München setzt neue Maßstäbe: Rollstuhlfahrer-Ampelmännchen kommen!

München setzt neue Maßstäbe: Rollstuhlfahrer-Ampelmännchen kommen!
München, Deutschland - Was tut sich in München? Ein spannendes Projekt steht in der bayerischen Landeshauptstadt an: Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) plant die Einführung neuer Ampelmännchen – und das in einer ganz speziellen Form. An ausgesuchten Ampeln sollen Rollstuhlfahrersymbole anstelle der gewohnten rot-grünen Fußgängerfiguren angebracht werden. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die „gesellschaftliche Sichtbarkeit“ von Menschen mit Behinderungen zu erhöhen, wie das BR berichtet.
Die Idee zu dieser innovativen Initiative stammt vom ehemaligen Behindertenbeauftragten Oswald Lutz, der sie in einer Stadtratssitzung anregte. Reiter hat nun das städtische Mobilitätsreferat damit betraut, geeignete Kreuzungen im Innenstadtbereich ausfindig zu machen, an denen die neuen Piktogramme installiert werden können. Von den geplanten Symbolen liegen bereits zwei Entwürfe vor. Während das grüne Ampelmännchen dynamisch in Bewegung ist, bleibt das rote Pendant eher ruhig.
Vielfalt auf den Straßen
Die Einführung der Rollstuhlfahrersymbole ist bereits die dritte neue Ampelfigur, die während Reiters Amtszeit geschaffen wird. Seit 2015 haben Münchens Straßen bereits sechs homosexuelle Ampelpärchen erhalten, was nicht nur einen bunten Akzent setzt, sondern auch ein Zeichen der Akzeptanz und Integration ist. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wies 2022 sogar eine Klage gegen die LGBTQ+-Ampeln zurück, was zeigt, dass diese kreative Gestaltung auf breite Zustimmung stößt.
Ein weiteres beliebtes Design ist die Pumuckl-Ampel, die seit Februar 2025 in voller Pracht leuchtet. Diese Entwicklungen stehen in einem größeren Kontext: Seit der Jahrtausendwende haben zunehmend kreative ampelförmige Figuren in Deutschland Einzug gehalten. Ein Blick in die Vergangenheit: Die erste Fußgängerampel wurde 1937 in Berlin aufgestellt, nach dem Vorbild der ersten elektrischen Verkehrsampel, die 1924 am Potsdamer Platz ihren Dienst aufnahm – ein Jubiläum, das in diesem Jahr ebenfalls gefeiert wird. Nach nunmehr 100 Jahren seit Einführung der ersten Ampel wird immer deutlicher, dass diese kleinen Piktogramme weit mehr sind als nur Verkehrshelfer.
Einen Schritt weiter für mehr Inklusion
Die bevorstehende Einführung der Rollstuhlfahrersymbole zeigt, dass München sich aktiv für mehr Inklusion und Teilhabe einsetzt. Der Fokus auf die Mobilität von Menschen mit Behinderungen ist ein wichtiges Signal, das nicht nur in der Stadt selbst, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus Beachtung finden sollte. Bisher gibt es derartige Rollstuhlfahrer-Ampelfiguren noch nicht in Deutschland, sodass München hier eine Vorreiterrolle übernehmen könnte.
Mit einer Kombination aus Funktionalität und Symbolik könnten die neuen Ampelmännchen in Zukunft viel mehr als nur die Verkehrssicherheit fördern. Sie könnten ein Schritt in die richtige Richtung sein, um ein offenes, inklusives und respektvolles Miteinander zu leben. Unter den zuständigen Stellen ist man sich einig: Hier geht es nicht nur um kreative Gestaltung, sondern auch um die wichtige Frage, wie wir in unserer Gesellschaft Menschen mit Behinderungen besser sichtbar machen können.
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Ort | München, Deutschland |
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