Landschaftsschutz in Miesbach: Einwände der Bürger beeinflussen Neuausweisung!
Am 21. November startet die zweite Auslegungsrunde zur Neuausweisung von Landschaftsschutzgebieten im Landkreis Miesbach, mit Bürgerbeteiligung.

Landschaftsschutz in Miesbach: Einwände der Bürger beeinflussen Neuausweisung!
Das Landratsamt Miesbach steht vor bedeutenden Veränderungen: Am Freitag, den 21. November, beginnt die zweite Auslegungsrunde zur Neuausweisung von sechs Landschaftsschutzgebieten in der Region. Diese Initiative ist das Ergebnis von über 800 Einwendungen aus der Bevölkerung, die den ursprünglichen Entwurf zur Neuaufstellung stark beeinflusst haben, wie Merkur berichtet. Die Untere Naturschutzbehörde sowie eine Arbeitsgruppe aus dem Kreistag haben die zahlreichen Anliegen sorgfältig geprüft und in den neuen Entwurf integriert.
Ein zentrales Thema der Diskussionen betrifft die Mountainbike-Nutzung in diesen Landschaftsschutzgebieten. Bisher gibt es Überlegungen, eine pauschale Sperrung aller Wege bis unter eineinhalb Metern Breite zu vermeiden. Stattdessen sollen spezifische Verbotszonen für Mountainbiker eingerichtet werden, um einen Ausweichdruck auf nicht geschützte Gebiete zu verhindern. Dennoch bleibt abzuwarten, wie dieses Zonenkonzept in der Praxis umgesetzt wird: Der Fokus liegt hier auf „Qualität vor Tempo“ bei der Aktualisierung der Verordnungen.
Herzstück der Naturschutzdiskussion
Die Debatte um den Naturschutz und die Bedürfnisse der Freizeitnutzung ist nicht neu. Im Rahmen des NAT:KIT-Projektes wurden zwischen November 2022 und Januar 2023 verschiedene Schutzgebiete in Deutschland untersucht, um Perspektiven zum Radfahren und Naturschutz abzubilden. Dabei stellte sich heraus, dass Radfahrende oftmals als potenzielle Verursacher von Naturschutzkonflikten wahrgenommen werden. Besonders kritisch sind dabei nicht genehmigte Trails, Verdichtungs- und Erosionsschäden sowie die Gefahr der Störung sensibler Tierarten, wie die NAT:KIT-Studie verdeutlicht.
Die Herausforderungen sind zahlreich: Unzureichende Daten erschweren eine fundierte Bewertung der Beeinträchtigungen durch Radfahrende. Veraltete Biotopkartierungen und fehlende systematische Untersuchungen lassen den Eindruck entstehen, dass die Biodiversität massiv bedroht sein könnte, wenn der Zugang zu diesen Gebieten nicht sorgfältig reguliert wird.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein für die Zukunft der Landschaftsschutzgebiete in Miesbach. Ein reger Austausch zwischen der Bevölkerung und den zuständigen Behörden ist gefragt, um die Balance zwischen Naturschutz und Freizeitnutzung zu finden. Das Ziel bleibt klar: Die Verbesserung der Verordnungen soll nicht nur den Schutz der Natur gewährleisten, sondern auch neue Angebote für die Mountainbiker schaffen, ohne die empfindlichen Ökosysteme zu gefährden.
Mit Spannung wird die zweite Auslegungsrunde erwartet, die frische Impulse ins Spiel bringen könnte. Auch wenn es noch einige Herausforderungen zu bewältigen gilt, so liegt die Hoffnung auf einer zeitgemäßen und nachhaltigen Lösung, die Natur und Mensch gleichermaßen gerecht wird.