Bürgerinitiative warnt: Atomkraftwerk gefährdet die Oberpfalz!

Am 18. Juni 2025 informiert die Bürgerinitiative in Weiden über atomare Anlagen und Handlungsmöglichkeiten für betroffene Bürger.
Am 18. Juni 2025 informiert die Bürgerinitiative in Weiden über atomare Anlagen und Handlungsmöglichkeiten für betroffene Bürger. (Symbolbild/MW)

Bürgerinitiative warnt: Atomkraftwerk gefährdet die Oberpfalz!

Ledererstr. 6, 92637 Weiden in der Oberpfalz, Deutschland - Was geht in der Oberpfalz? Am 18. Juni 2025, von 19:00 bis 21:00 Uhr, findet im Kunstverein/Neues Linda in der Ledererstraße 6 in Weiden eine wichtige Infoversammlung statt. Organisiert von der Bürgerinitiative (BI) gegen atomare Anlagen, steht die Veranstaltung ganz im Zeichen eines Informationsaustauschs zur Betroffenheit in der nördlichen Oberpfalz bezüglich möglicher neuer Atomkraftstandorte, die lediglich 100 Kilometer entfernt im nordböhmischen Tušimice geplant sind. Diese Versammlung richtet sich an alle Mitglieder und Interessierten, die mehr darüber erfahren wollen, was die Planungen für die Region bedeuten könnten.

In den Mittelpunkt stehen Themen wie die Handlungsmöglichkeiten, die den Bürger:innen im Rahmen der grenzüberschreitenden Beteiligung an der Diskussion über Atomkraftwerke zur Verfügung stehen. Geplant ist auch ein Entwurf für eine allgemein/normale und individuell nutzbare Musterstellungnahme an die zuständigen Behörden. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat dabei klare Beteiligungsbedingungen veröffentlicht und eine Frist für Einwendungen gesetzt. Detaillierte Informationen dazu sind zudem auf der Webseite der BI verfügbar: www.biwaanaa.de.

Kunst und Aktivismus vereint

Zusätzlich zur Infoversammlung wird vom 30. Mai bis 3. Juli 2025 die klimaneutrale Kunst-Ausstellung „Solarpunks“ im gleichen Haus angeboten. Diese Veranstaltung soll auf kreative Weise auf die Herausforderungen und Möglichkeiten der Umweltbildung aufmerksam machen und gleichzeitig eine Plattform für Diskussion und Mitgestaltung bieten.

Die Planungen für neue Atomkraftwerke im europäischen Raum sind keineswegs ein isoliertes Phänomen. In Großbritannien ist beispielsweise das Kernkraftwerk Sizewell C in Suffolk in aller Munde, wo zwei Druckwasserreaktoren mit einer Gesamtkapazität von etwa 3.340 Megawatt in Bau sind. Auch hier gibt es gemäß der Espoo-Konvention Möglichkeiten für grenzüberschreitende Beteiligung am Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren. Deutschland ist dabei als Vertragspartei ein wichtiger Akteur, und die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben. Die zuständigen Reaktorsicherheitsbehörden der Länder in Deutschland sind hier in der Verantwortung, wobei das schleswig-holsteinische Ministerium federführend agiert. Dies zeigt, wie eng die Nachbarländer bei solchen sicherheitsrelevanten Themen zusammenarbeiten.

Ein Blick gen Osten offenbart ähnliche Bestrebungen; in der Ukraine werden in den Kraftwerken Saporischschja und Südukraine die Laufzeiten bestimmter Blöcke verlängert, auch hier sind Stellungnahmen zur grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung gefragt. Die Tschechische Republik plant zudem am Standort Dukovany eine neue Kernkraftanlage bis 2035, und auch Schweden hat landesweite Projekte zur Entsorgung von radioaktiven Abfällen angestoßen.

Insgesamt zeigt sich, wie wichtig eine engagierte und informierte Bevölkerung ist, wenn es um sicherheitsrelevante Themen rund um Atomkraftwerkstandorte geht. Die bevorstehende Versammlung in Weiden ist ein unumgänglicher Schritt, um die Sorgen und Fragen der Bürger:innen ernst zu nehmen und aktiv zu gestalten.

Weitere Informationen zu internationalen Kooperationen und den Herausforderungen der nuklearen Sicherheit finden sich auf der Webseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: bmuv.de.

Details
OrtLedererstr. 6, 92637 Weiden in der Oberpfalz, Deutschland
Quellen