Klimaschutz in der Altstadt: Studiengruppe plant Solarrahmen für Denkmäler

Klimaschutz in der Altstadt: Studiengruppe plant Solarrahmen für Denkmäler
Landsberg am Lech, Deutschland - Eine spannende Exkursion der Architekturstudierenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) steht im Fokus der aktuellen Entwicklungen in Landsberg am Lech. Unter dem Motto „Sonne trifft Denkmalschutz“ beschäftigen sich 21 Studierende mit der Herausforderung, Denkmalschutz und Klimaschutz miteinander zu verbinden. Ihr Ziel: Die nachhaltige Nutzung erneuerbarer Energien in der charmanten Altstadt, die reich an historischer Bausubstanz ist. Die Studierenden erkunden, wie das neu geänderte Bayerische Denkmalschutzgesetz von 2023, das bestimmte Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Baudenkmalen erlaubt, in der Praxis Anwendung finden kann. Dabei ist es wichtig, dass der Denkmalschutz nicht beeinträchtigt wird, was die Ausgangslage spannend macht. Dies berichtet die Stadt Landsberg am Lech auf ihrer Webseite hier.
Ein elementarer Bestandteil dieses Projekts ist die Erstellung eines Solarrahmenplans, der als Planungsinstrument für Kommunen mit historischen Gebäuden dient. Dieser Plan soll die Potenziale und Anforderungen für die Nutzung erneuerbarer Energien definieren und gleichzeitig die geschichtlichen Werte wahren. Bislang wurden umfassende Analysen zu den historischen Raumqualitäten, zur Einsehbarkeit und zu den Gestaltungskriterien der Altstadt durchgeführt. Gespräche zwischen der Stadt Landsberg am Lech, dem KIT und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) laufen gemeinsam, um die besten Lösungen zu finden.
Landsberg setzt auf innovative Ansätze
Der Prozess zur Erstellung des Solarrahmenplans wurde bereits am 11. September 2024 gestartet, und ein Zwischenstand wurde am 26. März 2025 im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss präsentiert. Die Studierenden haben zahlreiche Einzeldenkmäler und kunsthistorisch wertvolle Stadtansichten analysiert und Geodaten aufbereitet, um eine datengestützte Grundlage für zukünftige Entscheidungen zu schaffen. Die классификация der Teildachflächen der Altstadt erfolgt in Kategorien von individuellen Abstimmungsmöglichkeiten bis hin zu niedrigeren gestalterischen Anforderungen, die helfen sollen, die Einsehbarkeit bei der Installation von Solaranlagen zu bewerten.
Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl lobte die hervorragenden Arbeiten der Studierenden und betonte deren Nachvollziehbarkeit sowie die objektive Herangehensweise. Bei der Planung kommt es darauf an, dass alle Akteure an einen Tisch kommen und gemeinsam Lösungen entwickeln, um das Erscheinungsbild der historischen Gebäude nicht negativ zu beeinflussen und gleichzeitig den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden.
Neue Broschüre als Hilfestellung
Um Bauherren und Denkmaleigentümern hilfreiche Informationen zu bieten, hat das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege eine neue Broschüre mit dem Titel „Solarenergie und Denkmalpflege“ herausgebracht. Diese informativen Seiten zeigen auf, wie Solaranlagen an oder in der Nähe von Denkmälern installiert werden können, ohne den optischen Gesamteindruck zu stören. Die Broschüre enthält zudem rechtliche Vorgaben sowie wertvolle Hinweise zur Gestaltung der Solaranlagen. Sie stellt erfolgreiche Praxisbeispiele vor und richtet sich an alle, die sich für die Vereinbarkeit von Denkmalpflege und Klimaschutz interessieren. Interessierte können die Broschüre kostensicher über die offizielle Webseite des Landesamts beziehen und sich somit einen Überblick über die besten Praktiken verschaffen hier.
Ein aktuelles Urteil eines Verwaltungsgerichts verdeutlicht, wie wichtig die Einzelfallprüfung im Kontext Denkmalschutz ist. Ein Hauseigentümer konnte erfolgreich eine Genehmigung zur Installation einer Solaranlage auf seinem denkmalgeschützten Fachwerkhaus erwirken, obwohl die Denkmalschutzbehörde zunächst abgelehnt hatte. Die Richter entschied, dass die Sichtbarkeit und bereits vorgenommene Veränderungen des Gebäudes die optische Beeinträchtigung gering hielten und somit eine Ausnahme zur Installation möglich war. Dies zeigt, dass im Zusammenspiel von Denkmalschutz und erneuerbaren Energien gute Kompromisse eingegangen werden können, sofern sie die Interessen beider Seiten respektieren. Mehr dazu erfahren Sie unter hier.
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Ort | Landsberg am Lech, Deutschland |
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