Verspätungen auf Allgäubahn: FDP fordert zweigleisigen Ausbau für Pünktlichkeit!

Verspätungen auf Allgäubahn: FDP fordert zweigleisigen Ausbau für Pünktlichkeit!
Tannheim, Deutschland - Die Zugverbindungen im Allgäu haben in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel durchlebt. Seit Ende 2020 können Reisende von München nach Lindau mit der Allgäubahn profitieren, die inzwischen elektrifiziert ist. Für Fahrgäste aus dem württembergischen Allgäu wird die Reise von Leutkirch nach München in rund anderthalb Stunden ohne Umstieg deutlich schneller. Dennoch bleibt ein Problem bestehen: Der eingleisige Abschnitt zwischen Buchloe und Hergatz sorgt häufig für Verspätungen. Die FDP im Kreis Ravensburg hat erkannt, dass dieser Engpass ein Hindernis darstellt, da das Passieren entgegenkommender Züge verhindert wird. Laut Schwäbischer Zeitung führen diese Verspätungen zu einem Domino-Effekt, wobei verzögerte Züge weitere Verspätungen nach sich ziehen.
Ein Sprecher von Arverio erklärte, dass in zwei Dritteln der Fälle auf andere Züge gewartet werden muss, was für Reisende erheblich frustrierend ist. Um die Situation zu verbessern, fordert die FDP einen zweigleisigen Ausbau sowie einen zusätzlichen Bahnsteig in Tannheim. Ein zweites Gleis existiert bereits im Bahnhof Tannheim, das eine bessere Zugkoordination ermöglichen würde. Die Politik hat bereits Maßnahmen ergriffen, sodass eine Gruppe von FDP-Vertretern vor Ort war und die Möglichkeit eines zweiten Gleises bis Kißlegg als vielversprechend erachtete.
Ausbauprojekte und Verbesserungen
Arverio-Sprecher Winfried Karg weist darauf hin, dass der Bund für den Ausbau der Strecke zuständig ist und der zweigleisige Ausbau die Pünktlichkeit deutlich verbessern könnte. Interessanterweise sieht der Regionalplan Bodensee-Oberschwaben bereits eine Freihaltetrasse für einen möglichen zweigleisigen Ausbau der Allgäubahn vor. Das bayerische Ministerium hat bestätigt, dass die Pünktlichkeit auf der verkehrsreichen Strecke zwischen Memmingen und Lindau unzureichend ist und häufige Folgeverspätungen auftreten.
Ausgebaut werden soll auch der Bahnhof Kißlegg, wo ein zusätzliches Gleis für Güterzüge vorgesehen ist. Von geplanten Blockverdichtungen zwischen Wangen und Kißlegg sowie weiteren Abschnitten wird erwartet, dass sie die Zugfrequenz erhöhen. Dabei ist zu beachten, dass es zurzeit keine belastbaren Daten für die Inbetriebnahme dieser Projekte im Rahmen des Deutschlandtakts gibt. Temporäre Langsamfahrstellen, wie etwa eine Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen Wangen und Hergatz, beeinträchtigen die Pünktlichkeit erheblich.
Elektrifizierung der Allgäubahn
In der Zwischenzeit gibt es auch Fortschritte bei der Elektrifizierung anderer Bahnstrecken im Allgäu. Die Bahnstrecke von Ulm über Kempten bis Oberstdorf soll vollständig elektrifiziert werden. Dies wurde von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter während eines Besuchs im Landkreis Oberallgäu verkündet und stellt einen bedeutenden Schritt zum klimafreundlichen Verkehr in der Region dar. Oberallgäus Landrätin Indra Baier-Müller bezeichnete das Vorhaben als „Meilenstein für die Verkehrswende im Allgäu“. Seit 2020 hat der Freistaat die Deutsche Bahn mit der Planung dieser wichtigsten Infrastruktur beauftragt, die auch zweigleisige Abschnitte und höhere Geschwindigkeiten umfasst.
Der Freistaat beabsichtigt zudem, das Erfolgskonzept der Elektrifizierung auch auf die Strecke von Kempten über Immenstadt nach Oberstdorf auszuweiten. Diese Planung wird als die größte Verbesserung im Schienenverkehr seit 30 Jahren angesehen. Die anstehenden Entwicklungen sind Teil des übergeordneten Ziels, die Reisezeiten zu verkürzen und zusätzliche Haltepunkte einzuführen. Ein gemeinsames Gutachten wird bis Mitte 2024 erwartet, um die nächsten Schritte zur Realisierung vorzubereiten. In den nächsten Jahren könnte sich entscheidend zeigen, inwiefern diese Vorhaben den Schienenverkehr im Allgäu verbessern werden.
Details | |
---|---|
Ort | Tannheim, Deutschland |
Quellen |