Inklusion im Sattel: Para-Reiten begeistert in Karlsfeld!

Inklusion im Sattel: Para-Reiten begeistert in Karlsfeld!
Karlsfeld, Deutschland - Am 15. Juni 2025 war Karlsfeld der Schauplatz einer bemerkenswerten Dressur-Prüfung, die die Inklusion im Pferdesport feierte. Unter der Organisation der Pferdefreunde Dachau traten sieben Teams an, bestehend aus einem Para-Reiter und einem Reiter ohne Handicap. Diese spannende Veranstaltung, die als Para deux anerkannt wurde, fand bereits zum zweiten Mal in Deutschland statt und brachte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Region zusammen. MerStadt berichtet, dass der Teamgeist und die Gleichheit im Sattel an diesem Tag im Mittelpunkt standen.
Ein besonderes Highlight war die junge Lavinia Rötzer, die mit ihrer Partnerin Lucia Rötzer vom PSV Altomünster auf der Stute Rosine eine fantastische Leistung zeigte und die Prüfung mit einer Wertnote von 7,8 gewann. Zweitplatziert waren Jenny Schlichenmayer von den Pferdefreunden Dachau und Stefanie Herrmann vom PSG Schweizer Hof, die dafür eine Note von 8,5 erhielten. Lavinia, die an einer frühgeburtlichen Cerebralparese leidet, und Jenny, die eine Lähmung des rechten Beins hat, demonstrierten eindrucksvoll, was Inklusion im Reitsport bedeutet.
Eine Feier der Inklusion
Die Atmosphäre bei der Siegerehrung war entsprechend feierlich und positiv. Trainer Claudius Frey sprach stolz über die Hingabe und den Teamgeist seiner Schützlinge und hob die Bedeutung der Inklusion im Sport hervor. Alle Teilnehmer fühlten sich als Teil einer besonderen Gemeinschaft, was die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg machte. Interessanterweise vergab die Prüfung nur Ehrenpreise, was die Gleichheit und Inklusion zusätzlich unterstrich.
Diese Initiative zur Förderung von Menschen mit Behinderungen im Pferdesport entspricht einem übergreifenden Trend, der seit den 1990er Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnt. So berichtet pferde.de von zahlreichen Vereinen, die inklusive Reitangebote schaffen und sich für die Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung einsetzen. Ein Beispiel ist der Reit- und Fahrverein Ankum, der eine barrierefreie Reitanlage betreibt und bis zu 80 Menschen mit Beeinträchtigungen wöchentlich in seine Reitstunden aufnimmt.
Von Therapie zum Sport
Die Verknüpfung von Therapie und Sport wird durch Einrichtungen wie das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) gefördert. Laut DKThR bietet der Pferdesport für Menschen mit Behinderungen eine tolle Möglichkeit zur Teilhabe. Hier stehen der Spaß und die sportliche Betätigung im Vordergrund, während auch die positiven Effekte auf die körperliche und geistige Gesundheit der Reiterinnen und Reiter hervorzuheben sind. Der Übergang von therapeutischen Angeboten in den Sport erfolgt oft in Form von Reiterferien und Wettbewerben.
Inklusion im Pferdesport ist somit nicht nur ein Trend, sondern ein bemerkenswerter Schritt in Richtung einer gleichberechtigten und respektvollen Gesellschaft. Die Pferdefreunde Dachau haben mit der Durchführung dieser Prüfung einen wertvollen Beitrag zu diesem Ziel geleistet und gezeigt, dass Pferdesport verbindet, egal welche Herausforderungen man mitbringt.
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Ort | Karlsfeld, Deutschland |
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