Schutz der Raufußhühner: Bierdeckel-Aktion in Garmisch gestartet!

Ein neues Projekt in Garmisch-Partenkirchen fördert den Schutz der Raufußhühner durch Sensibilisierung von Bergtouristen.
Ein neues Projekt in Garmisch-Partenkirchen fördert den Schutz der Raufußhühner durch Sensibilisierung von Bergtouristen. (Symbolbild/MW)

Schutz der Raufußhühner: Bierdeckel-Aktion in Garmisch gestartet!

Garmisch-Partenkirchen, Deutschland - In den malerischen Berglandschaften von Garmisch-Partenkirchen und Tirol wurde ein neues Projekt ins Leben gerufen, das sich dem Schutz der bedrohten Raufußhühner widmet. Das EUREGIO-Projekt „Raufußhühner – Sensibilisierung von Bergtouristen“ hat das Ziel, das Bewusstsein für diese faszinierenden Vögel zu schärfen und dabei einen naturverträglichen Umgang mit den Lebensräumen der Raufußhühner zu fördern. Die Initiatoren, Daniela Feige und Mathilde Cuchet, Gebietsbetreuerinnen aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, haben eine spannende Kampagne ins Rollen gebracht, die auf die Notwendigkeit des Schutzes der Arten wie Auerhuhn, Birkhuhn und Alpenschneehuhn hinweist.

Aktuell sind 50 Berghütten im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sowie im Naturpark Karwendel Teil des Projektes. Hierbei werden Bierdeckel mit Abbildungen der Raufußhühner verteilt. Zusätzlich finden sich Erklärungen zu umweltgerechtem Verhalten, um eine Sensibilisierung der Bergtouristen zu erreichen. Die dazugehörigen Halterungen, die aus hochwertigem, graviertem Ahornholz gefertigt werden, stammen in einer Zusammenarbeit mit den Werdenfelser Werkstätten.

Bedrohungen durch den Bergtourismus

Das EUREGIO-Projekt legt besonderen Fokus auf die zunehmenden Störungen in den Lebensräumen der Raufußhühner. Diese Tiere sind besonders in Dämmerungszeiten gefährdet, da Wanderer und Bergsteiger verstärkt in diesen sensiblen Zeiten unterwegs sind. Laut Angaben der Partner des Projekts belasten steigende Besucherzahlen die natürlichen Lebensräume und tragen somit zum Rückgang der Raufußhühnerpopulationen bei. Als Antwort auf diese Herausforderungen soll die Sensibilisierungskampagne Bergtouristen ermutigen, naturverträglicher in den Alpen unterwegs zu sein.

Im Rahmen des Projekts sind für den Sommer 2025 zudem Aktionstage geplant, bei denen direkt vor Ort Besucher angesprochen und über die Lebensweise und den Schutz der Raufußhühner informiert werden. Am 24. Juli 2025 findet ein öffentlicher Fachvortrag von Elena Weindel, der Expertin vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, im Naturpark-Informationszentrum in Scharnitz statt. Dieser Vortrag wird sich eingehend mit der Lebensweise der Raufußhühner beschäftigen und wichtige Schutzmaßnahmen erläutern. Die Teilnahme ist kostenlos und bietet eine hervorragende Gelegenheit, mehr über diese geschützten Arten zu erfahren.

Kooperation und Finanzierung

Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG VI-Programms Österreich-Bayern 2021-2027 von der EU gefördert, wobei der Landkreis Garmisch-Partenkirchen als Lead-Partner auf deutscher Seite fungiert und der Naturpark Karwendel als Partner auf österreichischer Seite mitwirkt. Unterstützt wird das Projekt außerdem von weiteren Partnern, wie den Werdenfelser Werkstätten und dem Naturpark Ammergauer Alpen. Ein Budget von 6.044 Euro wurde beantragt, um die geplanten Maßnahmen umzusetzen.

Insgesamt zielt das EUREGIO-Projekt darauf ab, die alpine Natur- und Kulturlandschaft zu schützen und Wertschätzung für diese einzigartigen Lebensräume zu fördern. Viele der umgesetzten Maßnahmen, wie die Verteilung von informativen Materialien in Berghütten, werden durch Naturpark-Ranger unterstützt, die auch bei der Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Medien und der Presse begleitend tätig sind. Den Raufußhühnern soll so langfristig nicht nur ein wenig mehr Schutz, sondern auch ein Platz in den Herzen der Menschen gesichert werden.

Details
OrtGarmisch-Partenkirchen, Deutschland
Quellen