Frauennetzwerk fordert mehr Schutz gegen häusliche Gewalt im Landkreis!

Das Frauennetzwerk Main-Spessart präsentiert eine Ausstellung zum Schutz vor häuslicher Gewalt, unterstützt von lokalen Behörden.
Das Frauennetzwerk Main-Spessart präsentiert eine Ausstellung zum Schutz vor häuslicher Gewalt, unterstützt von lokalen Behörden. (Symbolbild/MW)

Frauennetzwerk fordert mehr Schutz gegen häusliche Gewalt im Landkreis!

Karlstadt, Deutschland - In der Region Main-Spessart wird ein starkes Zeichen gegen häusliche Gewalt gesetzt. Das Frauennetzwerk Main-Spessart (FeMSP) hat eine aufwendige Wanderausstellung organisiert, um das gesellschaftliche Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen. Dank der Unterstützung durch das Landratsamt Main-Spessart, vertreten durch Gleichstellungsbeauftragte Laura Senger und Tanja Amersbach von der Gesundheitsregion plus, wird die Ausstellung auf verschiedene Arten von Gewalt aufmerksam machen. Sie richtet sich insbesondere an Betroffene, ermutigt sie zur Inanspruchnahme von Hilfsangeboten und weist auf diese hin. Laut dem Bericht von Main-Echo betont Laura Senger dabei, dass Gewalt nicht nur ein Problem der Großstädte ist, sondern auch in ländlichen Gebieten wie Main-Spessart vorkommt und dort sichtbar gemacht werden muss.

Die Ausstellung wird bis zum 27. Juni in der Sparkasse Karlstadt zu sehen sein und ist barrierefrei zugänglich. Besonders an Feiertagen bleibt die Ausstellung geschlossen. Peter Schmitt, stellvertretender Vorstand der Sparkasse, hebt in diesem Zusammenhang die gesellschaftliche Verantwortung hervor, während Brita Richl, Leiterin des Awo-Frauenhauses Würzburg, die Herausforderungen für gewaltbetroffene Frauen und die Notwendigkeit von Unterstützung, die über die Ausstellung hinausgeht, anspricht. Verena Frey und Heike Kralik vom FeMSP-Netzwerk haben außerdem ein Forderungspapier an den stellvertretenden Landrat Christoph Vogel übergeben.

Forderungen für mehr Hilfe

In dem Forderungspapier skizziert das Netzwerk mehrere wichtige Punkte, die nicht nur die Situation der Betroffenen verbessern sollen, sondern auch strukturelle Änderungen in der Region anstreben. Zu den zentralen Forderungen gehören:

  • Mehr Schutzplätze für Frauen und Kinder, auch ohne bis 2032 auf einen Rechtsanspruch zu warten.
  • Ausbau spezialisierter Beratungsangebote mit mobilen und mehrsprachigen Formaten.
  • Prävention an Schulen, bei Polizei und im medizinischen Bereich sowie eine kreisweite Aufklärungskampagne.
  • Die Schaffung einer hauptamtlichen Koordinierungsstelle im Landratsamt.
  • Eine sichere Finanzierung für Präventionsmaßnahmen und Soforthilfen.
  • Stärkere Vernetzung aller Beteiligten im Hilfesystem.

Der stellvertretende Landrat Christoph Vogel sicherte zu, diese Forderungen an die zuständigen Gremien weiterzuleiten, um die notwendigen Schritte zu initiieren. Es ist entscheidend, dass solche Initiativen nicht nur formell auf dem Papier stehen, sondern auch praktisch umgesetzt werden. Unterstützung erhalten gewaltbetroffene Frauen und Mädchen ganz gleich, aus welcher sozialen Schicht oder Herkunft sie stammen. Egal ob es sich um häusliche Gewalt, sexualisierte Gewalt oder andere Formen handelt – das Hilfesystem bietet vielfältige Unterstützungsstrukturen.

Vielfältige Hilfsangebote

Das Hilfesystem in Deutschland ist gut ausgearbeitet und bietet verschiedene Leistungen für Frauen an, die Gewalt erfahren haben. Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe bieten sowohl persönliche als auch telefonische Beratung an. Hier stehen geschulte Beraterinnen zur Seite, die in unterschiedlichen Sprachen helfen und Unterstützung bei Lebenskrisen, psychischen Belastungen oder existenziellen Problemen bieten. Umfassende Unterstützung können betroffene Frauen ebenso wie deren Angehörige in Anspruch nehmen – und das alles kostenlos und anonym, falls gewünscht. >Frauen-gegen-Gewalt informiert über vielfältige Hilfsangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Mädchen und Frauen zugeschnitten sind.

Es gibt viele Formen von Gewalt, die behandelt werden, unter anderem häusliche Gewalt, Vergewaltigung, sexuelle Belästigung und sogar digitale Gewalt. Zudem kümmern sich Fachberatungsstellen um die soziale und ökonomische Rehabilitation von Gewaltbetroffenen, damit diese den schweren Weg zur Selbstständigkeit erfolgreich bestreiten können. Angesichts der weiterhin bestehenden Herausforderungen im Hilfesystem, wie der fehlenden flächendeckenden Versorgung oder der unzureichenden personellen Ressourcen, ist es nun umso wichtiger, dass die Forderungen der FeMSP zügig in die Tat umgesetzt werden.

Für betroffene Frauen sind Hilfetelefone eingerichtet worden: Unter Tel. 116 016 können sie sich direkt an das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wenden. Auch Männer, die in gewaltsamen Situationen stecken, können sich an eine Hotline, Tel. 0800 123 99 00, wenden. Der Anspruch auf Hilfe und Schutz muss für jeden da sein.

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OrtKarlstadt, Deutschland
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