Rettungskräfte in Bad Feilnbach brutal angegriffen – Täter festgenommen!

Rettungskräfte in Bad Feilnbach brutal angegriffen – Täter festgenommen!
Bad Feilnbach, Deutschland - In Bad Feilnbach, einer Gemeinde in Oberbayern, kam es zu einem alarmierenden Vorfall, bei dem zwei Rettungskräfte schwer verletzt wurden. Laut MainPost ereignete sich der Angriff, als die Sanitäter einen 42-jährigen Mann mit einem Krankentransport in ein Klinikum bringen wollten. Unverhofft wurden sie von einem Angehörigen des Patienten attackiert.
Der 38-jährige Tatverdächtige trat einen der Sanitäter so heftig, dass dieser die Treppe hinunterstürzte. Der andere Sanitäter wurde ebenfalls körperlich angegriffen – er wurde sowohl geschlagen als auch getreten. Infolge der schweren Verletzungen mussten beide Sanitäter in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Angreifer wurde von der Polizei festgenommen und es wurde ein Untersuchungshaftbefehl erlassen.
Eskalation und Vorwürfe
Die Situation eskalierte offenbar bereits vor dem Übergriff während eines Streits mit der Mutter des Patienten. Laut Informationen von Süddeutscher Zeitung beschuldigte die Mutter einen der Rettungssanitäter, sie körperlich angegriffen zu haben, was zu weiteren Spannungen führte. Dies könnte eine Erklärung für das aggressive Verhalten ihres Freundes, des Angreifers, darstellen.
Solch drastische Übergriffe auf Rettungskräfte sind zwar nicht alltäglich, dennoch sind sie in Bayern und bundesweit ein wachsendes Problem. 2022 wurden beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) 99 Übergriffe innerhalb eines internen Meldesystems registriert. Dies geschah bei rund zwei Millionen Einsätzen, was laut BR.de auf eine hohe Dunkelziffer hindeutet. Viele Rettungskräfte scheuen sich, Vorfälle zu melden, weil sie diese oft als „normal“ empfinden oder davon überzeugt sind, dass Strafanzeigen in der Regel folgenlos bleiben.
Zahlen und Statistiken
Im Rahmen einer Studie aus Nordrhein-Westfalen, bei der über 800 Einsatzkräfte befragt wurden, gaben 92% der Notärzte und Sanitäter an, im letzten Jahr Beleidigungen oder Bedrohungen erlebt zu haben. Außerdem berichtete jeder Vierte von körperlichen Angriffen, wobei in vielen Fällen die Aggressoren alkoholisiert waren. Die Autoren der Studie kritisieren, dass die polizeiliche Kriminalstatistik nicht aussagekräftig ist, da sie nur angezeigte Fälle erfasst. Etwa 80% der betroffenen Einsatzkräfte weisen darauf hin, dass sie Übergriffe nicht melden, weil sie diese für nicht schwerwiegend halten oder keine positiven Veränderungen erwarten.
Die Ereignisse in Bad Feilnbach verdeutlichen ein wachsendes Problem. Auch wenn Studien an anderer Stelle, wie in Nordrhein-Westfalen, durchgeführt wurden, bleibt die tatsächliche Situation für Bayern auch nach dieser Attacke besorgniserregend. Ein stark versalzenes Szenario, das zum Nachdenken anregt, nicht nur über die Sicherheit der Einsatzkräfte, sondern auch über gesellschaftliche Werte und den Respekt gegenüber jenen, die in Krisensituationen helfen.
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Ort | Bad Feilnbach, Deutschland |
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