Kostenexplosion bei Hammerschmiedschule: Wolfratshausen steht vor finanzieller Krise!
Wolfratshausen kämpft mit Kostenexplosionen beim Umbau der Hammerschmiedschule. Mehrkosten und Budgetunterdeckungen belasten die Kommune.

Kostenexplosion bei Hammerschmiedschule: Wolfratshausen steht vor finanzieller Krise!
In Wolfratshausen gibt es besorgniserregende Entwicklungen im Schulbau, die die Finanzlage der Stadt stark belasten. Die Erweiterung und Sanierung der Hammerschmiedschule, eines der größten Bauprojekte der Stadt, verursacht erhebliche Mehrkosten, die in den aktuellen Planungen nicht berücksichtigt sind. Laut Süddeutscher Zeitung wird der Gesamtbetrag für die Arbeiten möglicherweise auf über 63 Millionen Euro anwachsen, was eine Steigerung von rund 7,5 Millionen Euro gegenüber dem ursprünglichen Budget von 56 Millionen Euro bedeutet.
Stadtkämmerer Peter Schöfmann äußerte sich besorgt über die finanzielle Situation. Die laufenden Ausgaben der Kommune wachsen schneller als die Steuereinnahmen, und eine Kreditaufnahme von sechs Millionen Euro für das kommende Jahr scheint unausweichlich, falls keine Einsparungen realisiert werden können. Der Druck auf den Budgetplan wird zusätzlich durch die steigenden Personalausgaben verstärkt, die aufgrund von Tarifsteigerungen von 8,5 Millionen Euro im Jahr 2022 auf beinahe zwölf Millionen Euro bis 2026 steigen werden.
Kostenexplosion und Bauverzögerungen
Die Schwierigkeiten beim Bau, ausgelöst durch unerwartete Schadensereignisse und steigende Baupreise, haben bereits zu einer Unterdeckung des Budgets geführt. Aktuell sind über 37 Millionen Euro für verschiedene Gewerke vergeben, es bleiben nur noch knapp 19 Millionen Euro des Budgets. Die Risikoreserve beläuft sich lediglich auf eine halbe Million Euro, was die finanzielle Lage der Stadt zusätzlich angespannt hat. Steigende Baupreise könnten bis Juni 2029 eine inflationäre Erhöhung um bis zu 27 Prozent nach sich ziehen, was zu einem Fehlbetrag von 4,6 Millionen Euro führen könnte. Merkur berichtet, dass bereits der erste Bauabschnitt, der die neue Grundschule und ein Lehrschwimmbecken umfasst, auf 26,9 Millionen Euro kalkuliert ist, was über sechs Millionen Euro der ursprünglichen Kosten eingeht.
Die Situation wird weiter kompliziert durch die langwierigen Genehmigungsprozesse und allgemeine Kostensteigerungen in der Baubranche, die auch Experten wie Martina Baden, eine erfahrene Geschäftsführerin im kommunalen Sektor, nicht entgangen sind. Sie hebt hervor, dass sowohl geplante als auch ungeplante Änderungen während des Bauprozesses oft erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. Auch die Einhaltung der budgetierten Beträge wird durch häufige Anpassungen schwierignews.martina-baden.de.
Ein weiter Weg bis zur Fertigstellung
Der erste Bauabschnitt der Schule soll nun im Februar 2026 abgeschlossen sein und bereits ein Dreivierteljahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan liegen. Der Stadtrat steht vor der Herausforderung, einen reduzierten Investitionsplan für 2026 aufzustellen, in dem nur ein Projekt – ein Parkdeck am Hatzplatz – weiterhin eingeplant bleibt. Angesichts der angespannten Haushaltslage sei es dringend notwendig, die geplanten Projekte zu überprüfen, empfiehlt die Rechtsaufsicht der Regierung von Oberbayern.Süddeutsche Zeitung ist überzeugt, dass der neue Stadtrat und Bürgermeister, die ab Frühjahr 2026 im Amt sind, unter stark eingeschränkten Bedingungen arbeiten müssen.
Zusammengefasst bleibt festzuhalten, dass Wolfratshausen in den kommenden Jahren vor einer Mammutaufgabe steht: die finanziellen Herausforderungen im Schulbau zu meistern, ohne die zukünftigen Investitionen der Stadt zu gefährden.