Stadt Kronach im Theaterstreit: Ist die Festspieltradition in Gefahr?

Kronach 2025: Theaterstreit belastet neue Festspiel-Projekte. 160 Jahre Bühnenkunst in der Stadt, Jubiläumsevent geplant.

Kronach 2025: Theaterstreit belastet neue Festspiel-Projekte. 160 Jahre Bühnenkunst in der Stadt, Jubiläumsevent geplant.
Kronach 2025: Theaterstreit belastet neue Festspiel-Projekte. 160 Jahre Bühnenkunst in der Stadt, Jubiläumsevent geplant.

Stadt Kronach im Theaterstreit: Ist die Festspieltradition in Gefahr?

In der Stadt Kronach brodelt es derzeit hinter den Kulissen. Im Zusammenhang mit den geplanten Lucas Cranach-Festspielen, einer Neuinszenierung des Klassikers „Faust I“, gibt es erhebliche Spannungen zwischen der Stadtverwaltung und der Werkbühne unter der Regie von Daniel Leistner. Wie np-coburg.de berichtet, hat die Stadt Kronach interveniert, was bei Kritiker:innen und Bürger:nnen Besorgnis über mögliche negative Auswirkungen auf das Theater und die Kulturveranstaltungen weckt.

Daniel Leistner, bekannt für seine innovative Inszenierung von „Faust“, steht an der Spitze dieses Projekts, das eine lange Tradition mit der Stadt verbindet. Kronach kann auf stolze 160 Jahre Schauspielgeschichte zurückblicken, die 1865 mit Aufführungen des Katholischen Gesellenvereins ihren Anfang nahm. Zudem zeigt eine aktuelle Sonderausstellung im Fürstenbau der Festung Rosenberg die Tiefen dieser Bühnenkultur und ihre Entwicklung.

Kulturelle Spannungen und die Zukunft der Werkbühne

Die aktuellen Entwicklungen im Theater werden als dramatisch beschrieben. Es scheint, als ob ein Machtspiel im Gange ist, bei dem bislang nur der erste Akt gespielt wurde. Kritiker fürchten, dass die Auseinandersetzung zwar ein lokales Thema ist, jedoch mögliche negative Auswirkungen für das gesamte Kulturleben in Kronach haben könnte.

Die Werkbühne Kronach hat eine bewegte Geschichte, die 1979 begann. Ulf Mattiesen und Hans-Jürgen Schmitt haben damals eine Probenbühne gegründet, die sich über die Jahre zur festen kulturellen Institution entwickelte. Nach verschiedenen Stationen und Herausforderungen — darunter eine Schließung im Jahr 1994 und Umzüge an unterschiedliche Standorte — hat sich die Werkbühne zuletzt in der Studiobühne im Kreiskulturraum etabliert. Seit 2020 führt Daniel Leistner Regie und bringt frischen Wind in die Produktionen.

Das neue Festspielprojekt und die Rosenberg Festspiele

Für den Sommer 2025 sind die Lucas Cranach-Festspiele geplant, die in der neuen Veranstaltungshalle im Biergarten des Kettelerhauses auf die Bühne gebracht werden sollen. Diese neue Halle wird im Herbst 2025 eröffnet und die Premiere wird die Inszenierung von „Faust I“ sein. Die Vorfreude auf diese Aufführung ist groß, und viele hoffen, dass die Festspiele ein großer Erfolg werden, um die Kultur- und Theaterszene in Kronach zu beflügeln, besonders im Jahr des Jubiläums „Kronacher Bühnenwelten. 160 Jahre Theatergeschichte in Kronach“. Dies spiegelt sich auch in den bevorstehenden Rosenberg Festspielen wider, die 2025 in ihre zehnte Saison gehen und mit einer Aufführung von „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal aufwarten.

Könnte es sein, dass all diese kulturellen Fäden, die in Kronach seit über einem Jahrhundert gesponnen werden, durch die Auseinandersetzungen nun verwoben werden? Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Stadt und die Werkbühne einen gemeinsamen Weg finden können oder ob weitere „Akte“ folgen werden.

Die Entwicklungen sind spannend und die Kulturfreunde der Region können nur hoffen, dass das Theaterfestival mit der geballten Erfahrung und Kreativität der Kronacher Akteure eine glanzvolle Zukunft hat. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt und die Werkbühne ihre Differenzen klären werden und ob die lange Tradition der Bühnenkunst in Kronach Bestand haben wird.