Neuer Träger für Pfaffenhofen: AWO übernimmt Hausratsammelstelle!

Die AWO übernimmt die Hausratsammelstelle in Pfaffenhofen. Ziel ist nachhaltige Versorgung trotz Marktveränderungen.
Die AWO übernimmt die Hausratsammelstelle in Pfaffenhofen. Ziel ist nachhaltige Versorgung trotz Marktveränderungen. (Symbolbild/MW)

Neuer Träger für Pfaffenhofen: AWO übernimmt Hausratsammelstelle!

Pfaffenhofen an der Ilm, Deutschland - In Pfaffenhofen gibt es eine bedeutende Veränderung in der Trägerschaft der sozialen Einrichtungen. Die Hausratsammelstelle in der Bürgermeister-Stocker-Straße sowie der Rot-Kreuz-Laden in Manching wechseln den Betreuer und künftig wird die Arbeiterwohlfahrt (Awo) die Verantwortung übernehmen. Der bisherige Träger, der BRK-Kreisverband Pfaffenhofen, hat die Entscheidung, die Trägerschaft abzugeben, nach einer gründlichen Überlegung getroffen, die auch wirtschaftliche Gründe berücksichtigt.Donaukurier berichtet, dass die Rahmenbedingungen im Second-Hand- und Gebrauchtwarenmarkt sich in letzter Zeit stark verändert haben. Immer mehr Menschen verkaufen gut erhaltene Gegenstände selbst, wodurch die Märkte für soziale Einrichtungen unter Druck geraten. Zu allem Überfluss sind Billiganbieter auf den Markt gekommen, was eine wirtschaftlich tragbare Betriebsführung mit hauptamtlichem Personal fast unhaltbar macht.

Mit dem Wechsel zur Awo erhofft man sich eine fähige Nachfolge für die Herausforderungen, denen sich die sozialen Einrichtungen stellen müssen. Michael Fochler, der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes, erklärt, dass diese Entscheidung dem BRK nicht leichtfiel, da man versucht, die geplanten Einrichtungen aufrechtzuerhalten, um bedürftigen Menschen günstige Waren anzubieten und gleichzeitig Nachhaltigkeit zu fördern.

Organisatorische Änderungen

Doch so einfach wird die Übergabe nicht sein. Die Awo bringt einige organisatorische Änderungen mit sich, die auch Anpassungen der Öffnungszeiten umfassen. Diese Umstellungen sind notwendig, um den Shoperfolg der Einrichtungen auch unter den gegenwärtigen Bedingungen sicherzustellen. Bis Ende dieses Jahres soll der gesamte Vorgang abgeschlossen sein. Das BRK hat bereits Maßnahmen ergriffen, um den betroffenen Mitarbeitern eines sozialverträglichen Übertretungsplans zu folgen, wobei die Möglichkeit von betriebsbedingten Kündigungen vermieden werden soll.

Die Awo hat sich bereits in anderen Regionen, wie etwa Reutlingen, bewährt. Dort betreibt sie das Gebrauchtwarenkaufhaus „Da Capo“. Hier wird eine breite Palette von Second-Hand-Produkten angeboten, darunter Möbel, Kleidung, Elektrogeräte und mehr. Das Angebot richtet sich an Menschen, die auf der Suche nach günstigen Waren sind und dabei auf Nachhaltigkeit setzen.AWO Reutlingen hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Wiederverwendung von Waren nicht nur den Konsum zu reduzieren, sondern auch soziale Arbeitsplätze zu schaffen, insbesondere für langzeitarbeitslose Menschen.

Ein Blick über die Grenzen

Das Thema Second Hand ist jedoch nicht nur regional, sondern hat auch internationale Dimensionen. Ein Bericht beschäftigt sich mit dem Weg von Second-Hand-Kleidung zwischen Europa und Afrika. Viele der gespendeten Kleidungsstücke reisen um die Welt, bevor sie in den Händen derjenigen landen, die sie am dringendsten benötigen. Über 20% der analysierten Kleidungsstücke landen in Afrika, während andere Teile über Osteuropa und sogar bis nach Südamerika exportiert werden.Fashion Changers zeigt, dass die internationale Bewegung von Second Hand-Textilien oft von weniger strengen Vorschriften begleitet wird, was die Qualität und Nachhaltigkeit des Handels in Frage stellt.

Die Awo und ähnliche Organisationen stehen somit nicht nur lokal, sondern auch international vor der großen Herausforderung, den Second Hand-Markt nachhaltig zu gestalten. Der neue Trägerwechsel in Pfaffenhofen könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um sowohl lokale Bedürfnisse zu decken als auch Teil einer größeren, nachhaltigen Lösung zu werden.

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OrtPfaffenhofen an der Ilm, Deutschland
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