Rauch von Kanadas Waldbränden legt Süddeutschland in einen Schleier

Rauch von Kanadas Waldbränden legt Süddeutschland in einen Schleier
München, Deutschland - Die Tage in Süddeutschland präsentieren sich aktuell im milchigen Gewand, und das hat seinen Ursprung weit weg – in Kanada. Der Grund für den dichten „Schleier“ über deutschen Landen sind verheerende Waldbrände, die zurzeit in den kanadischen Provinzen Saskatchewan, Manitoba und Ontario wüten. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) festgestellt, dass der Rauch entlang westlicher Winde über den Atlantik nach Europa gelangt ist.
Seit Montag schwebt eine solche Rauchwolke über Deutschland, während auch Nachbarländer wie Frankreich, die Schweiz, Österreich und Italien betroffen sind. Auf Satellitenbildern ist zu erkennen, dass sich der Rauch über große Teile der Alpenregion gelegt hat. Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus hatte bereits in der Vorwoche bestätigt, dass der Rauch aus Kanada auf dem Weg nach Europa angekommen ist. Das führt zu trüben Tagen und spektakulären rot-orangefarbenen Sonnenuntergängen, die jedoch keine signifikanten Auswirkungen auf die Luftqualität auf Bodenhöhe erwarten lassen.
Waldbrände und deren Ausbreitung
Die Ursachen für die massiven Brände in Kanada sind unter anderem eine außergewöhnliche Trockenheit und starke Winde. Laut dem nationalen Waldbrandbericht gab es zeitweise über 100 Brandherde in verschiedenen Regionen. Mit einem weiteren Blick über den Globus zeigt sich, dass auch im Südosten Russlands – insbesondere in der Republik Burjatien und der Region Transbaikalien – seit April große Waldbrände toben. Auch dort entstehen beim Verbrennen von Materialien sogenannte Pyrocumulonimbuswolken, die den Rauch hoch in die Atmosphäre treiben, während der Rauch Richtung China und Nordjapan zieht. So wurden erneut Wolkenformationen erwartet, die den europäischen Luftraum erreichen könnten, wie die Wetter.com analysiert.
Doch wie geht es weiter? Prognosen deuten darauf hin, dass weitere Rauchwolken in den kommenden Tagen nach Europa gelangen könnten. Doch keine Sorge: Die Luftqualität in Bodennähe bleibt voraussichtlich stabil, da der Rauch hauptsächlich in höheren Luftschichten verweilt.
Waldbrand-Prävention im Fokus
In Anbetracht dieser fast schon dramatischen Situation ist es wichtig zu wissen, dass jeder Einzelne zur Waldbrandprävention beitragen kann. Experten, wie der Umweltschützer Johann Goldammer, weisen darauf hin, dass eine Förderung der Biodiversität und Kohlenstoffbindung auch mit einer geringeren Bewirtschaftung unserer Wälder verbunden ist. Besonders der Umgang mit Totholz steht im Zentrum einer umfassenden Diskussion: Es mag als Brennmaterial gelten, speichert aber auch Wasser und Kohlenstoff.
Das Umweltbundesamt empfiehlt, Nadelbaum-Monokulturen in vielfältigere Mischwälder umzubauen. Um darüber hinaus aktiv zu werden, können wir uns an die vier Regeln der Aufklärungskampagne „Brennpunkt Wald“ halten:
- Kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe entzünden.
- Grillen nur auf speziellen Grillplätzen erlaubt.
- Rauchen im Wald von Anfang März bis Ende Oktober verboten.
- Keine glimmenden Zigaretten aus dem Auto werfen und Autos nicht im Wald oder auf trockenem Gras abstellen.
Es gilt, ein gutes Händchen dafür zu entwickeln, wie wir mit unserem Wald umgehen, um künftigen Bränden vorzubeugen und uns gleichzeitig an den Naturwundern zu erfreuen, die uns die kommenden Tage bieten.
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Ort | München, Deutschland |
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