Mercedes-Benz verkauft Neu-Ulm: Was ändert sich für die Mitarbeiter?

Mercedes-Benz verkauft die Niederlassung in Neu-Ulm an zwei Händler. Der Eigentümerwechsel soll am 1. Dezember 2025 erfolgen.
Mercedes-Benz verkauft die Niederlassung in Neu-Ulm an zwei Händler. Der Eigentümerwechsel soll am 1. Dezember 2025 erfolgen. (Symbolbild/MW)

Mercedes-Benz verkauft Neu-Ulm: Was ändert sich für die Mitarbeiter?

Neu-Ulm, Deutschland - Mercedes-Benz steckt in einem spannenden Umbruch: Am 1. Dezember 2025 wird die Niederlassung in Neu-Ulm in neue Hände gegeben. Die Autohändler Kreuter Medele Schäfer und Abel+Ruf übernehmen die Geschäfte und haben dafür ein neues Unternehmen gegründet. Diese Übernahme ist Teil eines umfassenden Plans von Mercedes, seine konzerneigenen Autohäuser in Deutschland zu verkaufen. In einer Betriebsversammlung wurden die rund 200 Beschäftigten über den Eigentümerwechsel informiert, wobei Mercedes versichert, dass für die Mitarbeiter alles beim Alten bleibt, zumindest vorerst. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart, was in solchen Fällen nicht unüblich ist, aber bei solchen Geschäften auch immer ein wenig Spannung erzeugt.

Wie Augsburger Allgemeine erwähnt, begann Mercedes im Januar 2024, seine Autohäuser zu prüfen, um einen gesellschaftlichen Wandel in diesem Bereich voranzutreiben. Bei diesen Überlegungen geht es nicht nur um den Umsatz, sondern auch um die Anpassung an die sich verändernden Märkte. Das fazit ist: Über 8000 Menschen in Deutschland sind von dieser großen Umstrukturierung betroffen, verteilt auf rund 80 Betriebe. Dabei geht Mercedes sicher, dass die Standorte nicht an Finanzinvestoren verkauft werden, sondern nur an Käufer mit tragfähigem unternehmerischem Hintergrund.

Vereinbarung mit den Betriebsräten

Doch damit nicht genug: Der Verkaufsprozess hat sich, wie Tagesschau berichtet, durch intensive Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern verzögert. Eine Einigung wurde erzielt, die sicherstellen soll, dass bis Ende 2029 keine betriebsbedingten Kündigungen stattfinden. Die Mitarbeiter erhalten zudem eine Einmalzahlung von durchschnittlich 85.000 Euro, die sich aus einem Sockelbetrag und einer variablen Zahlung zusammensetzt. Bei allen Entscheidungen bleiben die tariflichen Arbeitsbedingungen, wie Gehälter, Urlaubstage und Arbeitszeiten, unverändert.

Die Käufer müssen – so fordert es Mercedes – Handelsexpertise, wirtschaftliche Stärke und Investitionsbereitschaft nachweisen. Zudem sollen sie aufgeschlossen gegenüber den Belangen der Arbeitnehmervertretungen sein. Diese grundlegenden Vereinbarungen sollen die Arbeitsplätze in den deutschen Niederlassungen langfristig sichern. Könnte dies vielleicht eine neue Ära für die Automobilverkäufe in Deutschland einläuten? Ein potenzieller Käufer sollte bereit sein, in die Zukunft zu investieren, um die Arbeitsplätze und das Know-how zu erhalten.

Blick auf die Zukunft

Mercedes hat bereits international ähnliche Schritte vollzogen, und während in den USA und Asien größtenteils mit externen Partnern gearbeitet wird, zeigen die aktuellen Entwicklungen in Deutschland, dass der Konzern auch dort umdenken muss. n-tv hebt hervor, dass die profitablen Niederlassungen effizienter und flexibler werden müssen, um im Konkurrenzkampf bestehen zu können. Dieser Wandel zeichnete sich bereits in den letzten drei Jahren ab, als Showrooms in anderen europäischen Ländern verkauft wurden.

Ob die beiden neuen Betreiber von Kreuter Medele Schäfer und Abel+Ruf mit ihrer Sterne-Gruppe diese Herausforderung meistern können, bleibt abzuwarten. Sie betreiben ohne die Neu-Ulmer Niederlassung bereits 15 Standorte in einem kaufkräftigen Marktgebiet von Nördlingen bis zur österreichischen Grenze und haben im Jahr 2024 einen Umsatz von über 575 Millionen Euro erzielt. Damit sind sie gut aufgestellt, um die Zukunft im Automobilvertrieb mitzugestalten.

Die nächsten Wochen dürften interessant werden – weitere Transaktionen stehen bevor, und wir werden sehen, wie sich die Autohauslandschaft in Deutschland wandelt!

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OrtNeu-Ulm, Deutschland
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