Kempten erinnert: Gedenkfeier für die Opfer des Iller-Unglücks 1957
Kempten gedenkt der 15 Soldaten des Iller-Unglücks von 1957. Generalinspekteur Breuer spricht über Mut und Tapferkeit.

Kempten erinnert: Gedenkfeier für die Opfer des Iller-Unglücks 1957
In Kempten wurde am 12. Juni 2025 der 68. Jahrestag des tragischen Iller-Unglücks von 1957 begangen. Generalinspekteur Carsten Breuer hielt in der Kapelle St. Magdalena in Hirschdorf eine bewegende Rede, um der 15 Soldaten zu gedenken, die beim Versuch, die Iller zu durchqueren, ihr Leben verloren haben. Wie Merkur berichtet, waren diese Grundwehrdienstleistenden des Luftlandejägerbataillons 19 in der Prinz-Franz-Kaserne in Kempten stationiert.
Die Gedenkveranstaltung fand aufgrund von Bauarbeiten an der Illerbrücke nicht wie geplant an der Brücke selbst, sondern in der historischen Kapelle statt. Rund 100 Gäste, darunter der zweite Bürgermeister von Kempten, Klaus Knoll, und zahlreiche ehemalige Bundeswehrangehörige, nahmen an der Zeremonie teil. Breuer nutzte die Gelegenheit, über die Risiken des Soldatendaseins und die aktuelle Bedrohungslage zu sprechen, wobei er die Bedeutung von Tapferkeit und Mut für die Soldaten der heutigen Zeit unterstrich.
Ein Führungswechsel in der Bundeswehr
Im Kontext dieser Feierlichkeiten wurde bekannt, dass Generalleutnant Carsten Breuer künftig als neuer Generalinspekteur der Bundeswehr fungieren wird. Er folgt auf General Eberhard Zorn, der das Amt seit April 2018 inne hatte. Breuer gilt als erfahrener Krisenmanager, der sich während der Fluthilfe im Ahrtal und als Leiter des Corona-Krisenstabs im Bundeskanzleramt bewähren konnte, so dbwv.
Er wird seine neue Stelle am kommenden Donnerstag übernehmen und ist der 17. Generalinspekteur der Bundeswehr. Sein Vorgänger im Kommando war Eberhard Zorn. Breuer hat als Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos in der Berliner Julius-Leber-Kaserne bereits wichtige Verantwortung getragen, insbesondere bei der Koordination des Heimatschutzes und zivil-militärischer Zusammenarbeit.
Die Bundeswehr im Wandel der Zeit
Die Geschichte der Bundeswehr ist durch zahlreiche Wendungen geprägt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1955 hat die Streitkraft eine wichtige Rolle in der deutschen Sicherheitspolitik eingenommen. In den Anfangsjahren galt Westdeutschland als Frontstaat im Kalten Krieg, was die Akzeptanz der Bundeswehr in der Gesellschaft beeinflusste. Wie eine Dokumentation von ZDF zeigt, hat sich das Verhältnis von Politik, Gesellschaft und Militär über die Jahre stark verändert.
Nach der Wiedervereinigung und dem Ende des Kalten Krieges schien die Notwendigkeit der Landesverteidigung rückläufig, während die Herausforderungen für die Bundeswehr durch neue Konflikte in Europa wieder an Bedeutung gewannen. Aktuell steht die Bundeswehr vor der Aufgabe, sich den Anforderungen der modernen Bedrohungslage anzupassen und die militärischen Kapazitäten zu stärken, was mit einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben einhergehen soll.
Die Gedenkfeier in Kempten und der bevorstehende Wechsel an der Spitze der Bundeswehr sind Ausdruck eines sich wandelnden Verständnis von Militär und Sicherheit in Deutschland, das stark von neuen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen geprägt ist.