Neuer Leiter der Würzburger Kinderklinik: Zukunft der Stammzelltherapie!

Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel geht nach 22 Jahren in den Ruhestand; Nachfolge durch Prof. Dr. Matthias Eyrich an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik.

Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel geht nach 22 Jahren in den Ruhestand; Nachfolge durch Prof. Dr. Matthias Eyrich an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik.
Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel geht nach 22 Jahren in den Ruhestand; Nachfolge durch Prof. Dr. Matthias Eyrich an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik.

Neuer Leiter der Würzburger Kinderklinik: Zukunft der Stammzelltherapie!

In der Würzburger Universitäts-Kinderklinik hat ein Wechsel an der Spitze des Schwerpunkts für Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation stattgefunden. Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, der seit 2002 als Leiter für diesen Bereich verantwortlich war, ging Ende März 2023 in den Ruhestand. Seine Nachfolge trat im April 2023 Prof. Dr. Matthias Eyrich an, der zuvor im Stammzelltransplantationsprogramm des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) tätig war und seit 2009 Professor für klinische und experimentelle Zelltherapie ist.

Schlegels Wirken war überaus prägend. Er setzte sich stark für die Entwicklung und Implementierung innovativer Stammzelltherapien ein. Besonders hervorzuheben ist der Neubau für die Stammzelltherapie am Klinikumscampus, der 2005 eröffnet wurde. Unter seiner Leitung wurden zahlreiche Stammzelltransplantationsverfahren, einschließlich CAR-T-Zellen, etabliert. Auch seine Rolle im Vorstand des Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC MF) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelluläre Therapie e. V. (DAG-HSZT) zeugt von seinem Engagement in der Forschung und Lehre. Schlegel wird als Seniorprofessor weiterhin an internationalen Kooperationen mit pädiatrischen Zentren in Städten wie Kiew, Sofia, und Hanoi mitarbeiten, um die medizinische Versorgung weiter zu verbessern.

Frische Impulse durch Prof. Eyrich

Mit Prof. Eyrich übernimmt ein erfahrener Nachfolger, der bereits viel für die Stabilität und Weiterentwicklung des Stammzelltransplantationsprogramms geleistet hat. Eyrich hat angekündigt, zelluläre Therapien bei Kinderkrebserkrankungen weiter voranzutreiben. Dafür plant er den Ausbau des GMP-Zelltherapielabors, um die Qualität und Effizienz der Behandlungen weiter zu erhöhen. Eine deutschlandweite Immuntherapiestudie an Kindern mit Hirntumoren, die erfolgreich abgeschlossen wurde, stellt einen vielversprechenden Grundstein für eine Folgestudie mit CAR-T-Zellen dar, die 2027 starten soll.

Dieses Ziel zeigt, dass sich die Würzburger Universitäts-Kinderklinik auf innovative und patientenorientierte Ansätze fokussiert. Ein Beispiel für den Austausch von Wissen und Erfahrung in diesem Bereich ist das internationale Symposium zum 20-jährigen Jubiläum des Stammzelltherapie-Zentrums, das am 2. Mai 2023 stattfand. An diesem Tag wurde Prof. Schlegel in einem feierlichen Rahmen verabschiedet, während gleichzeitig der Blick nach vorn gerichtet wurde.

Stammzelltransplantation im bundesweiten Vergleich

Wenn wir einen Blick über die regionalen Grenzen hinaus werfen, bietet die Klinik für Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ebenfalls interessante Perspektiven. Diese Klinik, die seit 1990 aktiv ist, hat sich als das größte Stammzelltransplantationszentrum in Deutschland etabliert und führt sämtliche Formen der hämatopoetischen Stammzelltransplantation durch. Besonders erwähnenswert ist die Einführung der CAR-T-Zelltherapien seit 2019, die hohe Heilungschancen bieten, aber auch hohe Risiken mit sich bringen können.

Patient:innen profitieren von einem interdisziplinären Team aus unterschiedlichsten Fachrichtungen, das für die optimale Betreuung sorgt. Die Klinik hat sich strengen internationalen Qualitätskriterien genüge getan und kann auf über 3500 erfolgreich durchgeführte allogene Stammzelltransplantationen zurückblicken.

Mit den gesundheitlichen Herausforderungen, die diese High-Tech-Medizin mit sich bringt, wird jedoch auch der Bedarf an fortlaufender Forschung und Entwicklung immer entscheidender. So entwickelt die Forschungsabteilung neue Therapieansätze mit dem Ziel, Nebenwirkungen bei Fremdspendertransplantationen zu minimieren. Die Klinik lädt außerdem regelmäßig zu Kongressen ein, um den Austausch zu fördern und das Wissen im Bereich der Zell- und Gentherapie auf dem neuesten Stand zu halten.

Ab dem 1. April 2025 werden Prof. Dr. Francis Ayuk und Prof. Dr. Boris Fehse die Leitung der Klinik in Hamburg übernehmen, nachdem Prof. Dr. Nicolaus Kröger in den Ruhestand geht. Diese Kontinuität in der Leitung zeigt, wie wichtig diese Institution im Bereich der Stammzelltransplantation nicht nur für Deutschland, sondern auch international ist.

Die Entwicklungen an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik und den anderen führenden Einrichtungen zeigen deutlich, dass die Zukunft der Stammzelltherapie vielversprechend ist – sowohl für aktuelle als auch zukünftige Patient:innen.