Hoch oben in den Bergen: Gedenken an die Bergsteiger-Opfer der Region

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Die Kühroint Kapelle in Schönau am Königssee gedenkt verstorbenen Bergsteigern. Jährliche Bergmesse und Ehrungen.

Die Kühroint Kapelle in Schönau am Königssee gedenkt verstorbenen Bergsteigern. Jährliche Bergmesse und Ehrungen.
Die Kühroint Kapelle in Schönau am Königssee gedenkt verstorbenen Bergsteigern. Jährliche Bergmesse und Ehrungen.

Hoch oben in den Bergen: Gedenken an die Bergsteiger-Opfer der Region

In den Berchtesgadener Alpen, hoch oben zwischen dem Königsee und dem majestätischen Watzmann, steht die Kühroint Kapelle St. Bernhard. Sie ist mehr als nur ein schlichter Gebäude – sie ist ein ehrwürdiger Gedenkort für die verunglückten Bergsteiger, die bei ihren Abenteuern in den rauen Bergen ihr Leben ließen. Rosi und Anton Plenk sorgen sich liebevoll um diesen besonderen Ort und stellen sicher, dass das Gedenken an die Bergopfer lebendig bleibt. Die Kapelle, die auf etwa 1400 Metern Höhe erbaut wurde, hat sich seit ihrer Einweihung am 11. September 1999 zu einem wichtigen Treffpunkt für Trauernde und Bergbegeisterte entwickelt.

Die Idee zur Kapelle nahm ihren Ursprung in den 1960er Jahren, nachdem in den Dolomiten eine ähnliche Gedenkstätte entdeckt wurde. Hans-Peter Schweiger, Sebastian Maltan und Johann Hölzl waren die treibenden Kräfte hinter diesem ehrgeizigen Projekt. Rosemarie Plenk, die Tochter von Hans-Peter Schweiger, hat das Erbe der Kapelle übernommen und engagiert sich heute intensiv für deren Erhalt gemeinsam mit zahlreichen Ehrenamtlichen.

Ein Ort des Gedenkens

In der Kapelle sind Messingplatten angebracht, die die Namen von 1559 verunglückten Bergsteigern tragen. Diese Namen reichen bis ins Jahr 1810 zurück und sind nach Datum und Absturzort geordnet. Jährlich kommen zwischen acht und 16 neue Namen hinzu, was die tragische Realität der Gefahren im Gebirge verdeutlicht. Besonders rührend ist, dass die Kapelle auch den Hinterbliebenen die Möglichkeit bietet, ihrer Verstorbenen zu gedenken, selbst wenn die Toten nicht geborgen werden konnten. Die Inschrift auf der Sonnenuhr – „Nutzet die Zeit, denn die Tage sind kurz“ – erinnert alle Besucher an die Vergänglichkeit des Lebens.

Ein weiteres Zeichen des Gedenkens ist eine spezielle Liste in der Kapelle, die die Opfer in der Watzmann-Ostwand besonders hervorhebt. Holzfiguren, die von Schülern der Berufsfachschule für Schreinerei und Holzbildhauerei in Berchtesgaden geschaffen wurden, zieren das Innere der Kapelle und fügen sich harmonisch in den zeitlosen Gedenkort ein.

Gemeinsames Gedenken

Einmal im Jahr, am 4. Oktober, findet eine Bergmesse in der Kapelle statt, zu der bis zu 200 Menschen erwartet werden. Diese Veranstaltung ist nicht nur ein spiritueller Höhepunkt, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit für die Gemeinschaft, zusammenzukommen und der Bergopfer zu gedenken. Die Kapelle selbst wurde durch das Engagement von Ehrenamtlichen und Materialien aus Spenden realisiert, was zeigt, wie stark der Gemeinschaftssinn in der Region ist.

Die Kühroint Kapelle St. Bernhard ist somit nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein lebendiges Symbol für Respekt und Vorsicht im Bergsport. Die Namen der Bergopfer, die dort verewigt sind, sollen Wanderer und Bergsteiger stets im Hinterkopf behalten, wie schnell sich das Schicksal wenden kann und wie wichtig Achtsamkeit in der Natur ist. Wie bgland24.de berichtet, bleibt die Kapelle ein Ort der Mahnung und des Zusammenhalts in der Bergsteiger-Community.

Zusammen geht die Region mit einem starken Gemeinschaftsgeist auch in die kommenden Jahre und bewahrt damit die Erinnerung an die Bergopfer für zukünftige Generationen. Die Kühroint Kapelle ist somit ein fester Bestandteil der kulturellen Identität im Berchtesgadener Land und ein Zeichen für die ungebrochene Leidenschaft der Menschen für die Berge.