Drama im Frauenfußball: Hermoso schockiert mit EM-Aus nach Kuss-Skandal!

Jennifer Hermoso wurde nach dem Kuss-Skandal nicht für die EM nominiert. Nationaltrainerin Tomé spricht über Leistungsbewertung und Konkurrenz.
Jennifer Hermoso wurde nach dem Kuss-Skandal nicht für die EM nominiert. Nationaltrainerin Tomé spricht über Leistungsbewertung und Konkurrenz. (Symbolbild/MW)

Drama im Frauenfußball: Hermoso schockiert mit EM-Aus nach Kuss-Skandal!

Main-Spessart, Deutschland - In einer überraschenden Wendung fehlen die Rekordtorschützin Jennifer Hermoso und ihre beeindruckenden Fußballszenen im Kader der spanischen Nationalmannschaft für die bevorstehende Europameisterschaft in der Schweiz. Die 35-jährige Spielerin, die gerade ihren Titel als Weltmeisterin in Australien gefeiert hat, wird aus sportlichen Gründen nicht nominiert. Trainerin Montserrat Tomé hat betont, dass Hermosos Leistungen bei ihrem Verein, dem Club Tigres in Mexiko, sorgfältig evaluierte wurden und es eine hohe Konkurrenz um ihre Position gibt. Viele sind jedoch skeptisch, da Hermoso zwei Jahre nach dem umstrittenen Küssskandal immer noch mit den Folgen zu kämpfen hat. Mainpost berichtet, dass Tomé den Vorfall als keinen Einfluss auf die Auswahlentscheidung sieht.

Für Hermoso war der Kuss des ehemaligen spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales nach dem Gewinn der ersten Frauen-Weltmeisterschaft Spaniens ein einschneidendes Erlebnis. Die Berichterstattung über den Vorfall zeigt ein klares Bild: Rubiales behauptete, der Kuss sei einvernehmlich gewesen, während Hermoso sich als Opfer eines unangemessenen und sexistischen Aktes fühlte. Dieser Vorfall führte zu einem wochenlangen Skandal, der die Spielerinnen dazu brachte, sich gegen Rubiales zu stellen. Berichten zufolge beschlossen sie, nicht für die Nationalmannschaft zu spielen, solange er im Amt bleibt. Rubiales wurde im Februar 2023 für seine Taten verurteilt und erhielt seitdem ein dreijähriges Tätigkeitsverbot von der FIFA. CNN thematisiert die weitreichenden Konsequenzen des Vorfalls, die in Spanien eine breite Debatte über Sexismus und Machismo im Fußball ausgelöst haben.

Der Kuss-Skandal im Detail

Der Skandal um Rubiales begann unmittelbar nach dem umjubelten 1:0-Sieg gegen England in Australien. Der Kuss, der ursprünglich nicht live übertragen wurde, wurde von Spielerinnen und Funktionären schnell als unangebracht bezeichnet. Rubiales‘ Verweigerung, die Vorwürfe in vollem Umfang anzuerkennen, löste nicht nur Empörung innerhalb der Mannschaft aus, sondern auch politische Reaktionen auf höchster Ebene, wie vom spanischen Premierminister Pedro Sanchez. Auch die Spielerinnenunion FUTPRO und die internationale Spielerunion FIFPRO forderten wirksame Maßnahmen gegen den Präsidenten. Mainpost beschreibt, wie selbst männliche Spieler sich gegen Rubiales ausgesprochen haben, was den Druck auf ihn nur verstärkte.

Die Situation um Hermoso ist besonders komplex. Sie wurde in der Vergangenheit wegen des Skandals sogar einmal aus dem Nationalteam-Kader genommen, um ihr zu helfen, sich zu schützen. Glücklicherweise war sie bei den Olympischen Spielen 2024 wieder im Kader, jedoch bleibt die Frage offen, ob sie jemals die Gelegenheit bekommt, ihr volles Potenzial auf internationaler Ebene auszuschöpfen, besonders angesichts des neuen Teamaufbaus von Tomé. Die Sicht der Trainerin auf die Situation bleibt weiterhin im Fokus, da sie respektiert, dass es viele Talente gibt, die ebenfalls auf ihre Chance warten.

Der Kampf gegen Sexismus im Fußball

Hermosos Fall ist nicht nur ein Einzelfall, sondern spiegelt ein systematisches Problem wider, das vielen Frauen im Fußball begegnet. Sexismus und diskriminierende Äußerungen sind nach wie vor tief in der Fußballkultur verankert. Ex-Frauen-Nationalspielerin Almuth Schult und andere Spielerinnen berichten von immer noch bestehenden Vorurteilen und einer ungleichen Behandlung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Umfragen zeigen, dass mehr als nur Einzelfälle von Diskriminierung im Fußball an die Oberfläche kommen. Deutschlandfunk hebt hervor, dass die Gleichberechtigung im Fußball ein brisantes Thema ist, das in der neuen Ära des Frauenfußballs nicht länger ignoriert werden kann.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um Jennifer Hermoso entwickeln wird und ob der Kader für die EM in der Schweiz Grund zur Hoffnung oder eher Besorgnis gibt. Eines ist jedoch klar: Fragen des Respekts und der Gleichheit müssen eine zentrale Rolle in der Diskussion um den Frauenfußball spielen.

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OrtMain-Spessart, Deutschland
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