Ein-Frau-Bäckerei in Neu-Ulm: Handgemachte Brote, die begeistern!
Entdecken Sie Neu-Ulm: Eine Ein-Frau-Bäckerei bietet handgemachte Brezeln und Seelen, traditionell und nachhaltig, seit 2025.

Ein-Frau-Bäckerei in Neu-Ulm: Handgemachte Brote, die begeistern!
In Neu-Ulm sorgt derzeit eine Frau für frischen Wind in der Bäckerei-Szene. Manuela Lingenhöle hat sich mit ihrer Ein-Frau-Bäckerei im Donaucenter einen Traum verwirklicht. Ihr Konzept? Handgemachte Backwaren, die mit Liebe und handwerklichem Können zubereitet werden. Ihr Angebot ist vielfältig und reicht von klassischen Seelen über knusprige Brezeln bis hin zu luftigem Weißbrot. Keine Massenware und nichts wird aufgebacken – das ist ihr Versprechen. „Bei uns gibt’s echtes Handwerk“, sagt die Bäckerin, die die Liebe zum Brot in jedem ihrer Produkte widerspiegelt. Ihre Backwaren haben ein besonderes Geheimnis: Manuela verwendet kaum Hefe und lässt den Teig über 24 Stunden reifen. Das sorgt nicht nur für einen unvergleichlichen Geschmack, sondern macht die Teigwaren auch bekömmlicher.
Um ihr Geschäft am Laufen zu halten, hat Manuela außerdem leckere Snacks wie Schnitzel und Leberkäse in ihr Sortiment aufgenommen. „Es muss sich ja auch rechnen“, erklärt sie schmunzelnd. Die Preise sind zwar höher als in großen Bäckereien, da diese durch Massenproduktion günstigere Einkaufspreise erzielen, aber die Kunden honorieren die Qualität und Individualität ihrer Produkte. Und das ist es, was für Manuela zählt: „Ich hoffe, bald schwarze Zahlen zu schreiben, aber die Kalkulation nach einem Jahr geht noch nicht ganz auf.“
Tradition trifft Innovation
Ein besonderes Highlight in Manuelas Angebot ist die „Seele“, ein Kleinbrot, das seit 2018 als Arche-Passagier von Slow Food gewürdigt wird. Dieses historische Brauchtumsgebäck hat nicht nur in Oberschwaben und dem Allgäu regionale Bedeutung, sondern ist auch ein Zeugnis traditioneller Backkultur. Die Seele wird aus einer Mischung von Weizen- und Dinkelmehl, Kümmel und grobkörnigem Hagelsalz hergestellt und erfordert viel Zeit und Können. Der Teig wird von Hand geformt und benötigt mehrere Stunden, um zu reifen und zu gehen. Das Backen erfolgt direkt auf dem Ofenboden, was zu einer charakteristischen knusprigen Kruste und einem saftigen Inneren führt.
Leider ist diese Art der Herstellung durch industrielle Großbäckereien bedroht, und das macht die Arbeit von Manuela umso wichtiger. „Ich möchte die Tradition bewahren und zeigen, wie viel Arbeit und Leidenschaft in einem guten Brot steckt“, sagt sie. Ihr Ziel ist es, das Handwerk des Bäckerhandwerks lebendig zu halten und es gegen die uniformen Massenprodukte der Industrie zu verteidigen.
Ein Blick über den Tellerrand
Im Kontext der Slow Food Bewegung gibt es auch Initiativen wie Sofi, die Handwerkstraditionen fördern und auf die Missstände der industrialisierten Lebensmittelproduktion aufmerksam machen. Sofi kombiniert das Wissen über Getreide und die Bedingungen für dessen Anbau, ähnlich wie beim Wein, um qualitativ hochwertige Backwaren zu kreieren. Die Philosophie, die hinter solchen Initiativen steht, hebt die Bedeutung der Herkunft, der Materialien sowie der handwerklichen Prozesse hervor – genau wie in Manuelas Bäckerei.
In einer Welt, wo Schnelllebigkeit und Massenproduktion dominieren, zeigt Manuela Lingenhöle, dass der Weg zurück zu den Wurzeln der Bäckerei nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist. Ihre Kunden wissen das zu schätzen – denn gute Backkunst ist wie ein gutes Stück Heimat.