Memmingen wird Zentrum für pflanzliches Fleisch: 20 Tonnen pro Tag!

Memmingen wird Zentrum für pflanzliches Fleisch: 20 Tonnen pro Tag!
In Memmingen tut sich was im Bereich der nachhaltigen Ernährung: Das Schweizer FoodTech-Unternehmen Planted hat am 17. Juni 2025 seine neue Produktionsstätte eröffnet. Mit dieser innovativen Anlage, die moderne Fermentationstechnologie nutzt, soll die Produktion von pflanzlichen Fleischalternativen angekurbelt werden. Planted, bekannt für sein Produkt planted.steak, verzeichnet seit letztem Jahr in Europa eine stetig steigende Nachfrage.
Die neue Produktionsstätte wird es dem Unternehmen ermöglichen, über 20 Tonnen pflanzliches „Fleisch“ pro Tag herzustellen, was eine Verdopplung der Produktionskapazitäten zur Folge hat. Diese Entwicklung zielt darauf ab, den 2024 ermittelten Wert von 126.500 Tonnen alternativer Proteine in Deutschland weiter zu steigern, was mehr als doppelt so hoch ist wie vor fünf Jahren. Trotz dieser positiven Entwicklung ist der Produktionswert konventionellen Fleisches immer noch etwa 70 Mal höher als der von alternativen Proteinen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Entscheidung für den Standort Memmingen fiel nicht zufällig: Die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte und die gute Verkehrsanbindung waren entscheidend. Zudem werden etwa 50 technische und betriebliche Arbeitsplätze geschaffen. Die Anlage wird umweltfreundlich und energieeffizient gestaltet, unter anderem durch die Nutzung eines Nahwärmenetzes mit Biomasseheizwerk und Brunnenkühlung, um die CO2-Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren.
Planted hat sich verpflichtet, ein Produkt zu entwickeln, das näher an echtem Fleisch ist, also nicht nur Geschmack sondern auch Konsistenz bietet. Laut Foodji ist die Ernährung im Wandel, viele Menschen ziehen pflanzliche Alternativen aus Gesundheits-, Umwelt- und Ethikgründen in Betracht. Diese Umstellung ist nicht nur ein individueller Trend, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Vegetarisch leben, Ressourcen schonen
Die Vorteile pflanzlicher Produkte sind nicht zu übersehen: Sie verursachen 97 % weniger CO2-Emissionen und benötigen 81 % weniger Wasser als konventionelles Rindfleisch. Damit stehen sie als klare Alternative im Raum, nicht nur hinsichtlich der Nachfragen der Konsumenten, sondern auch für den aktuellen Zustand der natürlichen Ressourcen. Die Weltbevölkerung könnte bis 2050 auf 10 Milliarden Menschen ansteigen, was den Druck auf Lebensmittelproduktion und natürliche Ressourcen verstärkt.
In der Gastronomie zeigt sich bereits ein Umdenken: Flexitarier, Vegetarier und Veganer fordern vermehrt pflanzliche Alternativen, was das Angebot in Restaurants und Supermärkten beeinflusst. Diese Entwicklung könnte die Branche wirtschaftlich ebenfalls profitieren lassen, indem Unternehmen, die pflanzliche Alternativen nutzen, ihre Klimabilanz verbessern und gleichzeitig neue Kunden gewinnen.
Bei der Herstellung von planted.steak kommen nur natürliche Zutaten ohne Zusatzstoffe zum Einsatz. Es ist reich an Eiweiß, Ballaststoffen, Vitamin B12 und Eisen. Diese Aspekte heben Planted von anderen Anbietern ab und verbessern die Akzeptanz von pflanzlichen Lebensmitteln, die aktuell nur 1 bis 3 % des Gesamtmarktes für Fleisch konsumiert werden.
Insgesamt zeigt der Trend hin zu pflanzlichen Alternativen nicht nur, dass die Ernährung sich verändert, sondern auch, dass diese Produkte das Potenzial haben, Ökosysteme zu schützen und die Herausforderungen der herkömmlichen Tierhaltung zu adressieren. Was denkt ihr – wird diese Entwicklung auch in der eigenen Küche Einzug halten?