Fledermaus-Schutz: Rothenfelser Kirche erhält Umweltplakette!

Im Landkreis Main-Spessart wurden 36 Gebäude ausgezeichnet, darunter die Rothenfelser Kirche, für ihren Beitrag zum Fledermausschutz.
Im Landkreis Main-Spessart wurden 36 Gebäude ausgezeichnet, darunter die Rothenfelser Kirche, für ihren Beitrag zum Fledermausschutz. (Symbolbild/MW)

Fledermaus-Schutz: Rothenfelser Kirche erhält Umweltplakette!

Rothenfels, Deutschland - Am 16.06.2025 wurde die Pfarrkirche in Rothenfels mit einer Plakette des Umweltministeriums ausgezeichnet, was einen erfreulichen Schritt für den örtlichen Naturschutz darstellt. Diese Auszeichnung ist mehr als nur ein Tüpfelchen auf dem i, denn sie unterstreicht das Engagement der Kirchengemeinde für den Schutz der bedrohten Fledermäuse, insbesondere des Großen Mausohrs. Insgesamt tragen nun 36 Gebäude im Landkreis Main-Spessart diese Plakette, was die Region zu einem wahren Hotspot für Fledermauslebensräume macht. Main-Spessart berichtet, dass im Jahr 2024 in der Rothenfelser Kirche rund 230 Fledermäuse gezählt wurden.

Doch so eine Auszeichnung kommt nicht von ungefähr. Die Zusammenarbeit zwischen Denkmalschutz und Naturschutz gestaltet sich in historischen Gebäuden wie Kirchen oft als Herausforderung. Vor allem bei Sanierungsarbeiten müssen artenschutzrechtliche Belange berücksichtigt werden. „Frühzeitige Absprachen können helfen, diese Herausforderungen zu meistern“, betonte Landrätin Sabine Sitter bei der Übergabe der Plakette. Auch das Engagement der ehrenamtlichen Fledermausbeauftragten, die sich um die Erfassung der Bestände und Beratung kümmern, ist nicht zu unterschätzen.

Fledermausquartiere in Kirchen

Ein Blick auf die Untersuchung, die in 104 Kirchen durchgeführt wurde, zeigt: Fast 80 Prozent dieser Gotteshäuser sind von Fledermäusen besiedelt. Für viele dieser Tiere stellen Kirchen überlebensnotwendige Quartiere dar. Das ist nicht nur wichtig für den Naturschutz, sondern auch ein Zeichen für die enge Verbundenheit zwischen der oder dem Gläubigen und der Natur. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Kirchen und den Umweltaktivisten ist ein gutes Beispiel für das Miteinander, das in der Region hoch im Kurs steht.

Für die Erhaltung dieser Lebensräume sind spezielle Maßnahmen erforderlich, wie auf Fledermaus-Bayern erläutert wird. Bei Renovierungen dürfen beispielsweise Begasungen und andere Eingriffe nicht während der Wochenstubenzeit der Fledermäuse durchgeführt werden. Zudem sind fledermausfreundliche Insektenbekämpfungsmittel nötig, was die Wichtigkeit der sensiblen Behandlung dieser Tiere unterstreicht.

Ein Zeichen für den Umweltschutz

Das Engagement in Rothenfels wird nicht nur mit der Plakette gewürdigt, sondern auch durch die Anbringung einer zusätzlichen Plakette mit der Aufschrift „Fledermäuse willkommen“. Damit wird sowohl der Bevölkerung als auch den Besuchern signalisiert, dass die Kirche ein sicherer Ort für die schützenswerten Tiere ist. „Das Vertrauen der Pfarrgemeinde in die Bedeutung des Wochnstubenquartiers im Turm der Kirche wird somit sichtbar“, ergänzt Sitter.

Dank der hervorragenden Lebensbedingungen im Landkreis Main-Spessart – eine Einschätzung, die auch Matthias Hammer von der Universität Erlangen teilt – wird der Landkreis als eines der wertvollsten Rückzugsgebiete für Fledermäuse in Bayern wahrgenommen. Diese Erfolge sind ein direktes Resultat der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren, die die Belange von Naturschutz und Denkmalschutz aktiv in Einklang bringen.

Wie die Geschichten über diese Fledermausquartiere weitergehen, bleibt spannend. Ein Filmteam des Bistums Würzburg war bei der Auszeichnung anwesend, und Inhalte werden bald auf „Radio Bistum Würzburg“ sowie im Kirchenmagazin „Kirche in Bayern“ zu hören sein. Der Naturschutz in Main-Spessart ist aktiv und sichtbar, und jeder kleine Schritt zählt in der Erhaltung dieser faszinierenden Tiere!

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OrtRothenfels, Deutschland
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