DGB warnt: Aushöhlung des 8-Stundentages gefährdet Arbeitnehmerrechte!

DGB-Kreisvorsitzender Gloning äußert sich zur Wirtschaftskrise und fordert den Schutz von Arbeitnehmerrechten in Günzburg.
DGB-Kreisvorsitzender Gloning äußert sich zur Wirtschaftskrise und fordert den Schutz von Arbeitnehmerrechten in Günzburg. (Symbolbild/MW)

DGB warnt: Aushöhlung des 8-Stundentages gefährdet Arbeitnehmerrechte!

Günzburg, Deutschland - In der aktuellen Wirtschaftskrise wird das Thema Arbeitnehmerrechte besonders heiß diskutiert. Der DGB-Kreisvorsitzende Werner Gloning äußerte sich in einer Sommersitzung der DGB-Gewerkschaften im Landkreis zu den anhaltenden Veränderungen im Arbeitsrecht und stellte klar, dass man die Rechte der Beschäftigten nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfe. „Wir beobachten mit Besorgnis, wie erneut versucht wird, das Arbeitszeitgesetz zu lockern“, so Gloning. Diese Bedenken sind besonders relevant, da in Deutschland jährlich über eine Milliarde Überstunden geleistet werden, von denen mehr als die Hälfte unbezahlt bleibt, wie auf schwaben.dgb.de zu lesen ist.

Immer wieder gibt es Bestrebungen, die Obergrenze der täglichen Arbeitszeit auf bis zu 13 Stunden anzuheben. DGB-Kreisvorstand und Gewerkschaften lehnen diese Aushöhlung des Arbeitszeitgesetzes entschieden ab. „Längere Arbeitszeiten führen nicht nur zu gesundheitlichen Problemen, sondern erschweren auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, betont die stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende Gabriele Brenner. Sie zeigte sich zudem befremdet über die Entwicklungen in der SPD, insbesondere über den Koalitionsvertrag, der ähnliche Tendenzen aufweist.

Der Schutz der Arbeitnehmer

Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) regelt in Deutschland nicht nur die maximale Arbeitszeit, sondern auch die verpflichtenden Ruhezeiten für Arbeitnehmer. Ziel ist es, die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten zu schützen. Dennoch klagen viele Arbeitnehmer über unbezahlte Überstunden und ständige Erreichbarkeit in ihrer Freizeit. Ein DGB-Index zufolge leiden viele Beschäftigte unter atypischen Arbeitssituationen, die sich negativ auf ihre Gesundheit auswirken, wie dgb.de berichtet.

Ein Beispiel für die Belästigungen sind Arbeiten am Abend (26%) und am Wochenende (25%). Zudem sind viele Beschäftigte betroffen von der Verdichtung ihrer Arbeitsaufgaben, was als belastend empfunden wird. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Mindestruhezeit von 11 Stunden wird oft nicht eingehalten, was zu psychosomatischen Beschwerden führen kann. „Hier sind klare Grenzen für die tägliche Arbeitszeit gefordert“, sagt Gloning und weist auf die Wichtigkeit verlässlicher Arbeitszeiten für Menschen mit familiären Verpflichtungen hin.

Die Forderungen der Gewerkschaften

In diesem Zusammenhang fordern die Gewerkschaften konkrete Maßnahmen: klare Regelungen für tägliche Arbeitszeiten, verlässliche Ruhezeiten und echte Mitbestimmung bei der Arbeitszeitgestaltung. Teilzeitbeschäftigte, oft Frauen, müssen die Möglichkeit haben, ihre Arbeitszeit nach Bedarf zu erhöhen, ohne benachteiligt zu werden. Solche Forderungen sind nicht nur sozial gerecht, sondern auch von der Europäischen Arbeitszeitrichtlinie gedeckt, die 48 Stunden Höchstarbeitszeit pro Woche festlegt, und die den Anspruch auf Pausen nach sechs Stunden sowie auf vier Wochen bezahlten Urlaub beinhaltet, wie auf verdi.de festgehalten wird.

Abschließend appellieren die Mitglieder des DGB-Kreisvorstands an die SPD, sich entschieden gegen die aktuellen Reformvorschläge zu positionieren, die den Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmer in Frage stellen. „Eine faire und sozialverträgliche Gestaltung der Arbeitszeiten ist essenziell für eine gesunde und produktive Gesellschaft“, so die abschließende Botschaft von Gloning und Brenner.

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OrtGünzburg, Deutschland
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