Kampf gegen Überstunden: Ebersberger Gastronomie wehrt sich energisch!
Im Landkreis Ebersberg bleibt laut einer Studie der NGG über die Hälfte aller Überstunden in der Gastronomie unbezahlt. Wirtin Anita Stocker widerspricht und fordert mehr Flexibilität im Arbeitszeitgesetz.

Kampf gegen Überstunden: Ebersberger Gastronomie wehrt sich energisch!
Im Landkreis Ebersberg sorgt eine aktuelle Studie der Gewerkschaft NGG für ordentlich Aufregung in der Gastronomie. Laut deren Angaben bleiben über die Hälfte aller Überstunden im Gastgewerbe unbezahlt. Dies löste zahlreiche Reaktionen aus, nicht zuletzt von Anita Stocker, Wirtin aus Landsham und Kreisvorsitzende der DEHOGA. Sie äußert sich klar gegen diese Behauptung und bezeichnet die Statistik als „absoluten Quatsch“.
Stocker erklärt, dass in ihrem Gasthof alle 18 Mitarbeiter nach den tatsächlich geleisteten Stunden entlohnt werden. Die Wirtin betont zudem, dass gesetzliche und tarifliche Regelungen die Zahlung von Überstunden vorschreiben. Ihrer Meinung nach berücksichtigt die NGG-Studie nicht die Vorbereitungszeiten, während derer Mitarbeiter oft schon vor Öffnung des Lokals beschäftigt sind. „Wir sehen uns als familienähnliche Branche, und zufriedene Mitarbeiter sind unser höchstes Gut“, so Stocker.
Flexibilität in der Arbeitszeit
Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die notwendige Flexibilität im Arbeitszeitgesetz. Der DEHOGA Bayern hat in einer repräsentativen Umfrage unter 2.500 Befragten im Auftrag der Bertelsmann Stiftung festgestellt, dass die Tageshöchstarbeitszeit nicht mehr zur Lebenswirklichkeit passt. Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert hat sich daher klar für eine flexiblere Verteilung der Arbeitszeit ausgesprochen, ohne dabei Mehrarbeit zu propagieren. „Die gesetzliche Wochenarbeitszeit ist überfällig“, so Geppert, „um denjenigen Branchen, die nicht für Homeoffice geeignet sind, eine attraktive Basis zu bieten“.
Es gehe darum, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die den Anforderungen der Branche gerecht werden, ohne dass die Mitarbeiter überlastet werden. Auch die Gastronomie hofft auf eine Gesetzesänderung zur Flexibilisierung, um eine wöchentliche Maximal-Stundenzahl zu ermöglichen. Im Sinne eines besseren Gleichgewichts zwischen Arbeitszeit und Freizeit fordert Geppert von der Bundesregierung, die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, um wirtschaftliche Schäden zu vermeiden und die Branche fit für die Zukunft zu machen.
In der Gastronomie ist die Sorge groß, dass die Warnungen der NGG nicht nur der Branche selbst, sondern auch ihrem Image schaden. „Wir stehen in direkter Interaktion mit unseren Mitarbeitern und sind darauf angewiesen, sie zufrieden zu stellen“, betont Stocker. Ihre Auffassung wirft einen Lichtstrahl auf die vielen Facetten der aktuellen Debatte und zeigt, wie wichtig es ist, die Stimmen der Gastronomen in die Diskussion über zukünftige Arbeitszeitregelungen einzubringen.
Für die Branche bleibt zu hoffen, dass eine ausgewogene Lösung in Sicht ist, die es ermöglicht, sowohl die Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu respektieren als auch die gastronomischen Betriebe nachhaltig zu fördern.
Für weitere Informationen zur Studie und den aktuellen Entwicklungen, besuchen Sie bitte Merkur und Gastronomie Report.