Aufschwung Wohnen: IG Bau fordert dringend Neubau-Offensive in Rosenheim!

Rosenheim benötigt dringend neue Sozialwohnungen. IG Bau fordert eine Neubau-Offensive und kostensenkende Maßnahmen.
Rosenheim benötigt dringend neue Sozialwohnungen. IG Bau fordert eine Neubau-Offensive und kostensenkende Maßnahmen. (Symbolbild/MW)

Aufschwung Wohnen: IG Bau fordert dringend Neubau-Offensive in Rosenheim!

Rosenheim, Deutschland - Es herrscht Handlungsbedarf im Wohnungsbau, und das nicht nur in Rosenheim. Die IG Bau Oberbayern hat erneut einen „Aufschwung Wohnen“ gefordert, um den steigenden Anforderungen an den Wohnraum in der Region gerecht zu werden. Im Jahr 2024 wurden in Rosenheim bereits 322 neue Wohnungen errichtet, nachdem im Jahr 2023 332 neue Bauprojekte in Angriff genommen wurden. Davon waren 44 in Form von Ein- und Zweifamilienhäusern, so die aktuellen Zahlen der IG Bau, die sich auf Erhebungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stützt. Der Bezirksvorsitzende Harald Wulf betont eindringlich die Dringlichkeit, genug Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken.

Die veranschlagten Bauwerkskosten für Rosenheim liegen im kommenden Jahr bei etwa 60,1 Millionen Euro. Auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wird eine Neubau-Offensive gefordert, da hier 2022 insgesamt 467 neue Wohnungen errichtet wurden. Ein Großteil davon, nämlich 274, entfiel auf Ein- und Zweifamilienhäuser. Für 2024 wurden sogar Kosten von rund 131,7 Millionen Euro veranschlagt, was die Gewerkschaft ebenso alarmiert hat. Wulf fordert daher nicht nur eine Neubau-Offensive, sondern auch mehr Sanierungen, besonders für seniorengerechtes Wohnen.

Effizientes Planen und Bauen

Wie Wulf darlegt, könnten die Baukosten um ein Viertel bis zu einem Drittel gesenkt werden, wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. So wird eine Entbürokratisierung im Bauwesen als unumgänglich erachtet, um Neubauprojekte schneller und kostengünstiger realisieren zu können. Vorschläge zur Kostensenkung beinhalten die Reduzierung überzogener Standards sowie die Abschaffung kostentreibender DIN-Normen. Darüber hinaus wird empfohlen, den „Gebäude-Typ E“ zu nutzen, der einfaches und effizientes Bauen fördert.

Ein weiterer Faktor sind die gestiegenen Zinsen und Baukosten, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine bedingt sind. Diese erschweren den Wohnungsneubau zusätzlich. In Rahmen der Bundesregierung wurden daher auch bereits Maßnahmen ergriffen, um der Bauwirtschaft unter die Arme zu greifen. Es gibt jedoch Lichtblicke – die Bauzinsen sind seit Ende 2023 deutlich gesunken, was die Situation verbessert hat.

Künftige Herausforderungen und Bedürfnisse

Die Zahlen sprechen für sich: bundesweit fehlen jährlich 100.000 Sozialwohnungen, wofür mindestens 11 Milliarden Euro Fördermittel notwendig sind. Auch für die dringend benötigten 60.000 bezahlbaren Wohnungen müsste der Staat mindestens 4 Milliarden Euro an Subventionen bereitstellen. Diese Herausforderungen sind besonders in wachsenden Ballungsräumen evident, wo die Angebotsmieten nach wie vor steil ansteigen.

2023 wurde zudem ein Anstieg um 21 % beim sozialen Wohnungsbau registriert, aktuell profitieren 49.591 Wohneinheiten von Förderungen. Dennoch bleibt der existierende Bestand an Sozialmietwohnungen, Ende 2023 bei rund 1,07 Millionen, unter Druck. Umso mehr ist es an der Zeit, für mehr Wohnraum zu sorgen und gleichzeitig die Baukosten zu optimieren, um den Bedürfnissen der Menschen in Rosenheim, Neuburg-Schrobenhausen und darüber hinaus gerecht zu werden.

Zusammengefasst: Die IG Bau fordert nicht nur Worte, sondern Taten. Nur so kann die Herausforderung des Wohnungsmarktes effektiv angegangen werden. Die Region braucht ein gutes Händchen in der Planung und Gestaltung, um die Lebensqualität für alle zu sichern.

Für detaillierte Informationen über die Situation auf dem Wohnungsmarkt kann man die Berichte von Innpuls, Augsburger Allgemeine und bmwsb.bund.de konsultieren.

Details
OrtRosenheim, Deutschland
Quellen