Prozess um 47 Jahre alten Mord: US-Soldat vor Gericht in Schweinfurt!

47 Jahre nach dem Mordfall Kolitzheim steht ein US-Soldat vor Gericht. Plädoyers könnten bald beginnen.
47 Jahre nach dem Mordfall Kolitzheim steht ein US-Soldat vor Gericht. Plädoyers könnten bald beginnen. (Symbolbild/MW)

Prozess um 47 Jahre alten Mord: US-Soldat vor Gericht in Schweinfurt!

Kolitzheim, Deutschland - Im Landgericht Schweinfurt neigt sich ein besonders langwieriger Prozess dem Ende zu: Nach fast 47 Jahren wird der Fall eines ungeklärten Mordes an einer jungen Frau in Kolitzheim nun verhandelt. Am Freitag könnten bereits die Plädoyers beginnen, während Richterin und Beteiligte sich auf Abschlüsse vorbereiten, wie Radio Gong berichtet.

Im Mittelpunkt steht ein 71-jähriger US-Amerikaner, der einst als Soldat in Schweinfurt stationiert war. Die Anklage hält ihn für culpable, denn die 18-jährige Frau, mit der er eine Affäre hatte, wurde in der Nacht zum 21. April 1978 ermordet. Ihr drohte, seiner Frau von dieser Beziehung zu erzählen, was ihn in die Enge trieb. Der mutmaßliche Täter soll aber nicht nur aus Eifersucht, sondern vor allem aus der Absicht heraus gehandelt haben, seine Affäre zu vertuschen.

Der grausame Mord

Die Tat war brutal: Der Angeklagte wird beschuldigt, die junge Frau mit einem Bajonettmesser 14 Mal erstochen zu haben. Während die Leiche leicht bekleidet in einem Zuckerrübenfeld nahe Kolitzheim gefunden wurde, hinterließ der Täter eine Handtasche neben ihr, wie die Bayern beschreibt. Dies waren nicht nur Zeugen, die die grausame Entdeckung machten, sondern auch die aufgrund hoher Erinnerungswerte, die durch die lange Zeit entstanden, wenig berichten konnten.

Gerade die modernen Kriminaltechniken haben jedoch dazu beigetragen, den Fall wieder aufzufrischen. DNA-Spuren des Angeklagten wurden an der Kleidung des Opfers gefunden, was entscheidend für die Ermittlung war. Auch seine zweite Frau belastete ihn, da er ihr gegenüber die Tat gestanden haben soll.

Ein Blick auf die rechtlichen Fronten

Der Prozess könnte sich spannend gestalten, da alle anderen Delikte, die möglicherweise hätten verfolgt werden können, bereits verjährt sind. Nur für den Mord selbst gilt das nicht mehr. Die Oberstaatsanwaltschaft sieht den Angeklagten als heimtückisch handelnd, motiviert durch niedrige Beweggründe. Mögliche Urteile reichen von einem Freispruch bis hin zu einer Verurteilung mit Strafzumessung.

Während die Justiz in Deutschland sich in den letzten Jahren mit einem Rückgang an allgemeinen Straftaten konfrontiert sah – wie die aktuelle Statistik vermuten lässt – zeigt dieser lange Fall etwa, wie tiefgreifende Kriminalität auch Jahrzehnte später noch auf die Gesellschaft wirken kann. Die Polizeiliche Kriminalstatistik berichtete von circa 285 Mordopfern im Jahr 2024, 14 weniger als im Vorjahr. Der Grund für den Rückgang ist unter anderem die Teillegalisierung von Cannabis, die die Strafverfolgung in anderen Bereichen beeinflusste, wie auf Statista ausgewiesen.

Auf einen Abschluss dieses außergewöhnlichen Prozesses dürfen die Bürgerinnen und Bürger in Schweinfurt gespannt sein. Die Möglichkeit, dass nach fast einem halben Jahrhundert endlich Klarheit über die Geschehnisse von damals geschaffen wird, bringt nicht nur den Opfern Gerechtigkeit, sondern könnte auch einen weiteren Schritt zu einem sicheren Miteinander in der Region darstellen.

Details
OrtKolitzheim, Deutschland
Quellen