Elisabeth Doll reanimiert Wurzelwissen im historischen Schaugarten!

Elisabeth Doll gestaltet einen historischen Schaugarten in Weilheim-Schongau, um Heilpflanzen und Biodiversität zu fördern.

Elisabeth Doll gestaltet einen historischen Schaugarten in Weilheim-Schongau, um Heilpflanzen und Biodiversität zu fördern.
Elisabeth Doll gestaltet einen historischen Schaugarten in Weilheim-Schongau, um Heilpflanzen und Biodiversität zu fördern.

Elisabeth Doll reanimiert Wurzelwissen im historischen Schaugarten!

Was für ein wunderbares Projekt von Elisabeth Doll! In der Nähe von Weilheim hat sie einen historischen Schaugarten errichtet, der nicht nur die Schönheit der Natur zurückbringt, sondern auch den berühmten Abt Walahfrid Strabo ehrt. Strabo, der um das Jahr 808 am Bodensee geboren wurde, ist bekannt für sein Werk „Hortulus“, in dem er 23 Heilpflanzen beschreibt – eine erstaunliche Ressource für die Gartenkultur. Doll setzt sich mit ihrem Garten und einem kleinen Museum, das die Herkunft vieler Pflanzen und besondere Samen aus aller Welt zeigt, für eine stressfreie Gartenpflege ein und bewahrt so wertvolles Wissen, das nicht verloren gehen darf, wie Kreisbote berichtet.

„Ein Garten ist ein Ort der Erholung und Entdeckung“, sagt Doll und fördert damit die nachhaltige Pflege von Pflanzen. Ihr Schaugarten bietet nicht nur eine Vielzahl an Pflanzen aus Strabos „Hortulus“, sondern auch schattige Plätzchen, die eine Erkundung der Natur ermöglichen. Besonders bemerkenswert ist ihr Einsatz für Insekten – ihrer Ansicht nach sind Insekteninseln im Garten unerlässlich für die Nahrungskette und die Bestäubung vieler Pflanzen. Die reichhaltige Pflanzenwelt zieht Schmetterlinge, Bienen und Käfer an und schafft einen lebendigen Garten, der die Natur feiert.

Eine Hommage an Walahfrid Strabo

Doll ist nicht die Einzige, die sich von Strabos Werk inspirieren lässt. Im Kloster Lorch beispielsweise wird ein Kräutergarten betrieben, der die mittelalterliche Tradition klösterlicher Heilkräutergärten aufgreift und viele der in Strabos Schriften beschriebenen Heilpflanzen anbaut. Strabo, der 838 n. Chr. Abt des Klosters Reichenau wurde, gilt als einer der Vordenker im Bereich der Gartenkultur. Seine Ansichten haben bis heute Gültigkeit, und sein Werk „Hortulus“ wird als das erste deutsche Gartenbuch angesehen. Dies wird in der Pressemitteilung von Schlösser und Gärten ausführlich erläutert.

Apropos Kräuter: Der Garten in Lorch bietet nicht nur Pflanzenvielfalt, sondern auch regelmäßige Sonderführungen, die tiefe Einblicke in die Verwendung von Heilpflanzen bieten. Wer sich für geschichtliche Gartengeschichten interessiert, kann am 12. September an einer Führung teilnehmen – eine tolle Gelegenheit, um mehr über die Heilpflanzen aus Strabos Zeit zu erfahren.

Der Einfluss des Klimawandels

Ein großes Thema, das Doll fasziniert, sind die Auswirkungen des Klimawandels auf die Pflanzenpflege. Sie beobachtet, wie der Garten sich an die neuen klimatischen Bedingungen anpasst und fördert das Wachstum von Pflanzen, die einst als „Unkraut“ galten. Damit trägt sie dazu bei, die Artenvielfalt zu bewahren und den Rückgang von Insekten zu bekämpfen, der in unserer Landschaft besorgniserregend ist. Ihre Arbeit ist ein leidenschaftlicher Appell an die Bedeutung von Grünflächen in Städten und die Rückkehr zur Natürlichkeit im Garten.

Und so bleibt der Schaugarten von Elisabeth Doll nicht nur ein Ort der Erkenntnis über Heilpflanzen, sondern auch ein lebendiges Beispiel dafür, wie wichtig es ist, sich um unsere Umwelt zu kümmern und dabei Tradition und Innovation miteinander zu verknüpfen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn wer weiß, vielleicht entdeckt man im Garten ein paar Pflanzen, die in Strabos „Hortulus“ erwähnt werden und sich auch wunderbar für den eigenen Garten eignen!