für die Vielfalt der Gewaltformen zu schärfen, die häufig im sozialen Nahraum stattfinden. Studien weisen darauf hin, dass insbesondere Frauen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten betroffen sind und oft mit Mehrfachdiskriminierung konfrontiert werden. Die Initiativen, die in Memmingen und anderswo ins Leben gerufen werden, sind ein Schritt in die richtige Richtung, um das Schweigen zu brechen und einen Dialog über diese unerträgliche Realität zu eröffnen.
Für weitere Informationen steht die Gleichstellungsbeauftragte Claudia Fuchs zur Verfügung. Sie ist unter der E-Mail-Adresse gleichstellungsbeauftragte@memmingen.de oder telefonisch unter 08331 850 2463 erreichbar. Es ist an der Zeit, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen, um ein starkes und gewaltfreies Netzwerk zu bilden.