Fischsterben im Ostallgäu: Hitzestress gefährdet unsere Gewässer!

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Die Fischbestände im Ostallgäu leiden unter Klimawandel und Hitze, warnen Experten. Renaturierung ist dringend nötig.

Die Fischbestände im Ostallgäu leiden unter Klimawandel und Hitze, warnen Experten. Renaturierung ist dringend nötig.
Die Fischbestände im Ostallgäu leiden unter Klimawandel und Hitze, warnen Experten. Renaturierung ist dringend nötig.

Fischsterben im Ostallgäu: Hitzestress gefährdet unsere Gewässer!

Die Temperaturen steigen, und die Auswirkungen sind spürbar: Im Ostallgäu und Kaufbeuren klopfen die Folgen des Klimawandels unbarmherzig an die Tür. Trockene Frühjahre und heiße Sommer haben schon bei so manchem Gewässer den Stecker gezogen. An vielen Stellen sind die einmal sprudelnden Bäche und Flüsse nur noch schattenhafte Rinnsale. Dies wurde jüngst eindrücklich dokumentiert, als Bilder tote Fische an der Wasseroberfläche zeigten, ein besorgniserregendes Zeichen für die Fischbestände in der Region. Der Fischereiverband Schwaben schlägt Alarm und macht deutlich: „Die Kombination aus Temperaturstress und Wassermangel“ könnte katastrophale Folgen haben, die für viele Arten eine akute Existenzbedrohung darstellen.[Allgäuer Zeitung]

„Schnee? Was ist das?“ könnte man fast fragen, wenn man an das vergangene Frühjahr denkt. Die Schneeschmelze in den Bergen blieb dieses Jahr weitgehend aus, was für die Flüsse und Bäche dramatische Auswirkungen hatte: Der Wasserstand ist niedrig und bringt viele empfindliche Fischarten wie Forellen, Huchen und Äschen in eine prekäre Lage. Diese Arten benötigen kühles, sauerstoffreiches Wasser, und das ist genau das, was nun zunehmend fehlt. Sogar die Mühlkoppe, eine geschützte Art, steht auf der Kippe, da ihr Lebensraum immer weiter schwindet.[Allgäuer Zeitung]

Vielfalt am Abgrund

Doch dies ist nicht die einzige Bedrohung für die Fischfauna. Neben den Klimaereignissen tragen auch die Verschmutzung durch Kanalisation und das Abholzen der Uferbereiche negativ zur Situation bei. Zott, ein Sprecher des Fischereiverbands, betont: „Fehlende schattenspendende Bäume und Hochstauden führen zur schnelleren Erwärmung des Wassers.“ Und das hat zur Folge, dass die Vielfalt der Fischernährung in der Region ernsthaft in Gefahr ist. Die Gefahr besteht, dass nur noch einige wenige Arten wie Waller und Karpfen überleben werden.[Allgäuer Zeitung]

Als ob das nicht schon genug wäre, kommen künstliche Rückhaltebecken für den Hochwasserschutz ins Spiel. Diese sind häufig nicht förderlich für den Artenerhalt, da nach Hochwasserereignissen die Uferbereiche planiert werden müssen, um den Wasserabfluss zu beschleunigen. Für Zott ist klar: „Wir benötigen eine Renaturierung der Ufer, intakte Auenlandschaften und tiefere, kühlere Wasserbereiche.“ Nur so kann der zukünftige Lebensraum der Fische gesichert werden.[Allgäuer Zeitung]

Initiativen für den Naturschutz

Eine vielversprechende Initiative, die in dieser schwierigen Situation helfen könnte, ist die „Bachflüsterer“-Aktion des Fischereiverbands Schwaben. Diese soll nicht nur die nachhaltige Pflege kleiner Zuläufe fördern, sondern auch die Zusammenarbeit mit Kommunen und Anliegern stärken, um die Gewässerstrukturen und die Beschattung zu verbessern.[Allgäuer Zeitung]

Es wäre zu wünschen, dass solche Initiativen auch in Deutschland Einzug halten. So zeigt etwa das Projekt LANAT-3 der Wyss Academy for Nature in der Schweiz, wie wichtig es ist, die Biodiversität in unseren Gewässern zu schützen. Auch wenn die gesetzlichen Grundlagen vorhanden sind, zeigen sich oft Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Fehlende Datengrundlagen, unzureichende Ressourcen und Zielkonflikte machen es nicht einfach, die Herausforderungen effektive zu meistern.[Eawag]

Die Bedrohung unserer Gewässer und der darin lebenden Arten nimmt durch den Klimawandel weiter zu, und es liegt in unserer Hand, der Gefahr Einhalt zu gebieten. Nur durch gemeinsames Handeln können wir die Vielfalt der Natur, von der wir alle profitieren, schützen und bewahren.