Rückepferd Rune: So wird unser Wald klimastabil und vielfältig!

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Entdecken Sie, wie der Dickenreishauser Wald in Memmingen durch nachhaltige Forstwirtschaft mit Rückepferd Rune zu einem klimastabilen Mischwald transformiert wird.

Entdecken Sie, wie der Dickenreishauser Wald in Memmingen durch nachhaltige Forstwirtschaft mit Rückepferd Rune zu einem klimastabilen Mischwald transformiert wird.
Entdecken Sie, wie der Dickenreishauser Wald in Memmingen durch nachhaltige Forstwirtschaft mit Rückepferd Rune zu einem klimastabilen Mischwald transformiert wird.

Rückepferd Rune: So wird unser Wald klimastabil und vielfältig!

Im Dickenreishauser Wald in der Region Memmingen wird bei der Waldbewirtschaftung auf innovative Ansätze gesetzt. Hier arbeitet Rune, ein leistungsstarker achtjähriger Kaltbluthengst, als Rückepferd und zieht Baumstämme aus dem Waldbestand in die Rückegasse, wo das Holz maschinell weiterverarbeitet wird. Wolfgang Küchle, stellvertretender Leiter der städtischen Forstverwaltung, hebt die Vorteile dieser umweltfreundlichen Methode hervor: Die Nutzung von Rückepferden ermöglicht größere Abstände zwischen den Rückegassen und schont die Böden, Wurzeln und den verbleibenden Baumbestand, verglichen mit maschinellen Verfahren. Rune selbst bringt etwa 800 Kilogramm auf die Waage und kann das Doppelte seines Gewichts ziehen.

Die Forstverwaltung hat erkannt, dass die intensive Bearbeitung der Fichtenwälder – die mit 95 Prozent Flachwurzlern einen Großteil des Waldes ausmachen und durch Stürme der letzten Jahrzehnte in Mitleidenschaft gezogen wurden – nicht nachhaltig ist. Stefan Honold, Leiter der städtischen Forstverwaltung, betont die Notwendigkeit, den einseitigen Fichtenwald zu einem stabilen Mischwald umzubauen. In vielen Bereichen des Waldes gibt es bereits eine natürliche Verjüngung durch Jungbäume, die von Eichhörnchen und Eichelhähern verbreitet werden.

Der Weg zur Diversifikation

Ein entscheidender Schritt in der Bewirtschaftung fand 2021 statt, als der Stadtrat beschloss, die Jagdreviere in städtischen Wäldern nicht mehr extern zu verpachten, sondern in Eigenregie zu betreiben. Diese Änderung hat bereits positive Effekte gezeigt: Weniger Verbissschäden und eine verstärkte natürliche Verjüngung des Waldes sind die erfreulichen Ergebnisse. Zahlreiche Jungbäume wurden zwar in der Vergangenheit eingekauft und gepflanzt – jährlich rund 55.000, jetzt sind es nur noch etwa 18.000 –, doch der Rest erfolgt mittlerweile durch natürliche Prozesse, wie es in verschiedenen Informationen von memmingen.de hervorgehoben wird.

Doch nicht nur in Memmingen stehen Waldumbau und -schutz auf der Tagesordnung. Laut dem Umweltbundesamt ist der Umbau von Fichten- und Kiefernmonokulturen in artenreiche Mischwälder bundesweit ein zwingendes Anliegen, um die Resilienz der Wälder gegenüber Hitzewellen und Trockenperioden zu erhöhen. Der Fokus liegt dabei auf der Erhaltung des Waldinnenklimas, also hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Lichtintensität, aber auch der Stabilität des Bodenwasserhaushalts. Mischwälder weisen eine höhere Anpassungsfähigkeit auf und bieten somit eine wertvolle Perspektive für die Waldwirtschaft der Zukunft.

Auf dem Weg zu klimastabilen Wäldern gilt es daher, den Baumartenmix zu optimieren – im Vordergrund stehen hitze- und trockenheitstolerante Arten wie die Schwarzkiefer, Traubeneiche und verschiedene Ahornarten. Diese Anpassungen sind nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll, da eine diversifizierte Baumartenstruktur das Risiko von Schädlingen und Krankheiten minimiert. Zudem sinkt durch umweltschonende Praktiken, wie die Arbeit mit Rückepferden, der ökologische Fußabdruck der Waldbewirtschaftung erheblich.

Die Entwicklungen im Dickenreishauser Wald zeigen eindrücklich, wie durch nachhaltige Forstwirtschaft und kluge Strategien der Waldumbau gelingen kann. Mit einem guten Händchen für die Natur wird hier der Grundstein für eine vorausschauende, umweltfreundliche Waldbewirtschaftung gelegt, die auch zukünftigen Generationen zugutekommt. Wenn das so weitergeht, könnte das nicht nur ein Vorbild für andere Regionen werden, sondern auch die Diskussion um den Klimaschutz nachhaltig beflügeln.