Tierheim Nürnberg wehrt sich: Wie empathielos kann man sein?

Tierheim Nürnberg wehrt sich: Wie empathielos kann man sein?
Nürnberg, Deutschland - In der letzten Zeit hat das Tierheim Nürnberg mit harter Kritik zu kämpfen. Auf Social Media wurde der Unmut der Einrichtung jetzt öffentlich gemacht, nachdem zwei langjährige Bewohner, Alfi und die Hunde-Oma Laika, an einem einzigen Tag eingeschläfert werden mussten. Der Vorstand des Tierheims reagierte auf die Vorwürfe, nicht genug für die Tiere zu tun, mit einem starken Appell an die Empathie der Menschen: „Wie empathielos kann man sein?“. Diese Frage stellt sich nicht nur bezogen auf emotionale Entscheidungen, sondern auch im Hinblick auf die täglichen Herausforderungen, mit denen die Mitarbeiter konfrontiert sind.
„Wir kämpfen jeden Tag um das Leben vieler Tiere,“ wird betont, und das nicht ohne Überstunden. Im letzten halben Jahr mussten bedauerlicherweise 25 Tiere eingeschläfert werden, was die Belastung im Tierheim zusätzlich verstärkt. In einem Facebook-Post kündigte das Tierheim an, kritische Kommentare zu löschen und Nutzer zu blockieren, während gleichzeitig den Unterstützern gedankt wurde, die aufbauende Worte hinterlassen haben.
Tyson und die Herausforderungen der Adoption
Eines der Tiere, das besonders im Fokus steht, ist der Dobermann Tyson. InFranken berichtet, dass Tyson mehr als zwei Jahre im Tierheim lebt, nachdem er am 21. Dezember 2021 dort angebunden wurde. Sein Schicksal spiegelt das verantwortungslose Handeln seiner früheren Besitzer wider. Obwohl er erst vier Jahre alt ist, brachte ihm das Leben im Tierheim große Schwierigkeiten mit fremden Menschen und vielen Umweltreizen bei.
Tyson zeigt sich anhänglich und verschmust, hat jedoch Probleme, sich in hektischen Situationen zu entspannen. Radfahrer, Jogger und Spaziergänger sorgen dafür, dass er hysterisch reagiert. Im Umgang mit anderen Hunden ist er meistens gut verträglich, zieht aber Hündinnen vor. Leider kann und darf er nicht in einen Haushalt mit Kindern und Katzen vermittelt werden. Potenzielle Interessenten müssen sich auch darüber im Klaren sein, dass Tyson nicht zögert, seine Zähne zu benutzen, wenn er sich bedrängt fühlt.
Die Belastungen für Tierheime
Die Lage in Tierheimen bleibt angespannt, wie die Tierschutzstatistik für 2022 zeigt. Die Aufnahme von Tieren in Tierheimen und Auffangstationen bewegt sich auf einem ungebrochen hohen Niveau, was sowohl die Mitarbeiter als auch die finanziellen Ressourcen der Einrichtungen stark belastet. Die Herausforderungen sind vielschichtig und erfordern nicht nur emotionale Stärke, sondern auch eine ständige finanzielle und personelle Unterstützung.
Es ist offensichtlich, dass das Tierheim Nürnberg in einer schwierigen Situation steckt. Die emotionalen Entscheidungen, die getroffen werden müssen, sind oft die schwersten und unterliegen einer ständigen öffentlichen Überprüfung. Umso wichtiger ist es, dass die Tierheime weiterhin Unterstützung erhalten, damit sie ihre wertvolle Arbeit zum Wohle der Tiere aufrecht erhalten können.
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Ort | Nürnberg, Deutschland |
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