Theater und Musik zum Bauernkrieg: Uffrur kommt nach Memmingen!

Erleben Sie das Theaterereignis „Uffrur“ am 11. Juli 2025 auf dem Memminger Marktplatz, das den Bauernkrieg von 1525 thematisiert.
Erleben Sie das Theaterereignis „Uffrur“ am 11. Juli 2025 auf dem Memminger Marktplatz, das den Bauernkrieg von 1525 thematisiert. (Symbolbild/MW)

Theater und Musik zum Bauernkrieg: Uffrur kommt nach Memmingen!

Memmingen, Deutschland - Am 11. Juli 2025 verwandelt sich der Memminger Marktplatz in eine lebendige Bühne der Geschichte. Im Rahmen des Programms „Uffrur“ feiert die Stadt ein beeindruckendes Theaterspektakel, das die Ereignisse des Bauernkriegs von 1524/25 in den Mittelpunkt rückt. Das Spektakel kombiniert Performance, Musik und multimediale Elemente, um die Geschichte für die Zuschauer auf verschiedenen Ebenen erlebbar zu machen. So wird sowohl die Perspektive der Adligen und der Kirche als auch die des „gemeinen Mannes“ beleuchtet. Mit einem Narren-Zeremonienmeister, der durch zehn Akte der Geschichte führt, wird das Publikum auf eine spannende Zeitreise mitgenommen. Merkur berichtet.

In den letzten Wochen hat die Bühne auf dem Marktplatz bereits Vorfreude ausgelöst. Das Konzertprogramm beginnt um 17 Uhr mit der Band KÄHL, die bluesigen Folk Rock in Allgäuer Mundart präsentieren. Danach folgt von 18 bis 18:45 Uhr Beinhausmusik aus Sonthofen, die mit mittelalterlicher Sackpfeifenmusik in die Atmosphäre des historischen Ereignisses eintauchen lässt. Den krönenden Abschluss bildet ein zweistündiges Konzert von Rootsman Fyah, das die Vielfalt musikalischer Einflüsse zur Festivalstimmung beisteuert. Der Eintritt ist, und das ist besonders erfreulich, kostenlos. An diesem Tag dürfen sich die Besucher zudem auf Jahrmarktflair, Theaterstücke, Live-Musik, Walking-Acts und Spiele freuen.

Bauernkrieg und seine Hintergründe

Der Bauernkrieg, der im Deutschen Reich zwischen 1524 und 1525 wütete, war gekennzeichnet durch eine Auflehnung gegen Leibeigenschaft und soziale Ungerechtigkeit. Die Bauern, die nicht nur in Bayern, sondern auch in Baden-Württemberg, Thüringen und der Schweiz litten, forderten grundlegende Veränderungen. Diese Aufstände hatten ihre Wurzeln in wirtschaftlicher Not, sozialem Elend und Rechtsunsicherheit. Die Reformation, angeführt durch Martin Luther, gab den Landbewohnern zusätzlichen Schwung in ihrem Bestreben, die eigene Situation zu verbessern. Dies führte zur Verkündung der „Zwölf Artikel“ in Memmingen am 20. März 1525 – einer der ersten schriftlichen Fixierungen von Menschenrechten in Europa.

In den „Zwölf Artikeln“ forderten die Bauern unter anderem die Abschaffung der Leibeigenschaft, das Ende von Jagdprivilegien für den Adel und die Neuregelung der Pachtabgaben. Diese revolutionären Ansätze wurden jedoch von den Adligen oft mit Ironie und Unverständnis beantwortet. Junge Freiheit berichtet über die tiefgreifenden Auswirkungen dieser Konflikte.

Ein runder Abschluss für das Gedenkjahr

Anlässlich des Gedenkjahrs „500 Jahre Zwölf Artikel“ sucht die Stadt Memmingen aktuell Helfer auf Honorarbasis für kulturelle Veranstaltungen. Besonders für „Uffrur“ sowie den Schwabentag am 3. Oktober 2025 werden engagierte Unterstützungsteams gesucht. Interessierte können sich beim örtlichen Kulturamt bewerben. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger wird entscheidend sein, um das reiche Erbe des Bauernkriegs weiterzugeben und das historische Bewusstsein zu stärken.

Die Initiative wird von verschiedenen Unterstützern, darunter die Alois-Goldhofer Stiftung, Rohde & Schwarz Messgerätebau GmbH, VR-Bank Memmingen eG und PFEIFER Holding GmbH & Co. KG, ermöglicht. Ein Blick auf die historische Bedeutung des Bauernkriegs zeigt, dass die Bestrebungen nach Gleichheit und Freiheit der Bauern nicht nur für ihre Zeit von Belang waren, sondern auch Elemente der späteren amerikanischen Unabhängigkeitserklärung beeinflussten. Planet Wissen beleuchtet die weitreichenden Folgen und die Lehren, die aus dieser spannenden Episode der Geschichte gezogen werden können.

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OrtMemmingen, Deutschland
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