Alarmsignal in Altötting: PFOA-Verunreinigung gefährdet unsere Kinder!

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Altötting steht im Fokus wegen PFOA-Bodenbelastungen. Neue Grenzwerte und Tests betreffen Spielplätze und Wohngebiete.

Altötting steht im Fokus wegen PFOA-Bodenbelastungen. Neue Grenzwerte und Tests betreffen Spielplätze und Wohngebiete.
Altötting steht im Fokus wegen PFOA-Bodenbelastungen. Neue Grenzwerte und Tests betreffen Spielplätze und Wohngebiete.

Alarmsignal in Altötting: PFOA-Verunreinigung gefährdet unsere Kinder!

Im Landkreis Altötting rücken die sogenannten „Ewigkeits-Chemikalien“ in den Fokus: Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), darunter die notorious Perfluor­octan­säure (PFOA). Diese Substanzen sind bekannt dafür, dass sie sich nur schwer in der Umwelt abbauen und stellen eine ernsthafte Bedrohung für Boden und Wasser dar. Laut einem Bericht von BR haben die PFAS im Landkreis bereits Erdboden und Gewässer verseucht.

Für die Trinkwasserversorgung in der Region gelten strenge Grenzwerte, die sicherstellen, dass das Wasser gefiltert und als unbedenklich eingestuft wird. Jedoch hat die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) PFOA als krebserregend eingestuft, was Alarmglocken läutet. Die Landratsamt Altötting zeigt sich besorgt, da viele Gebiete im Landkreis voraussichtlich die künftigen Prüfwerte überschreiten werden.

Neue Prüfwerte in Sicht

Künftig sollen strenge Prüfwerte für den direkten Kontakt mit belasteter Erde eingeführt werden. Genaueres steht noch aus, doch die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) hat bereits erste Vorschläge erarbeitet, die jedoch bislang nicht veröffentlicht sind. Besondere Aufmerksamkeit wird auf Kinderspielflächen, Wohngebiete, Park- und Freizeitanlagen sowie Industrie- und Gewerbegrundstücke gelegt.

Sollten die neuen Prüfwerte überschritten werden, liegt es an den Behörden, geeignete Maßnahmen zu ergreifen – von Warnhinweisen bis hin zu umfassenden Sanierungen. Vor allem in Kinderspielflächen und Wohnanlagen sind strenge Schutzmaßnahmen zu erwarten. Vor diesem Hintergrund hat das Landratsamt Gemeinden empfohlen, aktuelle Bodenproben zu nehmen, insbesondere auf Spielplätzen.

Aktuelle Entwicklungen aus Pleiskirchen

Ein gutes Beispiel für proaktives Handeln ist die Gemeinde Pleiskirchen. Der Bürgermeister Konrad Zeiler hat bereits Bodenproben an einer Grundschule und einem Kindergarten entnommen. Die Ergebnisse lassen derzeit noch auf sich warten, doch es zeigt sich, dass die Gemeinden in der Region ernsthaft mit dem Thema umgehen.

Der Blick auf die EU-Politik zeigt, dass das Thema nicht nur lokal von Bedeutung ist. PFOA und ihre Derivate stehen im Mittelpunkt internationaler Bemühungen zur Umweltregelung. Seit dem 4. Juli 2020 sind sie in der EU unter der Verordnung über persistente organische Schadstoffe (POPs) verboten. Der globale gesellschaftliche Wille zur Eliminierung solcher Chemikalien ist unübersehbar, wie das Stockholmer Übereinkommen deutliche Fortschritte zeigt, etwa mit der Berücksichtigung neuer PFAS-Anwendungen.

Gesundheitsrisiken und Exposition

Die Herausforderungen im Umgang mit PFAS sind jedoch nicht nur chemischer Natur, sondern auch gesundheitlicher. Eine Untersuchung des National Institute of Environmental Health Sciences hat ergeben, dass PFAS in der Blutprobe von 97% der US-Bevölkerung nachweisbar sind. In der EU wird ebenfalls ein umfassender Ansatz zur Überwachung und Reduzierung von PFAS-Exposition verfolgt.

Die Prävalenz von PFAS in alltäglichen Produkten, angefangen von beschichtetem Kochgeschirr bis hin zu feuerhemmenden Schäumen, macht die Schadstoffe allgegenwärtig. Ein Bericht berichtet, dass die Exposition über kontaminiertes Wasser und Lebensmittel, sowie durch das Einatmen von PFAS-haltiger Luft erfolgt. Erschreckend ist, dass diese Chemikalien sich im menschlichen und tierischen Körper anreichern können.

Die Entwicklungen rund um PFAS zeigen, dass hier ein spannendes, aber auch herausforderndes Thema auf die Bürger im Landkreis Altötting zukommt. Die anhaltende Forschung und die bevorstehenden gesetzgeberischen Maßnahmen werden entscheidend dafür sein, ob die Region, und letztlich auch wir alle, auf lange Sicht geschützt werden können.