Weißstörche in Not: Küken wegen Nahrungsmangel aus dem Horst geworfen!

Weißstörche in Not: Küken wegen Nahrungsmangel aus dem Horst geworfen!
Nürnberger Land, Deutschland - Im Nürnberger Land kämpfen die stolzen Weißstörche derzeit mit empfindlichen Nahrungsengpässen. Die anhaltende Trockenheit setzt den Altvögeln und ihrem Nachwuchs schwer zu. Ehrenamtliche Horstbetreuer des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) berichten von einem akuten Mangel an Beutetieren wie Regenwürmern, Amphibien und Mäusen. Um die Überlebenschancen ihrer verbleibenden Küken zu erhöhen, gehen einige Altvögel dazu über, ihre Küken aus dem Horst zu werfen. Dies ist eine drastische, aber in der Natur nicht ungewöhnliche Maßnahme, um das Überleben der Stärkeren zu sichern.
Dennoch zeigt sich der LBV optimistisch: Die Gesamtsituation des Weißstorchbestandes wird als stabil eingeschätzt, und vereinzelte Verluste seien kein Grund zur Besorgnis. Laut den Beobachtungen haben die Weißstorchpaare in Bayern, die ihre Nester räumlich besetzen, im letzten Jahr mit über 1200 Brutpaaren einen deutlichen Zuwachs erlebt. Diese Bestandsentwicklung setzt sich erfreulicherweise auch fort, trotz der harter Wetterbedingungen, die im Jahr 2024 viele junge Störche in Südbayern das Leben kosteten.
Natur und Klima: Ein schwieriges Spiel
Nicht nur die Trockenheit des Nürnberger Landes stellt eine Herausforderung dar. Langfristig gesehen könnte auch die Klimakrise weitreichende Auswirkungen auf den Bestand der Weißstörche haben. Wie Experten aus dem Bereich Biodiversitätsforschung und Klimawandel berichten, verändern klimatische Veränderungen und die regionale Landnutzung die Lebensräume zahlreicher Arten. Historische Vergleiche zeigen, dass sich einige Vegetationszonen über die letzten 200 Jahre bereits um mindestens 200 Meter nach oben verschoben haben, was die Herausforderung für viele Tiere weiter erhöht.
Die beobachtete Rückzugstendenz von Regenwürmern sowie die sinkende Anzahl an Nahrung für Amphibien und Mäuse wirken sich direkt auf die Nahrungsverfügbarkeit für die Weißstörche aus. Und ganz klar, diese durch den Klimawandel beeinflussten Faktoren machen eine Anpassung oder gar das Überleben einiger Arten zunehmend schwierig. Umso wichtiger wird es, die Überwinterungsbedingungen und Brutgebiete für die Störche zu schützen und zu erhalten. Weltweit verzeichnen wir bei den Weißstörchen einen allgemeinen Rückgang in beständigen Lebensräumen, wie statische Daten aus den Bestandszählungen seit 1934 zeigen.
Der Blick nach vorne
Ein Lichtblick bleibt: Die Bestandszahlen der Weißstörche in Bayern haben seit der Jahrtausendwende kontinuierlich zugenommen. Im Landkreis Ansbach wurden mehr als 50 neue Brutpaare festgestellt, was Hoffnung für die Lokalpopulation macht. Interessierte werden vom LBV aktiv ermutigt, neue Nester zu melden und sich an der Erstellung einer Weißstorchkarte zu beteiligen.
Zusammengefasst ist die Situation der Weißstörche eine spannende, wenn auch besorgniserregende. Das Zusammenspiel von Klima, Nahrungsverfügbarkeit und Brutverhalten stellt eine große Herausforderung für die Tiere dar. Dennoch kann mit einem guten Händchen und viel Engagement von ehrenamtlichen Helfern, wie sie im LBV aktiv sind, den Störchen vielleicht ein Weg durch diese schwierigen Zeiten geebnet werden.
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Ort | Nürnberger Land, Deutschland |
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