Georgische Delegation besucht Rummelsberg: Einblicke in Jugendhilfe!

Georgische Delegation besucht Rummelsberg: Einblicke in Jugendhilfe!
Rummelsberg, Deutschland - Ein ganz besonderes Treffen fand am 17. Juni 2025 in Rummelsberg statt: Eine Delegation aus Georgien, angeführt von Giorgi Mindiashvili vom Innenministerium, war in Deutschland, um sich über die erfolgreiche Arbeit in der Jugendhilfe zu informieren. Dieses Event wurde von Dr. Sophie Kiladze, der Leiterin des Komitees für Kinderrechte bei den Vereinten Nationen in Genf, organisiert und war seit mehreren Jahren in Planung.
Der Fokus des Besuchs lag auf der Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereich (PTI) der Rummelsberger Diakonie. Dort führten Jennifer Straßburg, die Leiterin des PTI, sowie Thomas Bärthlein, der Regionalleiter der Jugendhilfe im Nürnberger Land, die Gäste durch die Einrichtung. Ziel war es, bewährte Konzepte der Jugendhilfe kennenzulernen und Ideen für die zukünftige Arbeit in Georgien zu entwickeln. Dr. Kiladze betonte, dass es in Georgien zwar bereits ähnliche Einrichtungen gibt, jedoch ein großes Interesse daran besteht, von den deutschen Erfahrungen zu profitieren.
Einblicke in die Jugendhilfe
Die Rummelsberger Diakonie bietet ein breites Spektrum an stationären Wohnformen für junge Menschen an, die aus verschiedenen Gründen nicht in ihren Familien leben können. Dazu zählen heilpädagogische, therapeutische und intensivpädagogische Wohngruppen sowie die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Ausländern in Clearingstellen und Inobhutnahmeeinrichtungen. Jedes Kind und jeder Jugendliche erhält dabei die Unterstützung, die seiner individuellen Lebenssituation entspricht, garantiert durch die langjährige Erfahrung der Rummelsberger Diakonie in der Kinder- und Jugendhilfe.
Im Gespräch mit den Fachleuten der Einrichtung wurde klar, dass die Grundprinzipien des PTI darauf abzielen, eine geschlossene Unterbringung „so intensiv wie nötig und so kurz wie möglich“ zu gewährleisten. Dies geschieht nicht repressiv, sondern pädagogisch und therapeutisch ausgerichtet. Das Hauptziel ist es, Jugendlichen Chancen zur Neuorientierung und zur Verbesserung ihrer Lebensperspektiven zu bieten.
Vertrauen und aktive Mitarbeit
Die Gesprächsrunden unterstrichen, dass der Erfolg dieser Maßnahmen stark von der aktiven Mitarbeit der Jugendlichen abhängt. Straßburg und Bärthlein betonten, dass viele der Jugendlichen sich ein normales Leben ohne Gewalt und Kriminalität wünschen. Das PTI hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihnen zu helfen, aus Gewalt und Ausgrenzung auszubrechen und in die Gesellschaft zurückzufinden. Dabei ist die vertrauensvolle Beziehung zwischen Betreuer und Jugendlichen von entscheidender Bedeutung.
Ein weiterer Aspekt, der im Rahmen des Besuchs diskutiert wurde, betrifft die Rolle der Entscheidungsträger in der Jugendhilfe. Die Jugendämter weisen die Jugendlichen zu, während das PTI in der Ausgestaltung seiner Arbeit pädagogisch und therapeutisch frei ist, allerdings müssen immer die Vorgaben der Heimaufsicht eingehalten werden.
Der Austausch mit der georgischen Delegation bietet nicht nur Rückenwind für die Arbeit der Rummelsberger Diakonie, sondern auch die Möglichkeit, die internationale Vernetzung und Zusammenarbeit im Bereich Jugendhilfe zu intensivieren. Dies könnte auf lange Sicht sowohl in Deutschland als auch in Georgien vielen jungen Menschen zugutekommen.
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Ort | Rummelsberg, Deutschland |
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