AOA-Gebäude in Gauting: Flüchtlingsunterkunft geschlossen, Abriss geplant!

AOA-Gebäude in Gauting: Flüchtlingsunterkunft geschlossen, Abriss geplant!
Gauting, Deutschland - Das Kapitel der Flüchtlingsunterbringung im AOA-Gebäude in Gauting ist nun beendet. Nach drei Jahren, in denen die Räumlichkeiten als Unterkunft für geflüchtete Menschen dienten, sind die letzten Bewohner nun ausgezogen. Das Landratsamt hatte die AOA-Räumlichkeiten seit Mai 2022 angemietet, um dort bis zu 220 Personen ein Neues Zuhause zu geben. Landrat Stefan Frey gibt bekannt: „Das Kapitel AOA ist abgeschlossen.“ Sein Dank gilt der Gemeinde Gauting, dem engagierten Helferteam und der Familie Diehl, die als Vermieterin fungierte. Der Umzug hat bereits vor einigen Wochen begonnen, wobei viele der Umgesiedelten nun in neuen Unterkünften in Tutzing, Feldafing und Starnberg-Percha untergebracht sind, während die übrigen in die erweiterte Anlage in Starnberg-Percha ziehen. Aktuell leben im Landkreis Starnberg insgesamt 4051 Geflüchtete, darunter 1780 aus der Ukraine und 2271 aus anderen Ländern, wie unser-wuermtal.de berichtet.
Der Umzug aus dem AOA-Gebäude ist nicht nur ein Schritt für die Bewohner, sondern markiert auch einen Neuanfang für das Gebäude selbst. Nach dem Auszug der letzten Flüchtlinge steht das einstige Fabrikgebäude nun wieder leer. Die Nachnutzung ist bereits in Planung: Auf dem Gelände sollen in den kommenden Jahren 90 neue Wohnungen, ein über 1200 m² großer Supermarkt, ein Café sowie ein Kindergarten mit 30 Plätzen entstehen. Diese Vorhaben sind Teil des Projekts „Patchway-Anger“, welches von der Gemeinde Gauting angestoßen wurde, um neuen Wohnraum zu schaffen und das Lebensumfeld für die Menschen in der Region zu verbessern. Die öffentliche Plan-Auslegung läuft bis zum 2. Juli, und die Bauleitplanung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein, wie merkur.de unterstreicht.
Das Gebäude und seine Geschichte
Ein Blick in die Geschichte des AOA-Gebäudes zeigt, dass dieser Standort eine lange Tradition hat. Gegründet wurde AOA 1955 von Josef Müller, der das Unternehmen als Luftfahrtzulieferer ins Leben rief. 1979 nahm das Schicksal seinen Lauf, als Müller starb und seine Tochter Christa das Unternehmen bis zu ihrem Tod im Jahr 2003 weiterführte. Das Erbe ging daraufhin an die Diehlgruppe in Nürnberg. In den 1970er-Jahren hatte AOA bis zu 400 Mitarbeiter und plante den Bau einer neuen Halle, musste jedoch aufgrund von Lärmschutzauflagen auf eine Expansion verzichten. Schließlich wurde der Firmensitz nach Gilching verlagert, und das Gebäude in Gauting stand seitdem leer. Die Entscheidung, es als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen, stellte sich schließlich als eine pragmatische Lösung dar, die nun aber, nach dem Auszug der letzten Bewohner, zu Ende kommt.
Mit dem geplanten Abriss des AOA-Gebäudes im Jahr 2026, sofern alles nach Plan läuft, wird die alte Industriearchitektur einer modernen Wohnnutzung weichen. Die Vorfreude auf die geplanten Neubauten im Rahmen des Projekts ist bereits groß – hier zeigt sich, dass in Gauting ein gutes Händchen für die Entwicklung des Wohnraums bewiesen wird und dass die Gemeinde den Herausforderungen des Wohnraummangels mit innovativen Konzepten begegnet.
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Ort | Gauting, Deutschland |
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