ÖPNV-Revolution im Landkreis Ebersberg: Mehr Busse, höhere Kosten!
Der Landkreis Ebersberg plant bis 2026 eine Verdopplung der Buskilometer, um den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern.

ÖPNV-Revolution im Landkreis Ebersberg: Mehr Busse, höhere Kosten!
Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Ebersberg steht vor großen Herausforderungen. Trotz eines geplanten Ausbaus für die kommenden Jahre, sind viele Kommunen besorgt über die finanziellen Strukturen. Bis 2026 sollen die Regionalbuskilometer verdoppelt und auf rund vier Millionen Kilometer erhöht werden, was einen großen Schritt darstellt. Diese Taktverdichtung und das erweiterte Angebot, vor allem auch in den Abendstunden und am Wochenende, sind wichtige Schritte in Richtung einer nachhaltigen Mobilität, betont Landrat Robert Niedergesäß (CSU) in einem aktuellen Bericht der Merkur.
Doch mit diesem Fortschritt kommen auch neue finanzielle Belastungen. Voraussichtlich werden die Mehrausgaben für den ÖPNV im Jahr 2026 mindestens drei Millionen Euro betragen. Dies führt dazu, dass die Gemeinden ab 2026 höhere Abgaben an den Landkreis zahlen müssen, um ein Finanzdefizit auszugleichen. Gleichzeitig beklagt CSU-Fraktionssprecher Martin Wagner die angespannten finanziellen Verhältnisse und kündigt harte Haushaltsverhandlungen an. Auch Ulrich Proske, der SPD-Fraktionssprecher, hat seine Bedenken geäußert und fordert die Streichung defizitärer Linien, da viele Busse im Landkreis oft leer bleiben.
Die Zukunft des Nahverkehrs
Trotz der Herausforderungen gibt es ermutigende Ansätze. Eine neue Ringbuslinie, die 448 zwischen Grafing und Ebersberg, zeigt eine gute Auslastung. Darüber hinaus subventioniert der Landkreis Wasserstoffbusse mit bis zu 850.000 Euro jährlich für sechs Jahre, was ein Lichtblick für die umweltfreundliche Verkehrsgestaltung im Landkreis darstellt. Die Kreiskämmerin Katja Witschaß hat allerdings auch auf steigende Personalkosten und eine Schuldenlast hingewiesen, die von derzeit 68 Millionen Euro bis 2028 auf 157 Millionen Euro ansteigen könnte.
Die Situation des ÖPNV ist jedoch nicht nur im Landkreis Ebersberg angespannt. Im gesamten Bundesgebiet ist der öffentliche Nahverkehr in der Krise, was durch eine aktuelle Studie von Süddeutsche.de belegt wird. Viele größere Städte reduzieren ihr Angebot und kämpfen mit einem Mangel an Geld und Personal. Für die Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030 sind jährliche Zuwächse von rund acht Prozent erforderlich, was die aktuellen Bedingungen sehr herausfordernd macht.
Der Weg zur Verbesserung
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordert in diesem Kontext von der Bundesregierung eine langfristige Finanzierung des ÖPNV in Städten, Ballungsräumen und ländlichen Regionen. Ein flächendeckender Ausbau der Angebote und bessere Erschließungen ländlicher Räume sind dringend nötig, um eine zeitgemäße Mobilität zu gewährleisten. Investitionen in E-Busse und die Digitalisierung des Verkehrs seien entscheidende Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden und die Qualität des Angebots zu erhöhen, so vdv.de.
Die Diskussion über den ÖPNV in Ebersberg und darüber hinaus zeigt, dass ein gutes Händchen bei den Planungen gefragt ist. Es bleibt abzuwarten, wie die kommenden Verhandlungen und Entwicklungen den Alltag der Fahrgäste bestimmen werden. Die Notwendigkeit, umweltfreundliche Alternativen zu fördern und gleichzeitig eine zuverlässige Mobilität zu gewährleisten, liegt auf der Hand – da liegt was an!