Weitnau ausgezeichnet: Wald-vor-Wild-Preis für nachhaltige Forstwirtschaft!
Die Marktgemeinde Weitnau erhält 2025 den „Wald-vor-Wild-Preis“ für erfolgreiche Wald- und Jagdpraktiken in Oberallgäu.

Weitnau ausgezeichnet: Wald-vor-Wild-Preis für nachhaltige Forstwirtschaft!
Im malerischen Allgäu wird eine bemerkenswerte Auszeichnung gefeiert: die Marktgemeinde Weitnau hat den begehrten „Wald-vor-Wild-Preis“ erhalten, der seit 2010 jährlich vom Ökologischen Jagdverein Bayern e.V. verliehen wird. Diese Ehrung würdigt Personen und Institutionen, die sich besonders um den Grundsatz „Wald vor Wild“ verdient gemacht haben. Der Preis wurde am 21. Oktober 2025 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Weitnau überreicht und betont die Bedeutung der Koexistenz von Wald und Wild in der Region. Merkur berichtet, dass Weitnau für die erfolgreiche Umsetzung dieses Grundsatzes, der im Bayerischen Jagdgesetz verankert ist, ausgezeichnet wurde.
Ein Highlight der Veranstaltung war eine Exkursion, die die beeindruckenden Veränderungen in den Wäldern von Weitnau dokumentierte. Anstelle von früher allgegenwärtigen Fichtenmonokulturen gedeihen nun verschiedene Baumarten, insbesondere die majestätischen Weißtannen. Leonhard Rist, der Jagdvorsteher in Weitnau, erläuterte die positiven Entwicklungen seit der Umstellung der Jagdpraktiken, während Leo Hartmann, der Jagdleiter der JG Weitnau, die stärken Tierschutzaspekte ansprach. Mit der Stabilität der Abschusszahlen beim Rehwild konnte die Kooperation zwischen Waldbesitzenden, Jägern und politischen Entscheidungsträgern erfolgreich gefördert werden. Der Bund Naturschutz hebt hervor, dass Weitnau ein eindrückliches Beispiel dafür ist, wie eine gelungene Zusammenarbeit die Natur nachhaltig bewirtschaften kann.
Ein Vorbild für nachhaltige Waldbewirtschaftung
Der Preis „Wald vor Wild“ ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine Motivation, positive Beispiele in der Waldbewirtschaftung weiter zu fördern. Uwe Köberlein, Vorsitzender des Ökologischen Jagdvereins Bayern, lobte Weitnau als bestens Beispiel, das zeigt, dass die Gemeinwohlfunktionen des Waldes Vorrang haben sollten. Auch Rainer Hofmann, der Leiter des AELF Kempten, betonte die gelungene Koexistenz von Wald und Wild. Diese Philosophie ist seit 2005 im Bayerischen Waldgesetz verankert und wurde ursprünglich von Ministerpräsident a.D. Edmund Stoiber geprägt. Merkur merkt an, dass die Nachhaltigkeit und Rücksichtnahme auf die Umwelt in Weitnau vorbildlich umgesetzt werden.
Die Bedeutung einer umweltbewussten Jagd wird auch in den neuen Eckpunkten zum Bayerischen Jagdgesetz hervorgehoben. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber unterstreicht, dass das neue Gesetz nicht nur Bürokratie abbauen, sondern auch mehr Eigenverantwortung bieten soll. Dies wurde in einem aktuellen Artikel auf bayern.de ausführlich thematisiert. Das Ziel ist es, klimastabile Wälder und eine zukunftsfähige Jagd zu schaffen, was durch die Einführung eines forstlichen Gutachtens zur Situation der Waldverjüngung unterstützt wird. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die wertvollen Waldbestände zu sichern und zu schützen.
In Weitnau sind die Erfolge bereits sichtbar. Eindrückliche Naturverjüngung hat ohne den Einsatz von Zäunen stattgefunden, und es gelang, ein neues Rotwildgebiet zu verhindern. Die Marktgemeinde hat sich als ein Ort etabliert, der sowohl ökologisch als auch ökonomisch denkend handelt. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass nachhaltige Forstwirtschaft nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist, um die Biodiversität und den Klimaschutz zu fördern.