Protest gegen 3. Startbahn: Schweigegang in Freising am Sonntag!
Am 12. Oktober findet ein Schweigegang in Freising statt, um gegen die dritte Startbahn am Flughafen München zu protestieren.

Protest gegen 3. Startbahn: Schweigegang in Freising am Sonntag!
Am Sonntag, den 12. Oktober, wird die Freisinger Innenstadt erneut zum Schauplatz einer bedeutenden Aktion: Die ökumenische Initiative „Lichterzeichen“ lädt zu einem Schweigegang ein. Beginn ist um 18 Uhr in der Christi-Himmelfahrtskirche. Von dort aus führt der Weg zum Roider-Jakl-Brunnen. Diese Veranstaltung steht im Zeichen des Protestes gegen den geplanten Bau einer dritten Start- und Landebahn am Flughafen München, einem Thema, das die Gemüter der Bürgerinnen und Bürger in der Region seit geraumer Zeit bewegt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll der Schweigegang insbesondere auf den Erhalt der Schöpfung und die Heimat aufmerksam machen.
Der Anlass für diese Aktion nimmt seinen Ursprung in einem Gerichtsurteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, welches Ende Juli 2025 eine Klage gegen das sogenannte „ewige Baurecht“ für die dritte Startbahn zurückwies. Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, dass bereits durchgeführte Baumaßnahmen, wie der Grunderwerb und S-Bahn-Tunnel unter dem geplanten Vorfeld, sowie naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahmen ausreichend seien, um den Planfeststellungsbeschluss nicht im kommenden März 2026 außer Kraft treten zu lassen. Diese Sichtweise wird von den Gegnern der Pläne allerdings als „völlig unverständlich“ kritisiert, was dem Protest mehr Nachdruck verleiht.
Forderung nach politischem Umdenken
Die zentrale Forderung der Protestierenden richtet sich an die politischen Entscheidungsträger: Es ist Zeit, das umstrittene Projekt endgültig zu beerdigen. Der Bund Naturschutz (BN) und betroffene Anwohner hatten die Klage 2024 eingereicht, nachdem der Freistaat der Flughafengesellschaft ewiges Baurecht erteilt hatte. Christine Margraf, die Vize-BN-Landesbeauftragte, kündigte an, die Urteilsbegründung zu prüfen und darüber zu entscheiden, ob weitere juristische Schritte eingeleitet werden sollen. Den Klägern steht zudem eine Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision zum Bundesverwaltungsgericht offen. Dies stellt einen weiteren politischen Schritt dar, um die Pläne zu stoppen, die von den Freien Wählern vehement abgelehnt werden.
Die Auseinandersetzung um die dritte Startbahn ist nicht nur rechtlich, sondern auch politisch brisant. Ein Moratorium im Koalitionsvertrag zeigt, dass sich die Staatsregierung nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen kann. Währenddessen betont der Flughafen, dass derzeit keine konkreten Pläne für den Bau der dritten Startbahn existieren. Diese Unsicherheiten sorgen für zusätzlichen Zündstoff in der Debatte.
Die Rolle der Bürger
Der Schweigegang am 12. Oktober wird als wichtiger Teil einer breiten Bürgerbewegung wahrgenommen. Es ist eine Gelegenheit, den Anliegen der Anwohner und des BN Gehör zu verschaffen. Unter dem Motto der Solidarität und des verantwortungsbewussten Umgangs mit der Natur ist zu erwarten, dass zahlreiche Menschen teilnehmen werden. Der Protest soll deutlich machen, dass die Entscheidungsträger nicht ignorieren können, was den Menschen vor Ort am Herzen liegt. Wie die Schwäbische Zeitung feststellt, bleibt die Gegnerfront aktiv, und der Druck auf die Verantwortlichen wächst.
So steht am kommenden Sonntag nicht nur das Gedenken im Vordergrund, sondern auch der klare Appell an die Politik, ihre Entscheidungen zu überdenken und auf die Stimmen der Bevölkerung zu hören.