22-jähriger aus Amberg-Sulzbach: Nacktfoto-Falle und Erpressung!

Ein 22-jähriger aus Amberg-Sulzbach wurde Opfer von Sextortion über eine Dating-App. Die Polizei ermittelt wegen Erpressung.
Ein 22-jähriger aus Amberg-Sulzbach wurde Opfer von Sextortion über eine Dating-App. Die Polizei ermittelt wegen Erpressung. (Symbolbild/MW)

22-jähriger aus Amberg-Sulzbach: Nacktfoto-Falle und Erpressung!

Amberg-Sulzbach, Deutschland - Im Landkreis Amberg-Sulzbach hat ein 22-jähriger Mann eine schmerzhafte Lektion über die Gefahren der digitalen Welt gelernt. Über eine Dating-App knüpfte er Kontakte zu einer vermeintlichen Frau, was schnell in eine internetbasierte Romanze mündete. Wie die Mittelbayerische berichtet, entschloss sich der Mann, Nacktfotos von sich zu versenden. Doch anstelle von romantischen Rückmeldungen erhielt er eine schockierende Aufforderung: Um die Bilder zu löschen, solle er Guthabenkarten im Wert von 200 Euro kaufen.

Die Erpressung geht jedoch noch weiter; der Täter forderte zusätzlich die Übermittlung von Zugangsdaten. Der junge Mann kam der ersten Forderung nach, weigerte sich jedoch, weitere Guthabenkarten zu besorgen. Stattdessen wandte er sich an die Polizei und erstattete Anzeige. Diese ermittelt nun wegen Erpressung auf sexueller Grundlage, was nicht nur in Bayern, sondern in ganz Deutschland zunehmend zur Tagesordnung gehört.

Sextortion im Trend

Was sich hier abspielte, ist kein Einzelfall, sondern Teil eines weitreichenden Problems, das als Sextortion bekannt ist. Diese Form der Erpressung kombiniert die Begriffe „Sex“ und „Extortion“ und boomt derzeit. Laut einem Bericht von Tagesschau lernen Männer, meist über Datingplattformen, vermeintlich junge Frauen kennen, was in digitalen Flirts und Videochats endet. Nach dem Entblößen vor der Kamera drohen die Täter mit der Veröffentlichung der kompromittierenden Aufnahmen, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

Ein Kriminalhauptkommissar, Mario Krause von der Taskforce Cybercrime in Braunschweig, berichtet von 20 Fällen pro Woche. Kein Wunder, dass die polizeiliche Kriminalstatistik für 2023 mehrere Tausend Fälle von „Erpressung auf sexueller Grundlage“ zählt, während die Dunkelziffer vermutlich viel höher ist. Oft operieren die Täter aus Afrika oder Südostasien, wo sich während der Pandemie eine Industrie rund um diese Form des Betrugs entwickelt hat. Die Polizei rät Betroffenen, ihre Konten zu sperren und sich an die Behörden zu wenden, statt den Forderungen nachzugeben.

Die digitale Gefahrenlage

Die Methodik der Täter ist vielfältig. Oft agieren sie in organisierten Banden und nutzen soziale Netzwerke oder Dating-Plattformen, um ihre Opfer zu finden. Dabei wird die Kommunikation schnell auf Videochats umgeleitet, wo intime Momente aufgezeichnet werden. Bedrohungen mit der Veröffentlichung dieser Inhalte haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Betroffene sind häufig männlich, jedoch sind auch Frauen nicht vor diesen Machenschaften gefeit.

Eine besondere Variante der Sextortion sind E-Mails, in denen vermeintlich kompromittierende Videos angepriesen werden. Ohnehin ist die Problematik komplex, da auch Minderjährige unter dem Druck solcher Erpressungen leiden müssen, was allzu oft zu einem Teufelskreis führt. Die Gefahr ist real, und die Ratschläge der Polizei sollten ernst genommen werden, um sich vor diesen digital aufkommenden Bedrohungen zu schützen.

Die Situation ist alarmierend: Milliarden von Dollar werden jährlich in der von Betrügern dominierten Online-Welt umgesetzt. Das FBI und andere Ermittlungsbehörden weltweit stehen vor der Herausforderung, dieser Pandemie von Betrug und Erpressung entgegenzuwirken. Regierungen und Organisationen sind gefordert, um in diesem globalen Kampf gegen die Sextortion einen klaren Kurs zu steuern.

Details
OrtAmberg-Sulzbach, Deutschland
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