Rechenwunder Shankuntala Devi begeistert Rosenheim – eine Sensation!

Rosenheim, 16. Juni 1975: Shankuntala Devi, das indische Rechenwunder, begeistert im Auftritt und hinterlässt bleibenden Eindruck.
Rosenheim, 16. Juni 1975: Shankuntala Devi, das indische Rechenwunder, begeistert im Auftritt und hinterlässt bleibenden Eindruck. (Symbolbild/MW)

Rechenwunder Shankuntala Devi begeistert Rosenheim – eine Sensation!

Tüßling, Deutschland - Am 14. Juni 1975 sorgte ein Bericht im Oberbayerischen Volksblatt für Aufsehen in der Region Rosenheim. Es war nicht nur die dramatische Geschichte eines Jungen aus Tüßling, der tragisch an einer Bratwurst ersticken musste, sondern auch die beeindruckende Demonstration von Shakuntala Devi, bekannt als das „indische Rechenwunder“, die die Zuschauer im Bann hielt. Unter den Anwesenden befand sich Bürgermeister Dr. Michael Stöcker, sowie weitere prominente Bürger wie Josef Großmann und Anton Kathrein, die voller Staunen der unglaublichen Darbietung zusahen.

Shakuntala Devi, die am 4. November 1929 in Bangalore zur Welt kam, begann bereits im zarten Alter von drei Jahren, sich intensiv mit Zahlen zu beschäftigen. Ihre Fähigkeiten waren so bemerkenswert, dass sie im Alter von sechs Jahren Wissenschaftler der Universität Mysore beeindruckte, obwohl sie nie eine Ausbildung genossen hatte. Nach ihrem 15. Lebensjahr bereiste sie die Welt und gab ihr Talent in vielen Ländern, darunter auch verschiedene europäische Nationen und New York City 1976, zur Schau. Berichten zufolge löste sie während ihres Auftritts in einer Commerzbank komplizierte Wurzelrechnungen schneller als ein Taschenrechner, was die anwesenden Mathematiker und Zuschauer gleichermaßen faszinierte, so berichtet mangfall24.

Lebenswerk und Rekorde

Shakuntala Devi, oft als „Human Computer“ tituliert, zeigte ihre bemerkenswerten Fähigkeiten auch in den 1980er Jahren in London und stellte dabei einen Rekord auf, indem sie am 18. Juni 1980 zwei 13-stellige Zahlen in nur 28 Sekunden multiplizierte. Diese Leistung wurde schließlich im Guinness-Buch der Rekorde vermerkt. Am 30. Juli 2020 wurde ihr posthum das Zertifikat für diesen Rekord überreicht. Zu ihren weiteren bemerkenswerten Leistungen gehört die Berechnung der 23. Wurzel einer 201-stelligen Zahl an der Southern Methodist University in 1977 – eine Herausforderung, die sie in nur 50 Sekunden meisterte. Auch wenn einige Experten die Validität ihrer Rekorde in Frage stellten, war ihr Talent unbestritten, wie das Wikimedia-Portal festhält.

Doch Shakuntala Devi war nicht nur eine herausragende Rechenkünstlerin; sie war auch Autorin und Schriftstellerin. Zu ihren bekanntesten Arbeiten gehört „The World of Homosexuals“, das erste Buch über Homosexualität in Indien, in dem sie Mut zur Diskussion über ein oft tabuiertes Thema zeigte. Dies war nicht nur ein persönliches Anliegen, sondern ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Akzeptanz, der das Licht auf die oft vergessenen Lebensrealitäten von LGBTQ+ Personen in Indien warf, wie The Wire beschreibt.

Tragische Unfälle und lokale Ereignisse

Neben Shakuntala Devis grandiosen Auftritt wurden die Leser auch über tragische Zwischenfälle in der Region informiert. So musste etwa die Bevölkerung einen schockierenden Vorfall in Tüßling verarbeiten, wo ein siebenjähriger Junge an einer Bratwurst erstickte. Der Vater des Jungen hatte schnell reagiert und den Festwirt alarmiert, der in der Folge einen Bierfahrer zur Arztfahrt schickte. Leider blieben die Wiederbelebungsversuche im Kreiskrankenhaus Altötting erfolglos.

Außerdem wurde ein schwerer Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang bei Hörbering gemeldet, bei dem ein Lastwagenfahrer einen heranfahrenden Zug übersah und schwer verletzt wurde. Solche Ereignisse zeigen eine andere Seite des Lebens in der Region, das oft von einem Kampf zwischen Alltag und Tragödie geprägt ist. Trotzdem gab es auch Lichtblicke wie die Pokalverleihung der Ortsgruppenprüfung für Schutzhunde in Rosenheim, wo Berta Hiermann und August Wieser ausgezeichnet wurden.

Abschließend bleibt zu sagen, dass der 14. Juni 1975 in Rosenheim ein denkwürdiger Tag war, an dem eine brillante Mathematischerin die Herzen der Menschen für sich gewann und gleichzeitig traurige Nachrichten die Bürger beschäftigten. Shakuntala Devi hinterließ ein Erbe, das weit über Zahlen hinausgeht, und wird für ihre Beiträge sowohl in der Mathematik als auch für soziale Themen unvergessen bleiben.

Details
OrtTüßling, Deutschland
Quellen