Bunte Blumen für bedrohte Wildbienen: Erfolg im Landkreis Rhön-Grabfeld!

Bunte Blumen für bedrohte Wildbienen: Erfolg im Landkreis Rhön-Grabfeld!
Schönau an der Brend, Deutschland - In den beschaulichen Dörfern von Schönau an der Brend im Landkreis Rhön-Grabfeld tut sich Spannendes in der Welt der Wildbienen. BR.de berichtet, dass die Biologin Fabienne Maihoff von der Universität Würzburg im Rahmen des Projekts „Summende Dörfer“ die Lebensräume dieser wichtigen Insekten unter die Lupe nimmt. Das große Ziel? Effiziente Maßnahmen zur Erhöhung der Artenvielfalt und der Anzahl von Wildbienen in ländlichen Gebieten entwickeln.
Die Forschung nutzt eigens angelegte Flächen mit bunten Blumen, die speziell dazu dienen, die Lebensbedingungen der Bienen zu verbessern. So konnte Maihoff kürzlich die beeindruckende Braune Schuppensandbiene, eine in Bayern stark gefährdete Art, fangen. Es ist alarmierend zu wissen, dass von den 521 Wildbienenarten in Bayern 264 bereits als gefährdet eingestuft sind. Im gesamten Deutschland leben mehr als 560 Wildbienenarten, wobei nur 37 Prozent als ungefährdet gelten (WWF.de).
Wildbienen – kleine Helden der Natur
Wildbienen sind für die Bestäubung von Obst, Gemüse und vielen Wildpflanzen unverzichtbar. In Bayern stehen rund 40 Dörfer im Fokus des Projekts, die sich von der Rhön bis zum Landkreis Würzburg erstrecken. Ungefähr die Hälfte dieser Dörfer hat bereits bestimmte wildbienenfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören unter anderem das Anlegen von Staudenflächen und das Pflanzen von Bäumen und Hecken, um das Blütenangebot zu erhöhen. Doch es gibt auch Dörfer, die kaum oder gar nichts unternommen haben, was die Forscher vor interessante Herausforderungen stellt: Denn so können die Auswirkungen der verschiedenen Maßnahmen direkt verglichen werden.
Die Maßnahmen umfassen zudem das Schaffen von Niststrukturen, da etwa 75 Prozent der Wildbienen im Boden nisten. Dazu zählen Nisthügel aus Sand, Abbruchkanten und Lehmsteilwände, die es den Bienen ermöglichen, ihre Nester zu bauen und ihre Nachkommen zu versorgen. Was viele nicht wissen: Über 400 Wildbienenarten kümmern sich selbst um ihre Brut. Einige Arten sind dabei so speziell, dass sie nur bestimmte Pflanzengattungen benötigen, was die Pflege und den Schutz ihrer Lebensräume umso wichtiger macht.
Wildbienenfreundliche Maßnahmen – ein Sammelsurium an Ideen
Eben diese Nistmöglichkeiten kommen auch anderen bestäubenden Insekten zugute und zeigen, wie wichtig ein gutes Zusammenspiel von Natur und Mensch ist. Ein gutes Händchen beim Anlegen solcher Flächen ist gefragt! Die Rostrote Mauerbiene, die 2019 zur „Insekten des Jahres“ gekürt wurde, lässt sich zum Beispiel häufig in der Nähe menschlicher Behausungen nieder. Sie hat sich auf das Nutzen von Hohlräumen in Totholz und Trockenmauern spezialisiert und ist ebenfalls ein wichtiger Bestäuber vieler Pflanzenfamilien.
Die Forschung kommt in einer Zeit, in der das Thema Insektenschutz immer mehr in den Vordergrund rückt. Mit entsprechenden Maßnahmen dran zu bleiben, heißt nicht nur für die Wildbienen, sondern auch ganz konkret für die Sicherung unserer Lebensmittelversorgung zu kämpfen. „Wir sollten alle darauf achten, wie wichtig jede einzelne Biene für unser Ökosystem ist“, unterstreicht Maihoff und zeigt somit auf, dass jeder kleine Beitrag zählt.
Bleiben wir also am Ball, wenn es darum geht, die Lebensräume der Wildbienen zu schützen und zu fördern. Unsere heimischen „summenden Freunde“ sind es wert!
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Ort | Schönau an der Brend, Deutschland |
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