CSD Regensburg: Sicherheit geht vor – Umzug wegen Drohung verkürzt!

Regensburgs CSD am 5. Juli wird nach Bedrohungslage umgeplant. Sicherheit hat oberste Priorität, Teilnehmerzahl: ca. 2000.

Regensburgs CSD am 5. Juli wird nach Bedrohungslage umgeplant. Sicherheit hat oberste Priorität, Teilnehmerzahl: ca. 2000.
Regensburgs CSD am 5. Juli wird nach Bedrohungslage umgeplant. Sicherheit hat oberste Priorität, Teilnehmerzahl: ca. 2000.

CSD Regensburg: Sicherheit geht vor – Umzug wegen Drohung verkürzt!

Am 5. Juli wird in Regensburg der diesjährige Christopher Street Day (CSD) gefeiert, doch die Vorfreude auf die Veranstaltung wird durch eine „abstrakte Bedrohungslage“ getrübt. Wie Bild berichtet, wurde der CSD-Veranstalter Alexander Irmisch von der Polizei über eine drohende Gefahr informiert, die in einer E-Mail angedeutet wird. Daraus könnte man auf einen möglichen Anschlag mit einem Auto schließen. Die E-Mail selbst wurde nicht direkt an die Veranstalter geschickt, sondern von der Polizei weitergeleitet. Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen ist in die Ermittlungen eingebunden, doch die Identität der Bedrohenden bleibt unklar.

In Anbetracht der gravierenden Sicherheitsbedenken haben die Organisatoren und die Polizei entschieden, die Umzugsstrecke zu verkürzen. Was ursprünglich durch die Altstadt führen sollte, wird nun umgeplant. Die Kundgebung beginnt am Domplatz und führt über die Steinerne Brücke nach Stadtamhof. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Sicherheit der rund 2000 erwarteten Teilnehmer zu gewährleisten, da die Sicherheit von Menschen und Einsatzkräften oberste Priorität hat, so Irmisch, wie die taz ausführte. Allerdings wird er nicht umhin kommen, zu betonen, dass dies keine dauerhafte Lösung sein kann.

Wachsende Bedrohungen für die queere Community

Während die Vorbereitungen für den CSD in Regensburg auf Hochtouren laufen, ist dies nicht das einzige Ereignis, das von bedrohlichen Umständen begleitet wird. Deutschlandweit steigt die Zahl queerfeindlicher Angriffe, eine Tatsache, die in verschiedenen Regionen sichtbar wird. Allein in Regensburg haben sich seit dem letzten Jahr die Mobilisierung und Anfeindungen von rechtsextremen Gruppen gegen solche Veranstaltungen zugenommen. Auch religiöse Fundamentalisten sind nicht untätig, was den Druck auf die queere Community erhöht.

Besonders in Ostdeutschland wird die Situation zunehmend prekär. Laut Tagesschau werden CSDs dort häufig von rechten Drohgebärden begleitet. Die AfD hat in vielen dieser Regionen an Einfluss gewonnen, wodurch queeres Leben in Gefahr gerät. Ein Beispiel dafür ist der CSD in Schönebeck bei Magdeburg, der aufgrund mangelnden Sicherheitspersonals vorzeitig aufgelöst wurde. Solche Vorfälle werfen auch Fragen über die politische Bedeutung von CSD-Veranstaltungen auf und zeigen, wie notwendig die Sensibilisierung und der Schutz von queeren Menschen sind.

Sicherheitsvorkehrungen und die Zukunft der CSDs

Die Sicherheitsvorkehrungen rund um den CSD in Regensburg führen nicht nur zu veränderten Routen, sondern auch zu höheren Kosten für die Veranstalter. Viele befürchten, dass solche finanziellen Hürden vielleicht das Ende der CSD-Straßenfeste bedeuten könnten. Glücklicherweise haben die örtlichen Behörden und die Polizei ein gutes Händchen dafür, wie man solche Veranstaltungen sichern kann. Dennoch spüren viele, dass es nicht nur wichtig ist, die Teilnehmer während des Events zu schützen, sondern auch, eine Grundlage für zukünftige Feiern zu schaffen, die frei von Angst sind.

Es bleibt zu hoffen, dass die CSDs weiterhin ihren Platz im gesellschaftlichen Leben einnehmen können und dass die Sichtbarkeit queerer Themen, insbesondere im ländlichen Raum, noch gestärkt wird. Der CSD erinnert nicht nur an den historischen Aufstand der queeren Community in der New Yorker Christopher Street 1969, sondern ist auch ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt in unserer Gesellschaft. Das Motto „Wir lassen uns nicht einschüchtern!“ könnte somit auch in Regensburg zu einem starken Zeichen werden.