Schottische Hochlandrinder fördern Artenvielfalt an Augsburger Uni!

Schottische Hochlandrinder fördern seit Juni 2025 die Biodiversität am Medizincampus Augsburg und schaffen Lebensräume für Tiere.
Schottische Hochlandrinder fördern seit Juni 2025 die Biodiversität am Medizincampus Augsburg und schaffen Lebensräume für Tiere. (Symbolbild/MW)

Schottische Hochlandrinder fördern Artenvielfalt an Augsburger Uni!

Augsburg, Deutschland - Die Universität Augsburg geht neue Wege in der Förderung der Artenvielfalt. Mit einem innovativen Beweidungsprojekt werden Schottische Hochlandrinder eingesetzt, um die ökologischen Ausgleichsflächen des Medizincampus zu pflegen. Dies berichtet die Sonnenseite. Die robusten Rinder, die ganz ohne Stall oder Zufütterung auskommen, haben das Ziel, die Biodiversität auf den etwa fünf Hektar großen Flächen westlich des Medizincampus zu steigern.

Diese Flächen sind nicht nur wichtig für die biologische Vielfalt, sondern auch als Ausgleich zu den neu errichteten Gebäuden gedacht. Nicolas Liebig, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Stadt Augsburg, hebt das Potenzial dieser Maßnahme für den Artenschutz hervor. Das Beweidungsprojekt soll nicht nur die vegetative Struktur aufwerten, sondern auch Lebensräume für viele Arten schaffen, darunter Insekten und Vögel.

Neue Nachbarn im Medizincampus

Die Schottischen Hochlandrinder, darunter die beiden Tiere „Pretty“ und „Twain von der Wolfzahnau“, stammen von einem landwirtschaftlichen Betrieb aus Neusäß. Sie sind mittlerweile ein beliebter Anblick für die Patienten und Mitarbeiter der Augsburger Universitätsklinik, die in unmittelbarer Nähe residiert. Insgesamt sind es acht solcher Rinder, die nun für eine nachhaltige Landschaftspflege sorgen sollen. Der Landschaftspflegeverband betreut bereits rund 200 Hektar in Augsburg, was zeigt, wie wichtig diese Weidehaltung für die Region ist.

Obwohl die Idee auf viel Zustimmung stößt, gibt es auch kritische Stimmen. Ein Stadtrat äußerte Bedenken, dass die Rinder auf dieser ökologisch sensiblen Fläche Schaden anrichten könnten. Nicolas Liebig nimmt diese Sorgen jedoch ernst, weist sie aber als unbegründet zurück. Bei sachgerechter Beweidung sei der positive Effekt der Rinder auf die Biodiversität unbestreitbar.

Beweidung als Schlüssel zur Artenvielfalt

Grünland hat in Deutschland einen hohen Stellenwert für das Landschaftsbild und die Biodiversität. Durch die Rückgänge in der extensiven Grünlandnutzung sind viele seltene Arten gefährdet, darunter der Große Brachvogel und der Kiebitz. Wie BUND NRW erklärt, gilt es, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Die Beweidung mit wenigen Großtieren trägt nicht nur zum Naturschutz bei, sondern ermöglicht auch Naherholung und nachhaltige Landwirtschaft.

In diesem Kontext ist das Projekt der Universität Augsburg ein Paradebeispiel, wie Naturschutz, Bauplanung und Gesundheitsförderung sinnvoll miteinander kombiniert werden können. Die umgewandelten Flächen, die einst als Ackerland dienten, bieten nun einen naturnahen Raum, der sowohl ökologisch als auch optisch Freude bereitet.

Die positive Botschaft ist klar: Durch ein gutes Beweidungsmanagement können wir nicht nur das Landschaftsbild aufwerten, sondern auch den Lebensraum für zahlreiche Arten erhalten. In einer Zeit, in der der Rückgang der Biodiversität eine dringende Herausforderung darstellt, zeigt Augsburg mit diesem Projekt, dass selbst kleine Maßnahmen große Wirkung erzielen können.

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OrtAugsburg, Deutschland
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