Bischofssuche in Eichstätt: Laien und Gremien beteiligen sich!

Bischofssuche in Eichstätt: Laien und Gremien beteiligen sich!
Eichstätt, Deutschland - Die katholische Kirche in Eichstätt steht vor einem bedeutenden Umbruch. Bischof Gregor Maria Hanke, der die Diözese seit 2006 leitete, hat am 8. Juni 2025 seinen Rücktritt eingereicht, um in den Seelsorgedienst als einfacher Pater Gregor zurückzukehren. Diese Entscheidung wurde vom Papst „nunc pro tunc“ angenommen, was bedeutet, dass der Rücktritt erst zu einem späteren Zeitpunkt wirksam wird. Hanke blickt auf eine wertvolle Zeit als Bischof zurück und plädiert für einen schlichten Abschied im Rahmen eines Festgottesdienstes am 6. Juli 2025 während der Willibald-Festwoche, in der er seinen Auszug aus dem Bischofshaus plant. Sein Herzensanliegen ist es, Menschen in Glaubensfragen zu begleiten und sie auf die Sakramente vorzubereiten.
In Form eines Schreibens haben die Diözese und der Diözesanadministrator Alfred Rottler die Kirchenanstalten aufgefordert, aktiv an der Suche nach einem neuen Bischof mitzuwirken. Geplant ist die Ausarbeitung eines Kandidatenprofils, das die Eignung möglicher Nachfolger näher beleuchten soll. Dabei spielen geistliche Tiefe, Leitungserfahrung, theologische Kompetenz und pastorale Praxis eine zentrale Rolle. Hanke selbst war lange für seine faire und wertschätzende Art bekannt und gab an, für etwaige nicht erfüllte Erwartungen um Verzeihung zu bitten.
Beteiligung an der Bischofssuche
Der Diözesanadministrator und sein ständiger Vertreter Michael Alberter appellieren an verschiedene Gremien, darunter den Diözesanrat, den Priesterrat und die katholischen Jugendverbände, um Veränderungen und Beteiligungen aktiv mitzugestalten. Ein Fragenkatalog zur Eignung für das Bischofsamt wurde an diese Gruppen gesendet, und die erarbeiteten Profile sollen dem Eichstätter Domkapitel helfen, eine geeignete Kandidatenliste zu erstellen. Die Ergebnisse aus diesem Prozess werden dann über den päpstlichen Botschafter an den Vatikan übermittelt, doch der Papst ist hierbei nicht an diese Liste gebunden.
Die Laienbeteiligung, speziell bei der Wahl und Bestellung von Diözesanbischöfen, wird als zentraler Punkte innerhalb des Synodalen Wegs in Deutschland diskutiert. So sieht der Handlungstext vor, dass ein Laiengremium mit ebenso vielen Mitgliedern wie das Domkapitel eingerichtet wird, auch wenn das Bayerische Konkordat von 1924 keine direkte Mitwirkung der Laien bei der Kandidatenauswahl vorsieht.
Ein Blick in die Zukunft
Mit einem Einzugsgebiet von über 6.025 Quadratkilometern, 271 Pfarrgemeinden und etwa 342.000 Katholiken, was etwa einem Drittel der Gesamtbevölkerung des Bistums entspricht, steht das Bistum Eichstätt vor der Herausforderung, nicht nur einen möglichst passenden Nachfolger für Bischof Hanke zu finden, sondern auch die Stimmen der Gläubigen zu hören und in den Prozess zu integrieren. Die historische Bedeutung des Bistums, das bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht, wird in dieser Übergangszeit besonders spürbar.
Wie die Entwicklungen weitergehen, bleibt abzuwarten. Die nächsten Schritte auf dem Weg zur bestellten Leitung der Diözese werden zeigen, wie sich die Akzeptanz und das Engagement der Gläubigen in der Diözese Eichstätt entfalten werden.
Für die neuesten Informationen: Domradio, Bistum Eichstätt, Katholisch.de.
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Ort | Eichstätt, Deutschland |
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