Künstliche Intelligenz erobert die Musik – was bedeutet das für Künstler?
Entdecken Sie, wie KI die Musikbranche transformiert: Chancen, Herausforderungen und Urheberrechtsfragen, die Musiker betreffen.

Künstliche Intelligenz erobert die Musik – was bedeutet das für Künstler?
Die Musikbranche steht vor einer Revolution, und das nicht nur durch neue Klänge, sondern auch dank künstlicher Intelligenz (KI). In der heutigen digitalen Welt ermöglichen KI-Tools die Erstellung von Musikstücken auf Knopfdruck. Wie die nn.de berichtet, meldet der Streamingdienst Deezer täglich 20.000 vollständig KI-generierte Songs. Echte Musiker fungieren oft als Inspirationsquelle für diese KI-Modelle, und das oft ohne ihr Einverständnis. Der Einsatz von KI wirft somit einige Fragen auf.
Die deutsche Sängerin Levina ist skeptisch und merkt an, dass die Qualität von KI-generierten Songs nicht mit der von menschlichen Musikern mithalten kann. Dennoch wird die Sichtbarkeit auf Streamingplattformen durch die Masse an Musik erschwert, die nun entsteht. Christopher Annen vom Musikerverband Pro Musik betont, dass nicht alle Musiker gegen den Einsatz von KI sind, jedoch ein einheitliches Verständnis über die faire Nutzung ihrer Werke fehlt. Der Druck wächst, denn laut Matthias Hornschuh von der „Initiative Urheberrecht“ ist die ungleiche Verteilung der Einnahmen auf Streamingdiensten ein bereits bestehendes Problem, das sich durch die Einführung von KI nochmals verschärfen könnte.
Die Herausforderungen des Urheberrechts
Ein zentraler Punkt ist das Urheberrecht, das nach deutschem Recht persönliche geistige Schöpfung erfordert, um Werken Schutz zu gewähren. Rein KI-generierte Erzeugnisse sind daher nicht urheberrechtlich schutzfähig, wie die GEMA erklärt. Wenn KI als Hilfsmittel eingesetzt wird, könnte jedoch Urheberrecht entstehen, sofern der Mensch eine Auswahlentscheidung trifft. Dies stellt Künstler und Rechteinhaber vor große Herausforderungen, da die Nutzung vorbestehender Werke für KI-Training in Fragen des Urheberrechts mündet.
Zusätzlich gibt es Bestrebungen, Nutzungsvorbehalte zu erklären, um die Verwendung ihrer Werke zum KI-Training zu regulieren. Auch wenn KI neue kreative Möglichkeiten bietet und Prozesse in der Musikproduktion optimiert, könnte sie die Authentizität und Originalität künstlerischer Arbeiten gefährden. Rechnungen müssen aufgestellt werden, um sicherzustellen, dass die künstlerischen Leistungen angemessen gewürdigt werden, denn kanzlei-herfurtner.de weist auf die Notwendigkeit klarer rechtlicher Richtlinien hin, um die Rechte der Künstler zu schützen.
Ein neuer Weg für Kreativität
Künstler und Rechteinhaber stehen nun in der Verantwortung, sich in diesem sich rasch ändernden Umfeld zurechtzufinden. Die Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten von KI, sei es bei der Musikgenerierung oder der Optimierung von Live-Performances, bringt Chancen wie Risiken mit sich. Die Voice-Cloning-Technologie, die nahezu perfekte Imitationen von Stimmen ermöglicht, zeigt eindringlich, wie dynamisch diese Technologie ist und welche neuen Fragen sie aufwirft.
Ein wichtiges Anliegen bleibt, dass Musiker die Möglichkeit haben sollen, für ihre kreativen Werke gerecht entlohnt zu werden. Levina fordert mehr Transparenz und Kennzeichnung von KI-generierter Musik auf den Plattformen, während Annen hervorhebt, dass Musik auch menschliche Emotionen transportieren sollte – etwas, was KI nicht ersetzen kann. Die Debatte über die Rolle der KI in der Musik wird die Branche zweifellos weiterhin beschäftigen, und es ist an der Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, um künstlerische Freiheit und wirtschaftliche Fairness in Einklang zu bringen.