Doppeljubilar in Bad Tölz: Seelische Gesundheit im Rampenlicht!
Am Welttag der seelischen Gesundheit feierte Bad Tölz-Wolfratshausen das Doppeljubiläum der Psychischen Gesundheit mit Gästen, Diskussionen und Musik.

Doppeljubilar in Bad Tölz: Seelische Gesundheit im Rampenlicht!
Am 13. Oktober 2025 wurde im Tölzer Kurhaus ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: der Steuerungsverbund Psychische Gesundheit Bad Tölz-Wolfratshausen beging sein 30-jähriges Bestehen, während der Verbund Psychische Gesundheit der Versorgungsregion 17+ auf 45 Jahre zurückblicken kann. Rund 70 Gäste waren der Einladung gefolgt, um an diesem bedeutenden Anlass teilzunehmen. Dr. Arnold Torhorst, der die Feier eröffnete, erklärte, dass zurzeit in Bad Tölz eine Vielzahl an Menschen mit psychischen Erkrankungen lebt und betonte die Notwendigkeit der Aufklärung und Unterstützung für diese Betroffenen. Diese Informationen stammen von Merkur.
Die Feierlichkeiten fanden an einem symbolträchtigen Datum, dem Welttag der seelischen Gesundheit, statt und boten den Anwesenden ein abwechslungsreiches Programm: von einer Podiumsdiskussion mit Betroffenen über Filme, Musik und Gesang bis hin zu einer Jubiläumstorte, die das Event abrundete. Den Zeitdruck, der durch eine Hochzeit vor dem Kurhaus entstand, ließ die Stimmung jedoch nicht trüben.
Der Weg zur Verbesserung
Das Engagement von Dr. Torhorst geht über das Jubiläum hinaus. Er gründete 1995 ein Familienunternehmen, das sich auf Inklusionsleistungen spezialisiert hat und heute mit 340 Mitarbeitern an mehreren Standorten in Bad Tölz aktiv ist. „Trialog“ nannte Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger den Austausch zwischen Fachkräften, Betroffenen und Angehörigen und hob gleichzeitig den Fachkräftemangel als Herausforderung hervor, die es zu bewältigen gilt. Der Bezirk Oberbayern investierte 2024 etwa 59 Millionen Euro in die Angebote des Steuerungsverbundes, was zeigt, wie ernst die Thematik genommen wird.
Landrat Josef Niedermaier wiederum stellte die drängenden Themen der Stigmatisierung psychisch Kranker und die finanziellen Aspekte der Unterstützung in den Fokus. Die Stigmatisierung ist eine bedeutende Hürde für viele Betroffene, die oft aufgrund von Scham oder Angst vor der Diagnose zögern, Hilfe zu suchen. Laut einem Beitrag auf Ärzteblatt wird diese Stigmatisierung nicht selten als „zweite Krankheit“ beschrieben, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt.
Gemeinsam gegen das Stigma
Im Rahmen des Jubiläums wurden auch Erfahrungsberichte von Mitgliedern einer Selbsthilfegruppe und weiteren Betroffenen präsentiert, die eindrucksvoll von den Schattenseiten der Stigmatisierung berichteten. Fast eine Milliarde Menschen weltweit leben mit psychischen Erkrankungen, und die gesellschaftliche Akzeptanz ist daher ein zentraler Punkt, der verbessert werden muss, so der „World Mental Health Report“ der WHO. In der laufenden Aktionswoche Seelische Gesundheit, die jährlich Mitte Oktober stattfindet, wird das Thema umfassend behandelt, und es wird an Strategien zur Reduzierung des Stigmas gearbeitet.
Es tut sich also etwas im Bereich der psychischen Gesundheit, aber der Weg ist noch lang. Initiativen wie das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit setzen sich für eine langfristige Aufklärung und Entstigmatisierung ein. Dabei ist es wichtig, dass alle Akteure – von den Regierungen bis zu den Medien – ihren Teil beitragen. Der Aufruf ist klar: Lasst uns die Schublade der Vorurteile schließen und mit Empathie aufeinander zugehen.
Das jubilierende Event in Bad Tölz hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, über psychische Erkrankungen zu sprechen und den Betroffenen eine Stimme zu geben. Bei Kaffee und Kuchen gab es am Ende der Veranstaltung die Gelegenheit für persönliche Gespräche, um den Dialog weiter zu fördern und vielleicht den ersten Schritt auf dem Weg zu mehr Akzeptanz zu gehen.